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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 20:51 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

M. Marlin Fitzwater

Max Marlin Fitzwater (* 24. November 1942 in New York ) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er war sechs Jahre lang Pressesprecher des Weißen Hauses unter den US-Präsidenten Ronald Reagan und George HW Bush . Damit ist er einer der dienstältesten Pressesprecher der Geschichte. Er ist der einzige US-Pressesprecher, der von zwei verschiedenen US-Präsidenten ernannt wurde ( Stephen Early und Pierre Salinger fungierten einige Wochen bzw. Monate als Pressesprecher für den Übergang).
Fitzwater wechselte 1983 ins Weiße Haus und war bis 1993 im Amt: Von 1987 bis 1989 war er im Weißen Haus von Reagan als Sprecher des Präsidenten unter dem Titel Assistent des Präsidenten für Pressearbeit tätig, bis Reagan 1989 sein Amt niederlegte. Er war unter George HW tätig Bush als Assistent des Präsidenten und Pressesprechers, später als Kommunikationsdirektor "Berater des Präsidenten Präsident Bush" , bis Bush 1993 sein Amt niederlegte.
Lawson, Robert mit Marlin Fitzwater. Imperien fallen. Ein Theaterstück über Präsident George HW Bush und Generalsekretär Michail Gorbatschow. 2001.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 20:55 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Lauro F. Cavazos

Lauro Fred Cavazos Jr. ist ein US-amerikanischer Pädagoge und Politiker . Er diente als US -Bildungsminister und war der erste Hispanic , der im Kabinett der Vereinigten Staaten tätig war .
Als Demokrat war Cavazos von August 1988 bis Dezember 1990 Bildungsminister während der republikanischen Regierung von Reagan und George HW Bush .


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 20:59 
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Antonia C. Novello

Dr. med. Antonia Coello Novello (* 23. August 1944) ist eine Ärztin und Verwaltungsfachfrau für öffentliche Gesundheit . Sie war Vizeadmiralin im Public Health Service Commissioned Corps und diente von 1990 bis 1993 als 14. Surgeon General der Vereinigten Staaten . Novello war die erste Frau und die erste Hispanic, die als Surgeon General diente. Novello war von 1999 bis 2006 auch Gesundheitskommissar des Staates New York .
Novello war in verschiedenen Positionen am NIH tätig, bevor sie 1986 zur Assistentin des Allgemeinen Chirurgen im PHSCC und zur stellvertretenden Direktorin des Nationalen Instituts für Kindergesundheit und menschliche Entwicklung (NICHD) ernannt wurde. Außerdem war sie Koordinatorin für AIDS Forschung für NICHD ab September 1987. In dieser Rolle entwickelte sie ein besonderes Interesse an pädiatrischem AIDS , das die Aufmerksamkeit des Weißen Hauses auf sich zog .
1994 wurde Novello in die National Women's Hall of Fame aufgenommen .


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 21:03 
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Clayton K. Yeutter

Clayton Keith Yeutter, ONZM (* 10. Dezember 1930 in Eustis, Frontier County, Nebraska; † 4. März 2017 in Potomac, Maryland) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei), der unter vier Präsidenten für die Regierung der Vereinigten Staaten tätig war.
1970 erhielt Clayton Yeutter eine Anstellung als stellvertretender US-Landwirtschaftsminister unter Präsident Richard Nixon. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 1972 wurde er zu einem Regionaldirektor in dessen Wiederwahlkomitee berufen. Unter Nixons Nachfolger Gerald Ford schlossen sich mehrere Regierungsämter an, ehe Yeutter 1977 nach Nebraska zurückkehrte und wieder als Anwalt arbeitete.
Bereits ein Jahr später nahm er den Posten des Präsidenten und CEO der Chicago Mercantile Exchange an, was er bis 1985 blieb. In diesem Jahr trat er unter Ronald Reagan wieder in Regierungsdienste und wurde zum Handelsvertreter der Vereinigten Staaten berufen. Nach der Amtsübernahme von George Bush berief dieser ihn 1989 schließlich als US-Landwirtschaftsminister in sein Kabinett. 1991 verließ er das Ministerium und wurde Vorsitzender des Republican National Committee, ehe er 1992 noch einmal in den Beraterstab von Präsident Bush wechselte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 21:09 
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Riccardo Ehrman

