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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 14:11 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Militärgeld der DDR


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 14:21 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Weiteres Ersatzgeld der DDR

Bereits Ende der siebziger Jahre befasste man sich von staatlicher Seite mit der Planung von Banknoten zu 200 und 500 Mark der DDR. Diese beiden höchsten Nominale der Banknotengeschichte der DDR wurden jedoch nie verausgabt. Gerüchten zufolge war die Emission zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR am 7. Oktober 1989 geplant, kam aber aufgrund der Wirrungen der untergehenden DDR nicht zustande.
Das Papier stammte wieder aus der Feinpapierfabrik Königstein. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Scheinen erschein jedoch nicht mehr das Porträt als Wasserzeichen. Der 200er präsentierte in der Durchsicht eine Friedenstaube, während sich auf dem 500er das Staatswappen aus dem Hauptmotiv wiederfand.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 14:55 
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Ersatzwährung der Bundesrepublik Deutschlands


Im Westen gab es mehrere Ansätze der Ersatzwährung für das Kleingeld die sogenannten Bundeskassenscheine und je 5 - 100 DM für Westdeutschland und für Westberlin nochmal extra.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 16:26 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Eine friedliche Revolution entsteht aus allen Gesellschaftsschichten und das soll mit den Autogrammen der Protagonisten bestätigt werden, so entstand eine wunderbare Sammlung - Autogramme auf Banknoten.

Die Unterzeichnung des Zwei-Plus-Vier-Vertrages.
Der Paraphierung des Vertrages für eine „abschließende Regelung“ (im Englischen final settlement) der bis dahin teils ungeklärten deutschen Frage gingen die Zwei-plus-Vier-Gespräche voraus, in denen die außenpolitischen Bedingungen für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten wie Grenzfragen, Bündniszugehörigkeit und Truppenstärke besprochen wurden. Nachdem am Rande der „Open-Skies“-Konferenz der KSZE in Ottawa am 13. Februar 1990 grundsätzlich eine Einigung auf solche Gespräche erzielt und die sog. „Zwei-plus-vier-Formel“ verabschiedet worden war, fanden diese in vier Runden am 5. Mai in Bonn, am 22. Juni in Ost-Berlin, am 17. Juli in Paris (unter Beteiligung der Republik Polen) sowie am 12. September in Moskau statt.

Zur Vertragsunterzeichnung kamen die beteiligten Delegationen im Moskauer Hotel „Oktober“ zusammen; dies war die ehemalige Partei-Herberge der KPdSU. Die „Zwei-plus-Vier“-Verhandlungen werden als ein Meisterstück der internationalen Diplomatie beurteilt. Innerhalb kürzester Zeit wurden Probleme gelöst, die eine ganze Epoche geprägt und gestaltet hatten.


Der Zwei-plus-Vier-Vertrag wird heute als „Meisterwerk der Diplomatie“ gewürdigt und ist 2011 von der UNESCO in das Programm „Memory of the World“ aufgenommen worden. Er zählt damit zum Weltdokumentenerbe. Das einzige Vertragsoriginal wird im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts verwahrt; ein Faksimile befindet sich im Genscher-Haus in Halle (Saale).


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 17:28 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Hans Dietrich Genscher

Hans-Dietrich Genscher (* 21. März 1927 in Reideburg; † 31. März 2016 in Pech, Gemeinde Wachtberg) war ein deutscher Politiker der FDP. Von 1969 bis 1974 war er Bundesminister des Innern. Von 1974 bis 1992 war er fast ununterbrochen Bundesminister des Auswärtigen sowie Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland: von 1974 bis 1982 unter der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt (SPD) und nach dem Regierungswechsel von 1982 bis 1992 unter der Kanzlerschaft Helmut Kohl (CDU). Er ist damit der am längsten amtierende Bundesminister der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus war er von 1974 bis 1985 Bundesvorsitzender der FDP.
Genscher gilt als historische Schlüsselfigur, indem er zeitlebens entschlossen und mit großem diplomatischem Geschick für die Überwindung der Teilung Europas und Deutschlands sowie des Kalten Krieges eintrat. Berühmt geworden ist seine (unvollendete) Ansprache „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ (die folgenden Worte gingen im allgemeinen Jubel unter), mit der er am 30. September 1989 vom Balkon der Prager Botschaft den Tausenden dorthin geflüchteten DDR-Bürgern ihre Ausreise per Sonderzug verkündete, die er in langen Verhandlungen mit dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse erreicht hatte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 17:35 
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Dr. Lothar de Maiziere


