Spezial - Werbe- und Testbanknoten
Edvard Hagerup Grieg (* 15. Juni 1843 in Bergen, Norwegen; † 4. September 1907 ebenda) war ein norwegischer Pianist und Komponist der Romantik, der deutlich von der Volksmusik seiner Heimat beeinflusst war. Bekannt wurde er vor allem durch die von ihm komponierten Peer-Gynt-Suiten. Schulzeit Ab dem sechsten Lebensjahr erhielt er von der Mutter regelmäßig Klavierunterricht. Mit neun Jahren begann er erste eigene Kompositionen zu entwerfen. Aus seiner Jugendzeit sind viele Klavierstücke erhalten, die später teilweise in der Gesamtausgabe veröffentlicht worden sind. Seine Schulzeit verlief eher ungünstig. Nach der Grundschule absolvierte er die Tanksche Schule, eine an neuen Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften ausgerichtete Realschule, welche dem künstlerisch-musikalisch veranlagten Edvard weniger entgegenkam. Seinem Interesse an Musik und Komposition begegneten die Lehrer teilweise mit Spott und Zynismus. Grieg im Jahre 1903 zu seiner Schulzeit: „Seine Rauheit, seine Kälte, sein Materialismus – alles das war für meine Natur so abschreckend.“ Aufgrund dessen musste er die dritte Klasse wiederholen. Es ist behauptet worden, dass die negativen Erlebnisse Griegs während seiner Schulzeit auf seinen Umgang mit den Lehrern am Konservatorium weiterwirkte. Dieser Meinung stehen Untersuchungen entgegen, die den Lehrern wohlwollende Anerkennung ihres begabten Schülers bescheinigen. Studium in Leipzig Der Besuch und die positive Beurteilung der musikalischen Anlagen des Jungen durch Ole Bull, den bekannten Geiger und Vorkämpfer einer eigenen norwegischen Musik und Kultur, im Jahr 1858 führten schließlich zu Griegs Studium am Leipziger Konservatorium. Dort studierte der mit 15 Jahren nach Leipzig geschickte Grieg von 1858 bis 1862 bei Carl Reinecke, Louis Plaidy, Ernst Ferdinand Wenzel und Ignaz Moscheles Musik. Seine Studienzeit in Leipzig beschrieb Grieg später recht kritisch. Er habe in dem nicht inspirierenden und konservativen Unterricht kaum etwas gelernt und auch seine Mängel in der Klaviertechnik seien teils auf die am Konservatorium üblichen Unterrichtsmethoden zurückzuführen. Bei seinem ersten Klavierlehrer, Louis Plaidy, habe er nur stumpfsinnig Etüden und andere Stücke von Czerny, Kuhlau und Clementi üben müssen. Mit Werken modernerer Komponisten sei er nicht vertraut gemacht worden. Dem späteren Unterricht beim von ihm hochgeschätzten Ernst Ferdinand Wenzel konnte Grieg mehr abgewinnen. Auch der Harmonieunterricht war Grieg zu konservativ. Seine Lehrer kritisierten u. a. den schon damals in Griegs Kompositionen anzutreffenden starken Hang zu chromatischer Gestaltung. Ein 1861 von Grieg für seinen Lehrer Carl Reinecke komponiertes Streichquartett wurde aus dem Programm eines öffentlichen Konzerts genommen, weil es der einflussreiche Violinist Ferdinand David als zu futuristisch ansah. 1862 kehrte er mit einer Zwischenstation im schwedischen Karlshamn, wo er sein Debüt als Pianist gab, nach Bergen zurück, wo er sein Klavierspiel selbst weiterentwickelte. 1863 siedelte er nach Kopenhagen. Entscheidende musikalische Impulse gab ihm dort die Begegnung mit dem früh verstorbenen Rikard Nordraak. 1864 gründete er mit Nordraak, E. C. Horneman und J. G. Matthison-Hansen in Kopenhagen die Konzertgesellschaft Euterpe zur Pflege neuer skandinavischer Musik. 