Riccardo Ehrman (in deutschsprachigen Texten oft Riccardo Ehrmann geschrieben, * 4. November 1929 in Florenz) ist ein italienischer Journalist. Er erlangte am 9. November 1989 Bekanntheit, als er in der Pressekonferenz des Zentralkomitees der SED Günter Schabowski Fragen stellte, deren Beantwortung durch Schabowski zu einem Ansturm auf die Berliner Mauer und deren Fall führte.
Ehrmans Eltern, jüdische Polen aus Lemberg, waren nach ihrer Hochzeitsreise nach Italien in Florenz geblieben. 1943 wurde er mit seinen Eltern in einem italienischen Konzentrationslager interniert. Nach dem Krieg studierte er Rechtswissenschaft und arbeitete in Florenz als Reporter. Später war er für verschiedene Zeitungen und Agenturen tätig, so als AP-Korrespondent in Rom. Zur Zeit des Mauerfalls arbeitete Ehrman als Berlin-Korrespondent für die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Heute ist er pensioniert und lebt mit seiner spanischen Ehefrau in Madrid, Spanien.

Pressekonferenz am 9. November 1989
In der Pressekonferenz des Zentralkomitees der SED stellte Ehrman folgende Frage:

„Ich heiße Riccardo Ehrman, ich vertrete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Herr Schabowski, Sie haben von Fehlern gesprochen. Glauben Sie nicht, dass es war eine große Fehler, diese Reisegesetzentwurf, das sie haben vorgestellt vor wenigen Tagen?“

Diese eher allgemeine Frage beantwortete Schabowski, indem er von einem hervorgekramten Zettel folgenden Wortlaut vorlas:

„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse) beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen Abteilungen Paß- und Meldewesen der Volkspolizeikreisämter in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne daß dafür noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen. […] Ständige Ausreisen können über alle Berliner Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw. zu West-Berlin erfolgen.“

Auf die darauf folgenden beiden Nachfragen „ab wann?“ und durch Peter Brinkmann „wann tritt das in Kraft?“ gab Schabowski die Auskunft „Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich“. Nachdem dies wenige Minuten später durch Rundfunk und Fernsehen verbreitet worden war, suchten tausende DDR-Bürger die Grenzübergangsstellen nach West-Berlin und zur Bundesrepublik Deutschland auf, die daraufhin geöffnet wurden. Dies war ein entscheidendes Ereignis auf dem Weg zum Fall der Berliner Mauer und der Deutschen Wiedervereinigung. Ehrman erzählte später, die Ostberliner hätten ihn wegen seiner Frage auf Schultern getragen.

Am 29. Oktober 2008 wurde Ehrman für sein Mitwirken an der Wiedervereinigung das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Dazu wurde berichtet, er habe in der Pressekonferenz vom 9. November 1989 die Frage „ab wann?“, nach anderen Quellen „wann tritt das in Kraft?“, gestellt. Aber zum einen bestätigte Ehrman in seiner öffentlichen Reaktion auf die Ehrung diese Zitate nicht als eigene, sondern drückte sich sehr allgemein aus: „Ich bin stolz, dass man sich nach so vielen Jahren noch daran erinnert, dass ich bei dem Ereignis dabei war.“ Er freue sich, „einen kleinen Teil“ zur Wiedervereinigung beigetragen zu haben, und Mitschnitte der Pressekonferenz zeigen, dass diese Nachfragen tatsächlich vom damaligen BILD-Reporter Peter Brinkmann gekommen waren. Zum anderen machte Ehrman 2009 geltend, nicht auf eigene Initiative hin, sondern auf Veranlassung des Tipp-Gebers aus dem „Unterseeboot“ gefragt zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
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Dr. Wolfgang Schäuble

