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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Frauen auf Banknoten
BeitragVerfasst: Do 2. Feb 2017, 10:06 
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Frauen auf Banknoten

Fatma Aliye Topuz, auch Fatma Aliye oder Fatma Aliye Hanım, (* 9. Oktober 1862 in Istanbul; † 13. Juli 1936 ebenda) war eine türkische Autorin und Frauenrechtlerin. Sie war eine der ersten türkischen und muslimischen Schriftstellerinnen. Seit 2009 ziert ihr Porträt die Rückseite der türkischen 50-Lira-Banknote.
Fatma Aliye wurde 1862 als zweites von drei Kindern des leitenden Verwaltungsbeamten und Historikers Ahmed Cevdet Pascha (1822–1895) und dessen Ehefrau Adviye Rabia Hanım geboren. Ihre Geschwister waren der Philosoph Ali Sedat und die Frauenrechtlerin Emine Semiye Önasya.
Durch die Position des Vaters als Provinzgouverneur des osmanischen Ägyptens und später Griechenlands verbrachte sie die Jahre 1866 bis 1868 in Aleppo und 1875 sechs Monate in Ioannina. Im Jahr 1878 lebte sie mit ihrer Familie neun Monate in Damaskus, wohin ihr Vater berufen worden war.
Wie es für Mädchen in dieser Zeit üblich war, wurde Fatma Aliye zu Hause privat unterrichtet. Dabei lernte sie Arabisch und Französisch.
1879 arrangierte der Vater der siebzehnjährigen Fatma Aliye eine Ehe mit dem Hauptmann Mehmet Faik Bey, einem Aide-de-camp von Sultan Abdülhamid II. und Neffen von Osman Nuri Pascha, dem Helden der Schlacht von Plewen. Das Paar bekam vier Töchter. Fatma Aliyes jüngste Tochter Zübeyde İsmet konvertierte 1926 zum Christentum und verließ die Türkei, um römisch-katholische Nonne zu werden. Fatma Aliye reiste in den 1920er Jahren mehrere Male nach Frankreich, um ihre Tochter zu besuchen und sich von Krankheiten zu erholen. 1928 starb ihr Ehemann. Fatma Aliye nahm den Familiennamen "Topuz" an, nachdem ein neues Familiennamensgesetz ab 1934 Familiennamen vorschrieb.
Nach Jahren der Krankheit starb Fatma Aliye am 13. Juli 1936 in Istanbul und wurde auf dem Istanbuler Friedhof Feriköy bestattet.
Schriftstellerisches Werk
Topuz’ Ehemann war weit weniger gebildet als seine Frau und verbot ihr in den ersten Jahren der Ehe, fremdsprachige Romane zu lesen. 1889 begann Fatma Aliye Topuz ihr literarisches Werk mit der Übersetzung von Georges Ohnets Roman Volonté aus dem Französischen in das Türkische unter dem Titel Meram. Das Buch wurde unter ihrem Pseudonym Bir Hanım (dt.: „Eine Dame“) veröffentlicht. Der bedeutende Autor Ahmed Midhat Efendi war so beeindruckt von ihr, dass er sie in der Zeitung Tercüman-ı Hakikat überschwänglich lobte. Mit ihrer Übersetzung erregte sie auch die Aufmerksamkeit ihres Vaters, der sie fortan unterrichtete und Ideen mit ihr austauschte. Nach dem Lob für die Übersetzung des Werkes legte sie sich für die folgenden Übersetzungen das Pseudonym Mütercime-i Meram (dt.: „Die Übersetzerin von Meram“) zu.
1894 war sie Co-Autorin des Romans Hayal ve Hakikat („Traum und Wahrheit“), den sie gemeinsam mit Ahmed Midhat schrieb. Sie schrieb die Passagen der Heldin, während Midhat die Abschnitte der männlichen Charaktere verfasste. Als Autoren waren Bir Kadın ve Ahmed Midhat („Eine Frau und Ahmed Midhat“) genannt. Nach der gemeinsamen Arbeit tauschten die beiden Autoren lange Briefwechsel aus, die auch in der Zeitung Tercüman-ı Hakikat abgedruckt waren.
Frauenrechte
Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit schrieb sie zwischen 1895 und 1908 regelmäßig für das Frauenmagazin Hanımlara Mahsus Gazete über Frauenrechte, ohne dabei ihre konservative Haltung aufzugeben. Ihre Schwester Emine Semiye Önasya (1864–1944) war eine der ersten türkischen Feministinnen und gehörte zur Redaktion des zweimal pro Woche erschienen Magazins. In ihrem 1896 veröffentlichten Buch Nisvan-ı İslam („Frauen des Islam“) erklärte Fatma Aliye die Situation muslimischer Frauen. Wie auch in ihren Kolumnen verteidigte sie in dem Buch die konservativen Traditionen, die im Widerspruch zu den Heldinnen ihrer Romane stehen.
