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 Betreff des Beitrags: Re: Deutschland - Germany - Inflationszeit
BeitragVerfasst: So 17. Jan 2021, 11:01 
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Deutschland - Germany - Inflationszeit

Seit Monaten helfe ich einem Katalogschreiber die Inflationszeit aufzuarbeiten.
Eine große Aufgabe durch den Variantenreichtum dieser speziellen Zeit.
Dabei werden immer wieder neue Raritäten entdeckt.
Hier mal ein Beispiel 500 Mark von 1922 Einseitiger Druck Rosenberg Nummer 71
Unter a) die Ausgaben mit roter Kennnummer 7stellig von A - F, Auflage 11,3 Millionen Stück
Unter b) die Ausgaben mit grüner Kennnummer 7stellig von A - Z, Auflage 250 Millionen Stück (die billigste Variante)
Unter c) obwohl 192 Millionen Stück gedruckt wurden, ergeben sich interessante Unterscheidungen
Serie A - F mit grüner Kennnummer 8stellig Nummern Kreis von 10.000.001 bis 21.860.347
Serie G - Q mit grüner Kennnummer 8stellig Nummern Kreis von 10.000.001 bis 12.592.196 (hier sind die Raritäten, druckfrische Scheine nur sehr wenige bekannt.)
Serie G - Q mit grüner Kennnummer 8stellig Nummern Kreis von 20.000.001 bis 22.142.619
Serie R - Z mit grüner Kennnummer 8stellig Nummern Kreis von 20.000.001 bis 21.652.237

Die Nummern Kreise sind alle belegt, sollte jemand Ergänzungen melden so bitte hier mit Beleg Scan.


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 Betreff des Beitrags: Re: Deutschland - Germany - Inflationszeit
BeitragVerfasst: Mi 20. Jan 2021, 11:35 
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Deutschland - Germany - Inflationszeit

Es gibt noch einen weiteren sogenannten unscheinbaren Schein, wo sich Raritäten verbergen.
100 Mark Reichsbanklnote 4. August 1922 Serien H J K


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 Betreff des Beitrags: Re: Deutschland - Germany - Inflationszeit
BeitragVerfasst: Mi 12. Jan 2022, 16:16 
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Deutschland - Germany - Inflationszeit

Bild der Inflationszeit


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 Betreff des Beitrags: Re: Deutschland - Germany - Inflationszeit
BeitragVerfasst: Mo 8. Sep 2025, 18:49 
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Deutschland - Germany - Inflationszeit