Wolfgang Schäuble (* 18. September 1942 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit 2017 Präsident des Deutschen Bundestages. Von 1984 bis 1991 und von 2005 bis 2017 gehörte er der Bundesregierung an, unter anderem als Innen- und Finanzminister. 1990 war er maßgeblich an der Aushandlung des deutschen Einigungsvertrags beteiligt. Von 1991 bis 2000 war er Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, von 1998 bis zu seinem Rücktritt im Zuge der CDU-Spendenaffäre 2000 Bundesvorsitzender der CDU.
Schäuble ist seit 1972 Mitglied des Deutschen Bundestages und damit der dienstälteste Abgeordnete aller je auf nationaler Ebene gewählten deutschen Parlamente.
Wolfgang Schäuble ist seit einem Attentat im Jahre 1990 querschnittsgelähmt.
Am 15. November 1984 wurde er als Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung (Kabinett Kohl II) berufen. In dieser Funktion war er auch mit der Vorbereitung des Staatsbesuches von Erich Honecker 1987 betraut. Anlässlich einer Kabinettsumbildung des Kabinett Kohl III wurde er dann am 21. April 1989 zum Bundesminister des Innern ernannt. In dieser Funktion war er für die Bundesrepublik Deutschland 1990 gemeinsam mit Günther Krause (aufseiten der Deutschen Demokratischen Republik) Verhandlungsführer zu dem am 2. Juli 1990 abgeschlossenen Einigungsvertrag zur Auflösung der DDR. Im Frühling 1991 kündigte Schäuble an, sein Amt als Innenminister aufzugeben und für den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu kandidieren. Im November schied er aus der Regierung aus.
1997 erklärte Helmut Kohl, Schäuble sei sein Wunschkandidat für eine Nachfolge im Amt des Bundeskanzlers. Allerdings solle eine Amtsübergabe nicht vor 2002 stattfinden. Dies ergab sich nicht, da Kohl die Bundestagswahl 1998 verlor. Nach der Abwahl von Eberhard Diepgen als Regierender Bürgermeister von Berlin war Schäuble als Spitzenkandidat für die vorgezogenen Neuwahlen am 21. Oktober 2001 im Gespräch, die Berliner CDU zog aber Frank Steffel als Kandidaten vor. Die CSU und Teile der CDU wollten Schäuble Anfang März 2004 in Anbetracht seiner großen politischen Erfahrung zur Wahl des Bundespräsidenten vorschlagen. Bei der im Jahr 2010 nach dem Rücktritt von Horst Köhler nötig gewordenen Bundespräsidenten-Wahl im Juni 2010 gehörte er wiederum zu den meistgenannten möglichen Kandidaten der Union für das Bundespräsidentenamt. Am 22. November 2005 wurde Schäuble erneut als Bundesminister des Innern in die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geführte Bundesregierung (Kabinett Merkel I) berufen. Seine Berufung in dieses Amt wurde wegen seiner Beteiligung an der CDU-Spendenaffäre kritisiert.
Im Vorfeld der Neubesetzung der Europäischen Kommission im Herbst 2009 wurde Schäuble immer wieder als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des Nachfolgers des deutschen EU-Kommissars Günter Verheugen gehandelt. Stattdessen verblieb Schäuble aber nach der Bundestagswahl 2009 auch im zweiten Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem er als Nachfolger von Peer Steinbrück (SPD) das Amt des Bundesfinanzministers übernahm. Schäuble erreicht durchgängig einen ähnlich hohen Zufriedenheitsgrad bei Umfragen.