Fatma Aliyes Porträt wurde 2009 für die Rückseite des 50-Lira-Scheins ausgewählt. Die Entscheidung der türkischen Zentralbank, sie so als erste Frau für ihr Werk zu ehren, wurde heftig kritisiert. Die Kritiker hätten lieber Frauen aus dem Umfeld des Republikgründers Atatürk gesehen, weil sie fürchteten, dass Topuz zu einem Symbol des religiösen Konservativismus werden könnte, weil sie sich für traditionelle Rollenverhältnisse in der Familie aussprach und Atatürks Reformen ablehnte. Frauenrechtsorganisationen argumentierten, dass Topuz zwar traditionell gelebt habe, aber in ihren Werken durchaus Veränderungen gefordert habe. So hatte sich Topuz gegen die Polygamie (Vielehe) eingesetzt.
Fatma Aliye veröffentlichte ihren ersten eigenen Roman Muhazarat 1892 unter ihrem wirklichen Namen. Es war der erste von einer Frau veröffentlichte Roman im Osmanischen Reich. Ihr zweiter Roman Udi („Die Lautenspielerin“), im Jahr 1899 veröffentlicht, beschreibt eine Oud-Spielerin, die Fatma Aliye in Aleppo getroffen hatte. Sie erzählt in deutlichen Worten die Geschichte von Bedia und deren unglücklicher Ehe. Die anderen Romane waren Raf'et (1898), Enin (1910) und Levaih-i Hayat.
In ihren Werken thematisiert sie immer wieder Ehe und Liebe. Trotz ihres eher konservativen Rollenverständnisses tauchen in ihren Werken immer wieder unabhängige und selbstbewusste Heldinnen auf, die arbeiten und Geld unabhängig von einem Mann verdienen.
1893 wurde Fatma Aliye durch die Veröffentlichung von Ahmed Midhats Buch Bir Muharrire-i Osmaniye'nin Neşeti („Die Geburt der osmanischen Schriftstellerin“) einem großen Publikum bekannt. Das Buch beruht auf den Briefen von Fatma Aliye.
Ihr Essay Nisvan-ı İslâm wurde unter dem Titel Les femmes muselmannes („Die muslimische Frau“) ins Französische übersetzt and auch in das Arabische. Auch Udi wurde in das Französische übertragen. Eine Literaturkritik von ihr, die in einer französischen Zeitung veröffentlicht wurde und das Buch Frauen in Ost und West von Émile Julliard rezensierte, erregte in Paris große Aufmerksamkeit. International bekannt wurde die Schriftstellerin durch die Ausstellung in der Bibliothek der World’s Columbian Exposition in Chicago 1893 und die Listung im Katalog der Frauenbibliothek der Ausstellung. Trotz ihrer großen Prominenz während der zweiten osmanischen Verfassungsperiode geriet sie allerdings mit der Zeit in Vergessenheit.
1914 veröffentlichte sie Ahmed Cevdet Paşa ve Zamanı („Ahmet Cevdet Pascha und seine Zeit“). In dem Buch wollte sie ihren Vater gegen politische Vorwürfe verteidigen und stellte die Lage nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches dar. Aufgrund ihrer Thesen, die der offiziellen Geschichtsschreibung zuwiderliefen, wurde das Buch indiziert.
Nach dem Türkisch-Griechischen Krieg gründete Fatma Aliye 1897 die wohltätige Organisation Nisvan-ı Osmaniye İmdat Cemiyeti („Verein zur Unterstützung der osmanischen Frauen“), um die Familien von Soldaten zu unterstützen. Es war eine der ersten Frauenorganisationen in der Türkei. Für ihre humanitären Bemühungen erhielt sie im Jahr 1899 den Nişan-ı Şefkat (Wohltätigkeitsorden des osmanischen Reiches) von Sultan Abdülhamid II.
Fatma Aliye wurde außerdem das erste weibliche Mitglied des Osmanlı Hilal-i Ahmer Cemiyeti („Osmanische Hilfsorganisation für verwundete und kranke Soldaten“), der Vorgängerorganisation des Türkischen Roten Halbmondes. Außerdem arbeitete sie für das Müdafaa-i Milliye Osmanlı Kadınlar Heyeti („Osmanisches Frauenkomitee für nationale Verteidigung“), das in den 1910er Jahren nach dem Italienisch-Türkischen Krieg und den Balkankriegen gegründet worden war.


