Tuvalu
Tuvalu liegt im Südwesten des Pazifischen Ozeans, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Zu den umliegenden Inselstaaten gehören die Salomonen, Nauru, Kiribati, Tokelau, Samoa, Wallis und Futuna, Fidschi und Vanuatu. Mit einer Fläche von 25,66 km² ist Tuvalu nach der Vatikanstadt mit 0,44 km², Monaco mit 2,02 km² und Nauru mit 21,10 km² der viertkleinste Staat der Welt. Tuvalu besteht aus sechs Atollen und drei Inseln. Tuvalu bedeutet „Acht Inseln“, weil ursprünglich nur acht Inseln bewohnt waren. Die neunte (und südlichste) Insel, Niulakita, wurde erst 1949 mit Einwohnern der übervölkerten Insel Niutao besiedelt, bildet mit dieser aber weiterhin eine gemeinsame Verwaltungseinheit. Klimawandel und Emigration Anfang 2006 schlug angesichts des Anstieg des Meeresspiegels der aus Tuvalu stammende Wissenschaftler Don Kennedy vor, die Gesamtbevölkerung auf die Fidschi-Insel Kioa umzusiedeln. Die Kosten sollten die Industriestaaten als Verursacher der Klimaerwärmung übernehmen: „Wenn die Kultur unseres Inselstaates weiterleben soll, müssen die 9000 Tuvaluer gemeinsam nach Kioa umziehen“. Tuvalu ist Mitglied im Climate Vulnerable Forum, ein Forum von Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Tuvalus Premierminister Maatia Toafa sowie alle politischen Gruppierungen Tuvalus übten Kritik: Die Evakuierung habe derzeit eine niedrige Priorität, da in den nächsten 30 Jahren kein Untergang zu erwarten sei. Des Weiteren präferierte Toafa einen Landerwerb in Neuseeland oder Australien und keine Umsiedlung auf eine Insel ohne ausreichende Infrastruktur. Am 10. November 2023 unterzeichneten Tuvalus Premierminister Kausea Natano und sein Amtskollege aus Australien, Anthony Albanese, während des pazifischen Regionalforums Pacific Islands Forum (PIF) auf den Cookinseln eine Vereinbarung, nach der jährlich 280 Tuvaluer – von aktuell 11.200 Einwohnern – übersiedeln dürfen, um dort zu arbeiten, studieren und leben. Diese sollen auch die australische Staatsbürgerschaft erhalten. Hintergrund ist, dass durch den Klimawandel wesentlicher Landverlust in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten sei, und Australien einer der weltgrößten Förderer und Exporteure klimaschädigender Kohle ist. Politische Kommentatoren bewerteten diesen Schritt auch als Reaktion Australiens und der USA auf die wachsende Expansion Chinas im Pazifik.
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