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Udo Lindenberg

Udo Gerhard Lindenberg (* 17. Mai 1946 in Gronau/Westf.) ist ein deutscher Rockmusiker, Schriftsteller und Maler. Nachdem er Ende der 1960er Jahre mit Bands und Musikern wie den City Preachers und Peter Herbolzheimer eine Karriere als Schlagzeuger begonnen hatte, konzentrierte er sich mit Beginn der 1970er Jahre zunehmend auf Gesang und das Schreiben eigener Titel. Als einer der ersten Rockmusiker präsentierte er Texte in deutscher Sprache und verhalf damit der deutschsprachigen Rockmusik zum Durchbruch. Seitdem entwickelte sich Lindenberg kontinuierlich zu einer führenden und prägenden Persönlichkeit in der deutschen Musikszene, und seine Tonträger erzielten vielfach Gold-Status. Mit seinem 34. Studioalbum Stark wie Zwei stand er 2008 im Alter von 62 Jahren zum ersten Mal in seiner Karriere auch an der Spitze der deutschen Charts.
In den 1980er Jahren widmete sich Lindenberg neben seinem musikalischen Schaffen zunehmend dem Thema innerdeutsche Beziehungen. Trotz großer Bemühungen blieb es ihm jedoch verwehrt, mit seinem Panikorchester in der DDR aufzutreten – abgesehen von einem überwachten Auftritt, der 1983 vor ausgewähltem FDJ-Publikum im Ostberliner Palast der Republik stattfand. Eine für 1984 bereits geplante Tournee wurde von der Staatsführung der DDR wieder abgesagt. Später kam es zu einem medienwirksamen Austausch von Geschenken, als Lindenberg 1987 Erich Honecker eine Lederjacke überreichte, von diesem im Gegenzug eine Schalmei erhielt und Honecker schließlich anlässlich dessen erstem Besuch in der Bundesrepublik Deutschland mit einer E-Gitarre beschenkte.
Seit den 1990er Jahren tritt Lindenberg auch als Maler in Erscheinung. Einer ersten Ausstellung 1996 folgten zahlreiche weitere, unter anderem 2005 mit dem Titel Keine Panik. Udo Lindenbergs bunte Republik im Haus der Geschichte in Bonn. Seine Werke fanden zunehmend Beachtung und befinden sich unter anderem im deutschen Bundeskanzleramt. Im Jahr 2010 gab das Bundesministerium der Finanzen zwei von ihm gestaltete Sondermarken heraus.
Udo Lindenberg erhielt für sein Gesamtwerk zahlreiche Auszeichnungen. Er lebt seit 1968 überwiegend in Hamburg. Seit Juli 2016 ist er Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Gronau/Westf.
1983 wurde das Lied Sonderzug nach Pankow aus der LP Odyssee, eine Adaption von Harry Warrens Chattanooga Choo Choo, sein bis dahin größter kommerzieller Erfolg und löste eine Diskussion in der Regierung der DDR aus, da Lindenberg deutlich den Wunsch äußerte, in der DDR auftreten zu dürfen („All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen…“). Bereits 1979 hatte Udo Lindenberg in einem Radiointerview des SFB seinen Wunsch zu einem Auftritt in der DDR vorgetragen, der aber vom Chefideologen Kurt Hager des SED-Politbüros intern strikt abgelehnt wurde. In den folgenden vier Jahren hatte sich das Meinungsbild aber derart verschoben, dass Kurt Hager umgestimmt wurde.
Am 25. Oktober 1983 durfte Udo Lindenberg schließlich doch im Palast der Republik in Ost-Berlin auftreten. Sein 15-minütiger Auftritt dort wurde vom DDR-Geheimdienst, dem Ministerium für Staatssicherheit, umfangreich überwacht
. Zum 30-jährigen Jubiläum dieses Ereignisses veröffentlichte die Stasi-Unterlagen-Behörde im Oktober 2013 eine 108-seitige Dokumentation. Reinhold Beckmann, der das Ereignis als Tonassistent eines Kamerateams erlebte, produzierte mit Falko Korth den einstündigen Dokumentarfilm Die Akte Udo Lindenberg, der 2015 ausgestrahlt wurde.