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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Frauen auf Banknoten
BeitragVerfasst: Di 14. Feb 2017, 10:41 
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Clara Schumann


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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Frauen auf Banknoten
BeitragVerfasst: Do 16. Feb 2017, 09:35 
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Motiv - Frauen auf Banknoten

Nadežda Petrović * 12. Oktober 1873 in Čačak; † 3. April 1915 in Valjevo) war eine serbische Malerin. Ihre Werke sind dem Expressionismus und dem Fauvismus zuzuordnen und enthalten teilweise bereits Hinweise auf die abstrakte Kunst. Sie ist auf dem 200 Dinar-Schein Serbiens und Jugoslavien abgebildet.
Künstlerische Anfänge 1892–1897
1884 zog ihre Familie von Čačak nach Belgrad, wo Nadežda 1891 an einer höheren Schule für Frauen abschloss. Von 1892 bis 1897 nahm sie privaten Zeichenunterricht bei dem serbischen Realisten Djordje Krstiċ.
Studium in Deutschland 1898–1903
1898 begann sie ein Kunststudium in München. Ein Foto zeigt sie im Atelier des Slovenen Anton Ažbe mit den Kollegen Igor Grabar, Alexej Jawlensky, Nikolaj Seddeler, Matej Sternen und weiteren Ažbe-Schülern. Unter ihnen vertrat sie am konsequentesten den Ažbe-Stil. Petrović, die die russische Sprache beherrschte, hatte ein Faible für alles Russische. Sie besuchte auch den Salon der Marianne von Werefkin, wo viele russische Künstler verkehrten. Was ihr als Besonderheit an deren Malerei aufgefallen war, schrieb sie nach Hause: „Die Russen hier arbeiten koloristisch.“ Letztere Beobachtung mag mit ein Grund gewesen sein, dass die Malerin 1901 von Ažbe in München nach Feldwies am Chiemsee zu dem „Farbenfürst“ Julius Exter wechselte. Mit dem Kommentar „Blumen der Feldwies“ stellte er Petrović zusammen mit einem weiteren „Malweiblein“ 1902 in einer Karikatur dar. Während ihrer gemeinsamen Arbeit 1901–1903 mit Exter wurde Petrovićs Malerei farbintensiver, doch blieb sie dem Ažbe-Stil „mit kühnen, weiten Zügen“ zu arbeiten bis zu ihrem Tode 1915 treu und variierte ihn verschiedentlich in lasierender wie auch pastoser Malweise. Von München aus unternahm sie Reisen nach Berlin, Rom, Venedig und Wien.
In Serbien 1903–1910
„Nach ihrer Rückkehr nach Belgrad 1903 reiste sie nach Mazedonien, um der durch türkische Pogrome betroffenen Bevölkerung Hilfe zu bringen.“ 1904 war Petrović an der Ausrichtung zur ersten jugoslawischen Kunstausstellung beteiligt und gründete in dem serbischen Dorf Siċevo an der Nišava die erste jugoslawische Künstlerkolonie. Dort malte sie mit jungen jugoslawischen Künstlern, überwiegend mit Ažbe-Schülern, Landschaften. Die Ergebnisse zeigten sie 1907 auf einer Ausstellung der Kolonie. In Serbien zeichnete sich Petrović durch ihr politisches Engagement aus, vor allem während der Annexion von Bosnien und Herzegowina, indem sie bei politischen Versammlungen patriotische Reden hielt.