Druckerei - Giesecke und Devrient
Auszug aus dem Buch G+D 75 Jahre:
Inflation
"Erbitten dringend Montag Vorsprache eines Ihrer Vertreter beim Reichsbankdirektorium Reichsbank"
Diese Depesche erhielt die Firma am 9. September 1922, und unser Raimund Giesecke (siehe Bild) entsprach dieser Aufforderung.
Von diesem Zeitpunkt an begann eine starke Beteiligung unserer Firma an der Deckung der Bedürfnisse der Reichsbank und des Deutschen Reiches an Banknoten, zu der wir bisher keine Gelegenheit gehabt hatten, da der Bedarf des Reiches in normalen Zeiten von seiten der Reichsdruckerei in Berlin gedeckt wurde. Die Inflation hatte schon früher begonnen und war mit dem 1. Juni 1921, an welchem Tage die Reichsbank mit dem Ankauf von Goldmünzen aus dem Besitz der Bevölkerung unter Zahlung eines Agio begann, in ein entscheidenes Stadium getreten. In kürzerer Zeit machte sich bereits ein Bedarf an Papiergeld in einzelnen Werten bemerkbar, für welchen der normale Vorrat nicht genügte. Es wurde in dieser Zeit ein neuer 50 Mark Schein (RO.Nr. 57) hergestellt, dessen Plattenfertigung man eigentümlicherweise der Wertpapierdruckerei des österreichischen Staates in Wien übergab. Der Bedarf wurde aber so dringend, daß man vorher zur Herstellung eines 50 Mark Scheines (RoNr. 56) schritt, für dessen Anfertigung nur Tage zur Verfügung standen, und dessen populäre Bezeichnung infolge der Verwendung einer markanten schwarzen Einrahmung in Volkskreisen auf "Trauerfünfiger" lautete.
Die Reichsbank hatte in Reichsbankdirektor Dr. Schott eine Persönlichkeit gefunden, die sich mit ausserordentlicher Fähigkeit diesem schweren technischen Gebiet gewachsen zeigte und dessen Leistung besonders in der Verteilung der Banknotenm für die besetzten Gebiete geradezu bewunderswert war. Eine wertvolle Unterstützung wurde ihm durch Geheimen Kommerzienrat Georg Büxenstein zuteil, der wie kein zweiter geeignet war, das grosse technische Werk zu überwachen; war er doch als Vorsitzerder des Deutschen Buchdruck-Verein in der Lage, seine einzigartigen Kenntnisse aller Firmen im Deutschen Reich zugunsten dieser schweren Aufgabe zur Verfügung zu stellen.
Bei der obenerwähnten Sitzung handelte es sich zunächst um die schleunigste Herstellung eines 1000 Mark-Scheines.
Die Schaffung dieses Scheines (RoNr.75) wurde unserer Firma anvertraut, und es galt nicht nur, mit größter Beschleunigung einen neuen Schein herzustellen, sondern den selben auch so zu gestalten, daß er - nach Lieferung der Platten - auch von anderen Druckereien angefertigt werden konnte. Ein glücklicher Umstand versetzte uns in die Lage, einen solchen Schein in schnellster Weise herzustellen, da wir etwa 89 000 Bogen Papier, mit einem passenden Ornamentstück versehen, aus unserer Tätigkeit für die türkische Staatsregierung noch zur Verfügung hatten. Ein neuer wertvoller Unterdgrund mit der Ziffer 1000 war vorhanden, und so konnte am 28. September 1922 die erste Ablieferung erfolgen. In wenigen Wochen wurde die erste große Auflage fertiggestellt. Zufolge der verhältnismässigen Einfachheit dieses Scheines war es notwendig, ein Papier mit einem wertvollen Wasserzeichen zu verwenden, und so stellten wir der Reichsbank einen Egoutteur (Ein Egoutteur ist in der Papierproduktion eine leichte, mit Kupfer- oder Bronzesieb bespannte Walze, die auf der noch nicht verfestigten Papierbahn abrollt. Diese Vorpresswalze in der Papiermaschine, dient zur Verbesserung der Papierstruktur, sowie auch zur Herstellung von Wasserzeichen), zur Verfügung, der eine auffallende Hell- und Dunkelwirkung des Wasserzeichen darstellte. Von diesem Muster wurden im Laufe der Zeit zwölf Egoutteure angefertigt. Dieser Tausend-Markschein ist in den Kreisen der Reichsbank unter dem Namen "Giesecke Tausender" populär geworden.
In welch rapiden Ausmass sich die Inflation und mit ihr die Ausdehnung des Banknotendruckes entwickelte, kann man aus der Tatsache ersehen, daß im Jahre 1923 über 130 Druckereien mit der Herstellung von Papiergeld beschäftigt und allein 30 Papierfabriken lediglich für diese Aufgabe tätig waren. Selbst diese kaum glaubliche Zahl von Druckereien und Papierfabriken setzten jedoch die Reichsbank kaum in den Stand, die für den Verkehr notwendigen Mengen an Banknoten zu liefern! Denn es trat mehrfach der Fall ein, daß ein Wert, der eben zum Druck fertig war, schon wieder durch Entwertung selbst zwecklos geworden war.
Unser Haus hat in der weiteren Zeit den 20.000 Mark Schein hergestellt, hierauf folgte bereits der Wert für 1 Million Mark. Während wir noch die Herstellung der Platten für den 10 Millionen Mark Schein unternahmen, wurde auch dieser Schein bei seiner Fertigstellung in seiner Vorderseite ein 10 Millionen Schein, während die Rückseite in einen solchen von 20 Millionen Mark verwandelt wurde.
Geheimer Kommerzienrat Georg Büxenstein hatte sich begreiflicher Weise ein vollkommenes Büro eingerichtet, das seine Verbindung mit den 130 Druckereien, 30 Papierfabriken und der Reichsbank im Gange erhielt, und von ihm und Reichsbankdirektor Dr. Schott wurde eine Arbeit geleistet, die man nur dann einigermassen einschätzen kann, wenn man, wie der Schreiber dieser Zeilen, es selbst miterlebt hat und zu einem kleinen Teil dabei tätig gewesen ist.
Die Herstellung der Banknoten wurde einfacher und einfacher. Es mußte mitunter von einer Zifferung abgesehen werden, vielfach konnte nur einfacher Schwarzdruck auf Wasserzeichenpapier zur Verwendung kommen, und es ist wohl in erster Linie der ungeheuerlich wachsenden Entwertung der Scheine zuzuschreiben, daß wenig oder keine Fälschungen in Umlauf kamen. Die Fälscher konnten mit der wachsenden Entwertung nicht gleichen Schritt halten! Um ein kleines Bild zu geben, welchen Anteil unsere Firma an diesem Druckwerk geleistet hat, möchten wir hier erwähnen, daß wir nachfolgende Lieferungen (Angaben bei den jeweiligen Banknoten) ausführten.
Die nackten Zahlen geben jedoch noch kein wahres Bild über die erfolgten Leistungen, denn die Schwierigkeiten der Produktion der damaligen Zeit waren außerordentlich groß. Häufig mußten die Maschinen warten, weil entweder Platten oder Papier nicht zur sofortigen Verfügung staneden; auch darf nicht vergeßen werden, daß ausser dieser Produktion an Hilfsbanknoten doch auch der gewohnte Kundenkreis der Firma Erfüllung seiner Aufträge erwartete. Durch den vielfach eintretenden Mangel an den unbedingten Erfordernissen zur Druckausführung wurde man in vielen Fällen die Kriegszeit erinnert.


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