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Stephan Krawczyk

Stephan Krawczyk (* 31. Dezember 1955 in Weida) ist ein deutscher Liedermacher und Schriftsteller und ehemaliger DDR-Dissident.
Krawczyk wurde nach dem Abitur und seinem Wehrdienst 1976 Mitglied der SED. 1978 begann er ein Fernstudium im Fach Konzertgitarre in Weimar. Von 1978 bis 1983 war Krawczyk Mitglied der Folk-Gruppe Liedehrlich. Er wurde für „hervorragende künstlerische Leistungen“ geehrt und erhielt 1981 den Hauptpreis beim DDR-Chansonwettbewerb. Das DDR-Platten-Label Amiga veröffentlichte eine Schallplatte von Liedehrlich, was unter den Verhältnissen in der DDR einer Anerkennung als „Staatskünstler“ gleichkam. Doch Krawczyk entschied sich für einen anderen Weg. Nach seinem Umzug nach Berlin 1984 befreundete er sich mit der Regisseurin Freya Klier. Er trat 1985 aus der SED aus, ein Akt, den die SED in einen Parteiausschluss umwandelte. Wegen seiner kritischen Texte wurde ihm die Zulassung als Berufsmusiker entzogen, was auf ein Berufsverbot hinauslief. Krawczyk konnte nur noch im Schutz der Kirche auftreten. Damit und mit seinen Liedern wurde er Ende der 1980er Jahre zu einer der bedeutendsten Personen der DDR-Opposition. Er wurde jahrelang von der Staatssicherheit überwacht und drangsaliert. Im November 1987 forderte Krawczyk zusammen mit Freya Klier in einem Brief an das SED-Politbüromitglied Kurt Hager die Achtung der Menschenrechte, die Rücknahme ihrer Berufsverbote und die Unabhängigkeit von Kunst und Kultur in der DDR. Am 8. November wurde – nach eigener Aussage – ein Mordversuch der Staatssicherheit durch am Türgriff des Autos aufgebrachtes Nervengift auf ihn und Klier verübt.Am 17. Januar 1988 wurde er verhaftet. Bei der offiziellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration der SED hatte er mit einem Transparent auf sein Berufsverbot aufmerksam machen wollen. Die Affäre um seine Inhaftierung erweckte deutschlandweit große Aufmerksamkeit. Die West-Medien berichteten ausführlich. Krawczyk selbst wurde in dieser Zeit im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen völlig isoliert. Um eine Ausbürgerung wie im Fall Biermann 1976 zu vermeiden, zog die DDR-Staatssicherheit alle Register, um Krawczyk dazu zu nötigen, dass er einer „freiwilligen“ Ausreise aus der DDR zustimme. Im SED-„Zentralorgan“ Neues Deutschland wurden ihm „geheimdienstliche Verbindungen“ unterstellt, das Verfahren gegen ihn auf „Landesverräterische Beziehungen“ erweitert. Sein Anwalt Wolfgang Schnur, der damals als Vertrauensanwalt der evangelischen Kirche in der DDR galt, aber fast 25 Jahre lang als Stasi-Spitzel unter dem Decknamen IM „Torsten“ im Auftrag der Stasi dem SED-Regime zuarbeitete, tat das Übrige. Er drängte Krawczyk, der Ausreise zuzustimmen. Die Alternative wären zwölf Jahre im Gefängnis gewesen. Schnur war einer von 80 Stasi-Spitzeln, die Krawczyk und Klier zeitweise beschatteten. Am 2. Februar 1988 wurde Krawczyk mit seiner Frau Freya Klier, mit der er von 1986 bis 1992 verheiratet war, in die Bundesrepublik abgeschoben.
1994 unterstützte Krawczyk gemeinsam mit Bettina Wegner den Bundestagswahlkampf des parteilosen PDS-Kandidaten Stefan Heym im Wahlkreis Berlin-Mitte/Prenzlauer Berg. Er hat seit den 1990er Jahren mehrere Bücher veröffentlicht, die sich insbesondere mit dem Lebensgefühl der in der DDR sozialisierten Generationen auseinandersetzen und stark autobiographisch sind, unter anderem Das irdische Kind. Daneben war er auch weiterhin als Musiker aktiv, veröffentlichte unter anderem als Stephan Krawczyk und Band das CD-Album Die Queen ist in der Stadt.
Krawczyk gab 2002 erstmals in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ein Konzert. Zur Jahreswende 2007/08 war er mit Freya Klier auf einer Tournee durch Ostdeutschland.
Im Rahmen der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an zwölf DDR-Bürgerrechtler im Schloss Bellevue im Jahr 2009, die Krawczyk musikalisch begleitete, bat ihn der damalige Bundespräsident Horst Köhler, die Nationalhymne anzustimmen, woraufhin Krawczyk anfing, die erste Strophe des Deutschlandliedes zu singen. Auf Freya Kliers Intervention hin unterbrach Krawczyk seine Darbietung, sang die dritte Strophe und entschuldigte sich anschließend für diesen „unbeabsichtigten Lapsus“.
Stephan Krawczyk lebt als freier Schriftsteller, Komponist und Sänger seit den 1990er Jahren in Berlin-Neukölln.