Paris 1910–1912
Ab 1910 hielt sie sich in Paris auf und stellte im Pariser Herbstsalon aus. 1910 beteiligte sie sich auch an einer internationalen Ausstellung in Rom am serbischen Pavillon. Ebenso stellte sie erneut in Paris im Salon d'Automne aus. „Die Pariser Zeit verkörpert ihre reife Schaffensperiode mit Werken einer eigenständigen Koloristin“. 1912 beteiligte sie sich an der vierten jugoslawischen Kunstausstellung und eröffnete ihr eigenes Meisteratelier. Das Atelier existierte allerdings nur kurze Zeit.
In den Balkankriegen und im Ersten Weltkrieg 1912–1915
Schon während der Balkankriege und des Ersten Weltkriegs meldete sie sich von 1912 bis 1915 als freiwillige Krankenpflegerin an die Front. Zwischen zwei Schlachten malte Petrović Landschaften, Soldaten und Bauern. Sie war bei der Pflege der Verwundeten an einer Flecktyphusinfektion erkrankt und starb am 3. April 1915 im Lazarett in Valjevo.


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BeitragVerfasst: Mo 13. Mär 2017, 14:33 
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Selma Lagerlöf 20.11.1858 - 16.März 1940

Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin der Literatur, der Erfolgsroman Die wundervolle Reise des Nils Holgerson wurde in 30 Sprachen übersetzt.


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BeitragVerfasst: Di 2. Mai 2017, 15:23 
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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Frauen auf Banknoten
BeitragVerfasst: Di 9. Mai 2017, 09:20 
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Motiv - Frauen auf Banknoten

Virginia Gutierrez De Pineda
geboren am 4. November 1921 in Socorro, Kolumbien
gestorben am 2. September 1999 in Kolumbien

kolumbianische Familien- und Kulturforscherin.

Virginia Gutiérrez de Pineda war eine der bedeutendsten SozialwissenschaftlerInnen Kolumbiens. Zu ihren Errungenschaften gehörten: die Erforschung der bis in die 1940er Jahre von der Wissenschaft ignorierten Indios, ein bis heute einzigartiges Werk über deren traditionelle Medizin, eine Typologisierung der kolumbianischen Familie nach geografischen und historischen Aspekten zu einer Zeit, in der man von einem Familien-Prototyp ausging, der sich durch die kulturell festgelegten Rollen von Mann und Frau ergab, sie reformierte die Professur von einer reinen Lehr- hin zu einer wissensbildenden Institution.

Gutiérrez' Bücher waren wissenschaftliche Pionierarbeiten bei der Erforschung der kolumbianischen Gesellschaft. Die Familie war ihr Lieblingsthema; es machte sie auch berühmt. Sie lehnte sich gegen die konservativen Normen auf und beschritt einen für die damalige Zeit wenig damenhaften Weg. Für ihre Arbeit begab sie sich, nur mit einem Rucksack ausgestattet, zu den Indios im tropischen Regenwald oder in die gefährlichen Slums zu den Ärmsten.