1866 zog er, zurückgekehrt nach Norwegen, nach Christiania (heute Oslo) und 1867 heiratete er in Kopenhagen seine Cousine Nina Hagerup. Im Jahr 1868 wurde die einzige Tochter Alexandra geboren, die schon im Alter von 13 Monaten starb. Franz Liszt beeindruckten Griegs Violin-Sonaten. Ein Stipendium aus einem Legat der Stadt Christiania, wo Grieg bei der Organisation der norwegischen Musikakademie half, ermöglichte dem jungen Künstler 1869/70 eine Reise nach Rom, wo dieser bei Liszt Audienz erhielt. Auf dieser Reise begleitete ihn sein Freund August Winding. Ab 1874 lebte er mit Staatssold als freischaffender Komponist teils in Bergen, teils in Oslo, teils in Lofthus (wo er 1877 in ein abgelegenes Studio zog) am Sørfjord, einem Ausläufer des Hardangerfjords. Im selben Jahr, 1874, bat ihn Henrik Ibsen, die Schauspielmusik für seinen Peer Gynt zu schreiben, woraus dann zwei Jahre später die weltberühmte Peer-Gynt-Suite entstehen sollte. Im Herbst 1875 starben kurz hintereinander Griegs Eltern – ein starker Schicksalsschlag, den er kompositorisch in der Ballade g-Moll op. 24 für Klavier verarbeitete. Als Pianist und Dirigent unternahm er zahlreiche Konzertreisen in Europa: im Heimatland, in Schweden, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Österreich, Polen, Tschechien und Belgien. Meistens reiste er zusammen mit seiner Frau, die Sopranistin war und auch das Klavierspiel beherrschte. Sie traten auch gemeinsam auf, wobei seine Frau als Sängerin von ihm am Klavier begleitet wurde und sie gelegentlich Klavierwerke zu vier Händen vortrugen. Von 1880 bis 1882 war Grieg Dirigent des Orchesters der Musikgesellschaft „Harmonie“ in Bergen. Während eines Besuches in England im Jahre 1888 lernte Grieg den reformatorisch-antitrinitarischen Unitarismus kennen und bekannte sich seitdem selbst als Unitarier. 1885 bezog Grieg das Haus „Troldhaugen“ im Weiler Hop südlich von Bergen. Heute befindet sich dort das Grieg-Museum. Im Rahmen der Dreyfus-Affäre lehnte Grieg 1899 in einer öffentlichen Erklärung die Einladung von Édouard Colonne zur Leitung eines eigenen Konzerts mit der Begründung ab, er könne wegen der Affäre und der damit praktizierten Verachtung von Gesetz und Rechtsprechung nicht nach Frankreich reisen:
„Indem ich Ihnen für Ihre gütige Einladung bestens danke, bedauere ich, dass ich mich nach dem Ausgang des Dreyfus-Prozesses jetzt nicht entschließen kann, nach Frankreich zu kommen. Wie alle Nicht-Franzosen bin ich empört über die Ungerechtigkeit in Ihrem Lande und daher nicht imstande, in irgendwelche Beziehungen zu dem französischen Publikum zu treten. Verzeihen Sie mir, dass ich so fühle, und versuchen Sie, meine Gefühle zu verstehen.“
Darauf erhielt er teilweise antisemitisch gefärbte Schmäh- und Drohbriefe. Noch vor dem Freispruch von Dreyfus nahm er 1903 die neuerliche Einladung Colonnes an. Beim Konzert im Pariser Théâtre du Châtelet musste Grieg ein Pfeifkonzert des französischen Publikums über sich ergehen lassen. Im Sommer 1906 schrieb ihm dann sein Kollege, der norwegische Komponist Johan Halvorsen, anlässlich der Veröffentlichung der Bauerntänze (Slåtter) op. 72 von der neu entdeckten Begeisterung der Franzosen für „le nouveau Grieg“. Edvard Grieg starb am 4. September 1907 in Bergen an einem Lungenemphysem. Für die Norwegische Zentralbank wurde diese Test Banknote entworfen. Vorderseite die Stimmgabel und Edvard Grieg, Rückseite Troldhaugen Museum (Wohnhaus).
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