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Manfred Krug

Manfred Krug (* 8. Februar 1937 in Duisburg; † 21. Oktober 2016 in Berlin)[1] war ein deutscher Schauspieler, Sänger und Schriftsteller. Als Pseudonyme verwendete er zu DDR-Zeiten Clemens Kerber (als Liedtexter) und Isa Karfunkelstein (als Interviewer seiner selbst).
Übersiedlung in die DDR
Krugs Vater zog 1949 nach seiner Scheidung mit dem Sohn von Duisburg in die gerade gegründete DDR nach Leipzig. Die dortigen Quartiere befanden sich in der Rietschelstraße 35 und Friesenstraße 1 in Lindenau sowie in der Blumenstraße 15 in Gohlis. Zum Unterricht ging er in die 33. Grundschule in der Theresienstraße. Manfred Krug absolvierte eine Lehre zum Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk in Brandenburg an der Havel, dem heutigen Industriemuseum. Ein Spritzer flüssigen Stahls hinterließ die markante Narbe auf seiner Stirn. Während dieser Zeit machte er an der Abendschule das Abitur. Danach begann er ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, das er jedoch abbrechen musste. Von 1955 bis 1957 war er als Eleve in Bertolt Brechts Berliner Ensemble engagiert.
In einer Wohngemeinschaft in der Ost-Berliner Cantianstraße 22 lebte Krug zusammen mit dem Schriftsteller Jurek Becker, der einer seiner engsten Freunde wurde.
Ab 1957 trat Krug im Kino und Fernsehen der DDR in Rollen von Halbstarken und Ganoven auf. 1960 übernahm er eine Rolle in dem erfolgreichen Film Fünf Patronenhülsen von Frank Beyer. In dem DEFA-Märchenfilm König Drosselbart (1965) war er an der Seite von Karin Ugowski in der Titelrolle zu sehen. Seine Rolle als draufgängerischer Brigadeleiter im Film Spur der Steine, unter der Regie von Frank Beyer, trug 1966 zum Verbot bei; er wurde nach drei Tagen aus den Kinos genommen und durfte in der DDR erst während der Wendezeit 1989 wieder gezeigt werden.
Manfred Krug war in der DDR auch als Jazz-Sänger populär; Jazz war für ihn eine der „schönsten Kulturerfindungen des amerikanischen Brudervolkes“. 1969 besetzte ihn Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin als Sporting Life für die DDR-Erstaufführung von George Gershwins Oper Porgy and Bess (Regie: Götz Friedrich, Premiere: 24./25. Januar 1970). Ab 1971 veröffentlichte Krug zusammen mit dem Komponisten Günther Fischer mehrere Langspielplatten, auf denen er anspruchsvolle, kunstvoll arrangierte Schlager und Chansons sang. Die Texte schrieb er unter dem Pseudonym Clemens Kerber in den 1960er und 1970er Jahren selbst. Außerdem erschien ein Album mit Jazz-Standards, Greens. Besonders populär war der Song Es steht ein Haus in New Orleans. Noch heute sehr bekannt sind seine Auftritte bei den Veranstaltungen Lyrik – Jazz – Prosa, von denen mehrere Mitschnitte veröffentlicht wurden. Die beiden von Krug rezitierten Stücke Die Kuh im Propeller (von Michail Soschtschenko) und Der Flaschenzug können aufgrund seiner ausdrucksstarken Interpretation noch heute viele ehemalige DDR-Bürger auswendig. Krug trat auch in zahlreichen Fernsehsendungen auf und arbeitete als Synchronsprecher, beispielsweise für den Film Eolomea. Für seine Rolle des Willi Heyer in dem fünfteiligen Fernsehfilm Wege übers Land erhielt er 1968 den Nationalpreis.
Ende 1976 hatte Krug das Protestschreiben gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann unterzeichnet. Infolgedessen bekam er keine Rollenangebote mehr, was einem Berufsverbot gleichkam – er wurde als Künstler kaltgestellt. Ein Teil der geplanten Konzerte mit dem Günther-Fischer-Quintett konnten jedoch noch stattfinden, das letzte am 12. April 1977 in Wismar.