Virginia Gutiérrez entstammte einer katholischen LandbesitzerInnenfamilie und wuchs mit elf Geschwistern behütet in der Provinz auf. Aus Neugierde entwendete sie heimlich Bücher aus der väterlichen Bibliothek, denn Politik und Philosophie gehörten damals nicht zum Lernstoff für Mädchen. Statt zu spielen beschäftigte sich das in sich gekehrte, wissensdurstige und alles beobachtende Mädchen lieber mit dem Sozialverhalten von Insekten.

Frauenbild: Als junge Frau zog sie, unterstützt von ihren Eltern und mit einem Stipendium ausgestattet, in die lebendige Hauptstadt Bogotá, um das Abitur zu machen. Zu einer Zeit, in der Frauen das Haus nur zum Heiraten verließen, schwamm sie gegen den Strom. Da sich die hochbegabte Virginia nicht entscheiden konnte, studierte sie auf Empfehlung ihrer Schuldirektorin Sozialwissenschaften. Als Frau war sie an der Universität eine Exotin. Damals gab es für Frauen keine Freundschaften mit dem anderen Geschlecht; der Kontakt zu Männern beschränkte sich auf Ehemänner, Brüder und Väter. Durch ihre standhafte, nachdenkliche Art und ihren hohen Intellekt errang Virginia Gutiérrez bald die Anerkennung und Achtung ihrer Kommilitonen und Professoren. Während des Studiums lernte sie auch ihren späteren Ehemann und Vater ihrer vier Kinder, den Ethnologen Roberto Pineda Giraldo, kennen.

1944 machte sie als Absolventin des ersten Studiengangs der Ethnologie ihren Abschluss. Da ihr Institut aufgrund politischen Umschwungs geschlossen wurde, kümmerte sich Gutiérrez zunächst um die Erziehung ihrer Kinder. Die zielstrebige Frau konnte ihre Füße nicht lange still halten. Von 1953 bis 1954 arbeitete sie dank eines Stipendiums an der Universität von Kalifornien in Berkeley und ab 1956 wieder in Kolumbien, wo sie auch den Doktortitel erlangte. Sie hielt Vorträge im In- und Ausland und vor internationalen Organisationen, z.B. der Weltgesundheitsorganisation oder den Vereinten Nationen. Ende der 1970-er Jahre ging sie offiziell in Rente. Doch sie arbeitete weiter als freie Beraterin für öffentliche Institutionen und gab sich leidenschaftlich ihrer Forschung hin.

FrauenbildVirginia Gutiérrez wurde für ihre rationale und analytische Arbeit mehrfach mit Ehrenmedaillen und Wissenschaftspreisen ausgezeichnet sowie zur Ehrenprofessorin ernannt. 1967 kürte man sie in Kolumbien zur Frau des Jahres. 1984 wurde ihr zu Ehren an der Universität de los Andes in Bogotá das Forschungsjahr der Familie zelebriert.


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BeitragVerfasst: Di 23. Mai 2017, 14:54 
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BeitragVerfasst: Do 1. Jun 2017, 14:51 
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BeitragVerfasst: Di 6. Jun 2017, 16:15 
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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Frauen auf Banknoten
BeitragVerfasst: Mo 24. Jul 2017, 20:24 
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Motiv - Frauen auf Banknoten