Lothar de Maizière (* 2. März 1940 in Nordhausen) wirkte vom Herbst 1989 bis zum Spätsommer 1991 als deutscher Politiker (CDU) und wurde besonders durch seinen Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung bekannt. Zuvor war er und seither ist er wieder als Rechtsanwalt in Berlin tätig.
Vom 12. April bis 2. Oktober 1990 war er der erste demokratisch gewählte und zugleich letzte Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik und vom 3. Oktober bis 19. Dezember 1990 einer von fünf aus der DDR stammenden Bundesministern für besondere Aufgaben. Am 17. Dezember bat er wegen zu klärender Vorwürfe, er habe als inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen „Czerni“ (auch „Czerny“) mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammengearbeitet, um Entlassung aus dem Ministeramt. Im Februar 1991 nahm er seine Parteiämter, die er hatte ruhen lassen, wieder auf, nachdem Wolfgang Schäuble auf einer Pressekonferenz mit seinem Untersuchungsbericht den Versuch einer Entlastung unternommen hatte. Im Herbst 1991 trat er als stellvertretender CDU-Vorsitzender zurück und gab sein Bundestagsmandat ab. 1992 wurde er nach Aktenlage als „Czerni“ identifiziert.
Von März bis Oktober 1990 war Lothar de Maizière Mitglied der Volkskammer der DDR. Er war im Wahlkreis Berlin für die CDU gewählt worden. Kurzzeitig amtierte er vom 27. März bis zum 10. April 1990 als Fraktionsvorsitzender von CDU und Demokratischem Aufbruch, bis er wegen seiner bevorstehenden Wahl zum Ministerpräsidenten von Günther Krause abgelöst wurde. de Maizière gehörte im Oktober 1990 zu den Abgeordneten, die von der Volkskammer in den Bundestag entsandt wurden. Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 zog er über die Landesliste Brandenburg der CDU erneut in den Bundestag ein, aus dem er am 15. Oktober 1991 ausschied.
Am 18. November 1989 trat er als stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates und als Minister für Kirchenfragen der DDR in die von Hans Modrow geführte DDR-Regierung ein.
Am 5. Februar 1990 stellte Bundeskanzler Helmut Kohl in Berlin die „Allianz für Deutschland“ als künftigen Partner seiner Partei in der DDR vor. Das Wahlbündnis bestand aus den neu gegründeten Oppositionsgruppen Demokratischer Aufbruch (DA) und Deutsche Soziale Union (DSU) sowie der DDR-CDU als bestimmender Kraft. De Maizière war noch weitgehend unbekannt, als er in der ersten freien Volkskammerwahl 1990 als Spitzenkandidat der Allianz für Deutschland kandidierte. Er kämpfte mit den Wahlslogans „Wohlstand für alle“ und „Wir sind ein Volk“ für das Amt des ersten frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR.
Der hohe Wahlsieg mit 48,1 % für die Allianz war überwiegend auf die Erwartungen der DDR-Bevölkerung an die deutsche Wiedervereinigung und die D-Mark zurückzuführen, wofür die Ost-CDU eintrat, und ebenfalls auf die Popularität von Bundeskanzler Kohl, der de Maizières Wahlkampf unterstützte.
Nach der Wahl wurde er am 12. April 1990 zum Ministerpräsidenten der DDR gewählt (siehe DDR Satz mit Datum Signatur) , gleichzeitig wurde auch sein Kabinett bestätigt. Am 19. April 1990 gab er seine erste Regierungserklärung ab. Von August 1990 an war er zusätzlich auch Außenminister der DDR.
Am Tag der Deutschen Einheit – dem 3. Oktober 1990 – wurde de Maizière zum Bundesminister für besondere Aufgaben in der von Kohl geführten Bundesregierung ernannt.
Am 22. März 1990 stellte De Maizière den Inhalt der Gerüchte, er sei Inoffizieller Mitarbeiter (IM) bei dem Ministerium für Staatssicherheit gewesen, in Abrede. Am 10. Dezember, wenige Tage nach der Bundestagswahl 1990, veröffentlichte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel das Ergebnis von Recherchen, wonach de Maizière bei der Staatssicherheit als IM unter dem Decknamen „Czerni“ geführt worden sei. De Maizière dementierte diese Vorwürfe, trat aber am 19. Dezember 1990 als Bundesminister zurück. Seine CDU-Parteiämter ließ er bis zur Wiederaufnahme nach einer von Wolfgang Schäuble am 22. Februar 1991 gegebenen Pressekonferenz, bei der dieser den Versuch einer Entlastung unternahm, ruhen. Im September 1991 gab er den stellvertretenden CDU-Vorsitz und andere Ehrenämter sowie sein Bundestagsmandat zurück. 1992 wurden durch das neue Stasi-Unterlagen-Gesetz Akten veröffentlicht, die ihn als IM Czerni identifizierten. 1994 lehnte er das Angebot der Berliner CDU auf einen Listenplatz für die Bundestagswahl ab.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 17:45 
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Michail Sergejewitsch Gorbatschow