Am 19. April 1977 stellte er einen Ausreiseantrag, der schließlich genehmigt wurde, sodass er Ost-Berlin am 20. Juni 1977 verlassen konnte. In seinem privaten Umfeld war er bis zur Ausreise von der Staatssicherheit beschattet worden.
Die Dokumentation der damaligen Geschehnisse veröffentlichte Krug zwanzig Jahre später in seinem Bestseller Abgehauen. Er zeichnete eine schonungslose Darstellung des Alltags nicht ganz linientreuer DDR-Bürger. Das Buch wurde 1998 unter der Regie von Frank Beyer unter demselben Titel verfilmt, Manfred Krug wurde dabei von Peter Lohmeyer verkörpert. Der erste Teil ist die Abschrift seines heimlichen Tonbandmitschnittes eines Streitgesprächs über das Wiedereinreiseverbot gegenüber Biermann in Krugs Haus zwischen den drei hochrangigen DDR-Funktionären Werner Lamberz, dem Chef der Agitations- und Propagandaabteilung des Politbüros, dessen Mitarbeiter Karl Sensberg, dem Intendanten des Fernsehens der DDR Heinz Adameck und zwölf Schriftstellern und Schauspielern der DDR: Stefan Heym, Jurek Becker, Christa Wolf, Hilmar Thate, Klaus Schlesinger, Jutta Hoffmann, Dieter Schubert, Ulrich Plenzdorf, Heiner Müller, Frank Beyer und Angelica Domröse. Der zweite Teil des Buches besteht aus Tagebucheinträgen Krugs ab dem Zeitpunkt, da er seinen Ausreiseantrag gestellt hatte, bis zur Übersiedlung nach Westdeutschland. Der dritte Teil ist die Wiedergabe eines Protokolls seines Nachbarn, der ihn als informeller Mitarbeiter der Stasi bespitzelt hat.
Bundesrepublik Deutschland
Krug wohnte nach seiner Ausreise im Westteil der Stadt in Berlin-Schöneberg. In der Bundesrepublik setzte er seine Karriere nahtlos fort. In einer seiner ersten Rollen war er von 1977 bis 1992 als Fernfahrer Franz Meersdonk in der ARD-Serie Auf Achse zu sehen und drehte an Orten, z. B. in Südafrika oder in der Atacamawüste in Südamerika, die ihm in der DDR verwehrt waren, wie er später in einem Stern-Interview bekundete. Als einer der beliebtesten deutschen Schauspieler verkörperte er parallel über lange Zeit hinweg verschiedene Charaktere in unterschiedlichen Fernsehserien:
Große Popularität erlangte Krug in der Rolle des eigenwilligen Rechtsanwalts Robert Liebling in der Fernsehserie Liebling Kreuzberg. Die Drehbücher zu den ersten drei Staffeln und der fünften Staffel schrieb sein Freund Jurek Becker. Auch in der Kindersendung Sesamstraße war er zu sehen. Beliebt war er auch als Kommissar Paul Stoever an der Seite von Charles Brauer als Peter Brockmöller im Tatort des NDR. Diesen verkörperte er von 1984 bis 2001 41-mal, womit Krug zeitweise der „dienstälteste“ Tatortkommissar war und 2008 in einer Umfrage zusammen mit Brauer zum zweitbeliebtesten nach Götz George gewählt wurde. In späteren Tatort-Folgen wurde es zum Ritual, dass Stoever und Brockmöller eine Gesangseinlage darboten. Es erschienen nunmehr auch einige CDs als Wiederveröffentlichungen von LPs, die er in der DDR zusammen mit Günther Fischer aufgenommen hatte, und neue, auf denen er gemeinsam mit seiner Tochter Fanny Krug singt. 1979 erschien seine LP Da bist du ja.
Manfred Krug war auch als Schriftsteller tätig. Seine Biografien Abgehauen (1996) und Mein schönes Leben (2005) wurden zu Bestsellern. 2008 erschien sein Erzählband Schweinegezadder. Krug wirkte in einigen Hörspielen des Rundfunks mit und arbeitete als Synchronsprecher. Als Sprecher las er unter anderem eigene Texte.
Zuletzt trat Krug zusammen mit der Jazzsängerin Uschi Brüning und seiner Band unter dem Titel Manfred Krug liest und s(w)ingt auf. Sein letztes Konzert gab er am 5. August 2016 auf der Burg Storkow in Storkow (Mark).