Martha Dandridge Custis Washington (* 13. Juni 1731 in Williamsburg, Kolonie Virginia; † 22. Mai 1802 in Mount Vernon, Virginia) war die Ehefrau des ersten US-Präsidenten George Washington und damit vom 30. April 1789 bis zum 4. März 1797 die erste First Lady der USA. Sie war auch als Lady Washington bekannt.
Martha („Patsy“) Dandridge war das älteste von acht Kindern von John Dandridge (1701–1756) und Frances Jones (1710–1785), die 1730 geheiratet hatten, und kam im Juni 1731 im elterlichen Anwesen Chestnut Grove im New Kent County zur Welt. Martha hatte drei Brüder und vier Schwestern: John Dandridge (1733–1749), William Dandridge (1734–1776), Bartholomew Dandridge (1737–1785), Anna Marie „Fanny“ Dandridge Bassett (1739–1777), Frances Dandridge (1744–1757), Elizabeth Dandridge Aylet Henley (1749–1800) und Mary Dandridge (1756–1763). Väterlicherseits stammte Martha aus Oxfordshire, wo die meisten ihrer Vorfahren sich im 16. und 17. Jahrhundert als Farmer betätigt hatten und dabei zum Teil zu beachtlichem Wohlstand gelangt waren. Im Jahr 1715 war ihr Vater Dandridge mit seinem älteren Bruder in die Kolonie Virginia ausgewandert. Er war als Händler erfolgreich und erwarb Land in erheblichem Umfang im Osten der Kolonie, das er mit Gewinn verpachtete oder weiterverkaufte. Außerdem diente er als Sekretär in der Verwaltung des Countys und betrieb eine Plantage. Historiker ordnen die Dandridge-Familie der „niederen Pflanzeraristokratie“ Virginias zu. Marthas Mutter Jones war in den Dreizehn Kolonien geboren, wobei ihre Vorfahren aus Wales und England stammten. Der Großvater von Jones, der Waliser Rowland Jones, war vermutlich der erste aus diesem Familienzweig, der nach Amerika auswanderte. Unter den Jones’ befanden sich einige angesehene Pastoren und religiöse Führer.
Martha erhielt eine für ein Mädchen des 18. Jahrhunderts typische Ausbildung, die sich auf Haushaltsführung und gesellschaftliche Fähigkeiten beschränkte.
Im Alter von 18 Jahren heiratete sie den um zwanzig Jahre älteren, reichen Daniel Parke Custis. Das Paar wohnte nach der Hochzeit auf der Plantage White House. Sie hatten zusammen vier Kinder, von denen zwei schon im Kleinkindalter starben: Daniel jun. (1751–1754), Frances (1753–1757), John Parke Custis „Jacky“ (1754–1781) und Martha „Patsy“ Parke Custis (1756–1773). Ihr Mann Daniel sen. starb im Jahr 1757.
Am 6. Januar 1759 heiratete die Witwe Martha Dandridge Custis den damaligen Colonel George Washington. Die Ehe blieb kinderlos. Das Paar kümmerte sich aber, nach dem Tod von Marthas Sohn Jacky, um dessen vier Kinder. Zwei der Kinder, George Washington Parke Custis (Wash) und Eleanor Parke Custis Lewis (Nelly), wohnten dauerhaft bei ihnen. Ihre Tochter Patsy starb bereits als Teenager an Epilepsie.
In ihrer Ehe kümmerte sie sich von Anfang an um das Wohlbefinden und das Glück ihres Ehemanns und ihrer Kinder bzw. Enkel. Als seine politische Karriere George Washington auf die Schlachtfelder der amerikanischen Revolution führte, reiste sie mit ihm. Die Führung des Präsidentschaftshaushalts in den wechselnden Hauptstädten New York und Philadelphia hatte das Ziel, dass die neu gegründete Republik von Europa als gleichberechtigt anerkannt wurde. Martha galt als herzliche Gastgeberin, bei der sich die Gäste willkommen fühlten.