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Markus Meckel

Markus Meckel (* 18. August 1952 in Müncheberg, Brandenburg) ist ein deutscher Politiker (SPD) und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war nach der ersten freien Wahl vom 18. März 1990 vom 12. April bis zum 20. August 1990 Außenminister der DDR in der Großen Koalition. Er war vom 12. Oktober 2013 bis zum 22. September 2016 Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Schon seit den 1970er Jahren engagierte sich Meckel in der DDR-Opposition. Im Oktober 1989 initiierte er gemeinsam mit Martin Gutzeit die Gründung der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP), zu deren Zweitem Sprecher er an ihrem Gründungstag, dem 7. Oktober 1989 gewählt wurde. Vom 23. Februar 1990 bis zum Vereinigungsparteitag mit der westdeutschen SPD am 27. September 1990 war er stellvertretender Parteivorsitzender der ostdeutschen SPD. Daneben führte er nach dem Rücktritt von Ibrahim Böhme vom 26. März bis 10. Juni 1990 die Geschäfte des Vorsitzenden der Ost-SPD.
Von 18. März bis 2. Oktober 1990 gehörte Meckel der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Von 1990 bis 2009 war Markus Meckel Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählter Abgeordneter für seinen Wahlkreis Uckermark – Barnim I im Norden Brandenburgs.
Von 1992 bis 1994 war er Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in der von ihm initiierten Enquête-Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland und von 1994 bis 1998 Sprecher der SPD-Fraktion in der Enquete-Kommission Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit.
Im Bundestag lagen die politischen Schwerpunkte Meckels in der Außen- und Sicherheitspolitik, Europapolitik, auf den Beziehungen zu den östlichen Nachbarstaaten der EU sowie auf der Aufarbeitung von Geschichte. Meckel war ordentliches Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und von 2001 bis 2009 stellvertretender außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion; stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien sowie stellvertretendes Mitglied des EU-Ausschusses. Er war von 1994 bis 2009 Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. Seit 1991 gehörte er daneben der Parlamentarischen Versammlung der NATO an. Von 1998 bis 2006 war er Leiter der Deutschen Delegation. Von November 2000 bis November 2002 war er Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der NATO und von 2004 bis 2008 Vorsitzender des Politischen Ausschusses. In den letzten Jahren im Bundestag gehörte er auch dem „Parlamentarischen Ring“ des Volksbundes an.
Nach der ersten freien Wahl in der DDR führte er mit Richard Schröder die Koalitionsverhandlungen der SPD mit der CDU. Am 12. April 1990 wurde er Minister für Auswärtige Angelegenheiten in der Großen Koalition. In seiner Amtszeit war er als Außenminister gemeinsam mit Hans-Dietrich Genscher einer der Vertreter der beiden deutschen Staaten bei den Zwei-plus-Vier-Gesprächen mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs. Diese Gespräche ebneten den Weg zur Deutschen Einheit. Als die Große Koalition in der DDR zerbrach, trat Meckel am 20. August 1990 gemeinsam mit den anderen sozialdemokratischen Ministern zurück.
Meckel ist Ratsvorsitzender der von ihm initiierten Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und war bis 2013 zudem Mitglied des Beirats des BStU. Er ist Ko-Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) sowie Vorstandsmitglied im Deutsch-Moldauischen Forum und im Förderverein für das „Zentrum Kalter Krieg“ am Checkpoint Charlie. Er engagiert sich zudem im Bereich Demokratieförderung, ist Mitglied im International Board des International Centre for Democratic Transition (ICDT) und war bis 2012 Mitglied im Board of Directors der Stiftung European Partnership for Democracy. Er ist Mitglied des Kuratoriums des „Europäischen Netzwerkes Erinnerung und Solidarität“ mit Sitz in Warschau. Meckel ist Mitglied des Board of Directors der Global Panel Foundation.


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