1797 verabschiedeten sich die Washingtons aus dem öffentlichen Leben und kehrten auf ihren Landsitz Mount Vernon zurück. Nach Washingtons Tod 1799 verbrannte Martha ihre gesamten Briefe. Sie starb 1802 an hohem Fieber und wurde neben ihrem Mann in Mount Vernon bestattet.
Martha Washington und die Sklaverei
Martha Washington war in einer Zeit aufgewachsen, in der in den amerikanischen Kolonien die Sklaverei legal war. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wie sie dazu aus ethischer und moralischer Sicht stand.
Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns 1757 erbte die Witwe als Mitgiftsanteil ein Drittel seines Besitzes und auch das Einkommen daraus zur Nutzung auf Lebenszeit. Die weiteren zwei Drittel verwaltete sie für ihre noch minderjährigen Kinder. Der vollständige Custisbesitz beinhaltete mehrere Plantagen und Farmen über insgesamt 27 Quadratkilometer und auch 285 versklavte Männer, Frauen und Kinder gehörten zu diesen Besitzungen. 1759 beinhaltete Marthas Anteil 75 Sklaven.
Nach ihrer Heirat mit George Washington 1759 wurde dieser der gesetzliche Verwalter des Custisbesitzes. Jedoch weisen Aufzeichnungen darauf hin, dass Martha Washington selbst weiterhin die Vorräte einkaufte, das Personal bezahlte und auch andere Entscheidungen traf. Obwohl die Washingtons die Kontrolle über den gesamten Besitz hatten, erhielten sie nur die Einnahmen aus Marthas Drittel.
Washington nutzte den großen Reichtum seiner Frau, um Land zu erwerben. So verdreifachte er die Größe von Mount Vernon von 2650 Acres (1757) auf 8251 Acres (1787). Für mehr als 40 Jahre bewirtschafteten die „Mitgift“-Sklaven seine Ländereien. Die Washingtons verkauften weder Custisland noch Sklaven, da sie diese für Marthas einziges überlebendes Kind, John, verwalteten.
Sieben der neun Sklaven, die Präsident Washington für Haushaltsarbeiten in die damalige Hauptstadt (1790–1800) mitbrachte, waren „Mitgift“-Sklaven. Pennsylvania hatte bereits 1780 mit der Abschaffung der Sklaverei begonnen, aber Nicht-Einwohnern war es erlaubt, Sklaven für sechs Monate zu halten. Um ihren „Besitz“ zu schützen, ließen die Washingtons ihre Sklaven deshalb rotierend in den bzw. aus dem Bundesstaat schaffen, damit diese Sechs-Monats-Regel, die eine legale Möglichkeit zur Freilassung gewesen wäre, nicht in Kraft treten konnte. Washington hatte bedacht, dass falls die „Mitgift“-Sklaven durch seine Nachlässigkeit in Freiheit gelangt wären, er für die Custiserbmasse, in Höhe des Wertes dieser Sklaven, gehaftet hätte.
Martha Washington war sehr aufgebracht, als ihre Dienerin Oney Judge während Washingtons zweiter Amtszeit aus dem Haushalt in Philadelphia floh. In einem Interview von 1840 erzählte Oney Judge selbst, dass die First Lady vorgehabt hatte die junge Frau als Hochzeitsgeschenk an ihre Enkelin Eliza Custis weiterzugeben. Anfangs versteckte sich Oney bei freien schwarzen Freunden in der Stadt und floh später in den Norden. Patricia Brady schrieb 2005 in ihrer Biographie über Martha Washington:

„Martha fühlte sich verantwortlich für das naive Mädchen unter ihrem Schutz, zumal deren Mutter und Schwester sie in Mount Vernon zurückerwarteten. Was sie niemals verstand war, dass (Oney) […] den einfachen Wunsch hatte frei zu sein. Ona, wie sie sich gerne selbst nannte, wollte leben wo es ihr gefiel, arbeiten was ihr gefiel und lesen und schreiben lernen […]. Ona Judge hatte Hochachtung vor Martha […], aber sie sah keine Zukunft als Sklavin für sich und ihre Kinder.“
Im März 1797, in der letzten Woche der Familie Washington in Philadelphia, floh ihr Chefkoch Hercules ebenfalls aus der Sklaverei. Seine Tochter, die in Mount Vernon lebte, erklärte einem Besucher, dass sie froh sei, dass ihr Vater frei wäre.
1799 gab es unter den 153 „Mitgift“-Sklaven und den 124 Sklaven Washingtons mindestens ein Dutzend verheiratete Paare. Washington beschloss in seinem letzten Willen, dass seine eigenen Sklaven nach seinem Tod freizulassen waren. Aus seiner Hoffnung, dass er die „Mitgift“-Sklaven aus dem Custiserbe erwerben und diese auch befreien konnte, wurde nichts. Ebenso scheiterte sein Versuch, den Sklaven die Möglichkeit zu schaffen, gemietet zu werden, um sich selbst durch Arbeit aus der Sklaverei zu befreien. Um Martha das Spektakel zu ersparen, mitansehen zu müssen, wie die Sklavenfamilien auseinandergerissen werden, bestimmte Washington in seinem Testament weiter, dass die Sklaven erst nach Marthas Tod freizulassen waren.
Martha ließ Washingtons Sklaven am 1. Januar 1801 frei. Abigail Adams besuchte Mount Vernon zwei Wochen vorher und schrieb: “Many of those who are liberated have married with what are called the dower Negroes, so that they all quit their (family) connections, yet what could she do?” (deutsch: „Viele von denen, die befreit waren, sind verheiratet mit sogenannten Mitgift-Negern, so dass sie all ihre (Familien-)Verbindungen verlieren, also was soll sie machen?“) Adams nannte als Motiv für die frühere Freilassung der Sklaven, dass sich Martha ihres Lebens nicht mehr sicher fühlte, da sie laut George Washingtons Testament mit ihrem Tod freizulassen waren Nach Marthas Tod 1802 erbten ihre vier Enkelkinder (die Kinder von Jacky Custis) die „Mitgift“-Sklaven. Elisha, die einzige Sklavin, die ihr selbst gehörte, hinterließ sie ihrem Enkelsohn George Washington Parke Custis.
Der Autor Henry Wiencek schrieb in seinem Buch An Imperfect God: George Washington, His Slaves, and the Creation of America, dass die Sklavin Ann Dandridge, die Schwester und gleichzeitig die Sklavin von Martha Washington war. Diese illegitime Halbschwester (Geburtsdatum unbekannt) war zu einem Viertel Afrikaner, einem Viertel Cherokee-Indianer und zur Hälfte Weiß. Ann Dandridge hatte ein Kind von Marthas Sohn (und Anns Neffen) John Parke „Jack“ Custis. Er stützt diese Behauptung auf Originaldokumente, die er in den Akten von Mount Vernon und bei der Virginia Historical Society entdeckt hatte und erklärte, dass frühere Historiker diese Beweisdokumente ignoriert haben. Laut Wiencek, war diese Begebenheit eine von mehreren, die George Washington dazu brachte, die Sklaverei als „abstoßend“ zu bezeichnen und beeinflusste vielleicht die spätere Entscheidung, all seine Sklaven freizulassen. Die Existenz der Sklavin Ann Dandridge wird auch in Helen Bryans 2002 erschienenem Buch Martha Washington: First Lady of Liberty anerkannt. Bryan gibt an, dass diese „Schattenschwester“ im Alter von Martha gewesen sein soll und sie als Kinder miteinander gespielt hätten.

Gedenken
Briefmarke mit Martha Washington
Im Jahr 1886 gab es eine Dollar-Banknote mit einem Bildnis von Martha Washington. Sie und Pocahontas sind die einzigen Frauen, die jemals auf amerikanischen Banknoten abgebildet wurden.
1902 war Martha die erste Amerikanerin, die auf einer US-Briefmarke verewigt wurde.


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