Michail Sergejewitsch Gorbatschow * 2. März 1931 in Priwolnoje, UdSSR) ist ein russischer Politiker. Er war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von März 1990 bis Dezember 1991 Staatspräsident der Sowjetunion. Neue Akzente in der sowjetischen Politik setzte er mit Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau). In Abrüstungsverhandlungen mit den USA leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Er erhielt 1990 den Friedensnobelpreis.
Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall der Sowjetunion frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg. Die Biographin Gail Sheehy resümierte 1991: „Michail Sergejewitsch Gorbatschow, der letzte romantische Kommunist, der den Kommunismus auf den Müllhaufen der Geschichte warf. Michail Sergejewitsch Gorbatschow, der Mann, der die Welt veränderte und dabei sein Land verlor.“
In Russland ist Gorbatschows Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Zwar wurde er anlässlich seines 80. Geburtstages für Verdienste als Staatsmann mit der höchsten Auszeichnung Russlands, dem Andreas-Orden, geehrt, jedoch erfährt er im Land auch viel Kritik und Hass für seine Präsidentschaft. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, Land und Volk verraten zu haben. Sergei Michailowitsch Mironow, Vorsitzender des russischen Föderationsrates in den Jahren 2001 bis 2011, bezichtigte Gorbatschow wegen dessen Unterschrift zu den Abrüstungsverträgen des Jahres 1991 des Verrates am Vaterland. Im April 2014 gab es eine Initiative von Abgeordneten des russischen Parlamentes, einen Strafprozess gegen Gorbatschow wegen seines Handelns im Dezember 1991 einzuleiten. Die Initiative warf ihm vor, er hätte das Land absichtlich „in den Abgrund“ geführt. Der beabsichtigte Prozess sollte eine erste rechtliche Beurteilung dessen werden, was 23 Jahre zuvor geschah.
Der Biograph György Dalos sieht Gorbatschow in einer Linie mit jenen Kommunisten im Ostblock, die Hans Magnus Enzensberger als „Helden des Rückzugs“ apostrophierte, weil sie beim friedlichen Abbau ihres Systems mitgeholfen hätten: „Wenn man diese ironische Sichtweise auf Michail Gorbatschow anwendet, dann müssen wir in ihm einen wahren Napoleon des Rückzugs sehen, dessen Tragik ausgerechnet darin bestand, dass er sozusagen siegreich von Niederlage zu Niederlage marschieren musste.“ Das postsowjetische Erbe habe nicht zu dauerhaftem Frieden in der Welt geführt; auf eine neue Generation in den frei gewordenen Ländern müssten unterdessen Lösungen für ökologische, ökonomische und soziokulturelle Probleme dringend gefunden werden. Auf den jungen Menschen laste das schwierige Erbe des 20. Jahrhunderts, „ein gewaltiger Berg, den Michail Gorbatschow mit großem Elan und Ehrgeiz, wenn auch mit wechselhaftem Erfolg begonnen hat abzutragen.“

Scorpions rocken in Moskau - "Wind of Change" - Privatständchen für Gorbatschow


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
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James Addison Baker III

James Addison Baker III (* 28. April 1930 in Houston, Texas) ist ein US-amerikanischer Politiker und Diplomat. Er war von 1989 bis 1992 Außenminister der Vereinigten Staaten unter Präsident George Bush.
Bei der US-Präsidentschaftswahl 1988 leitete er erneut den Wahlkampf von George Bush, der diesmal gegen Michael Dukakis erfolgreich war. Baker wurde von Bush zum Außenminister ernannt. Er nahm 1990 auch an den „Zwei-plus-Vier-Verhandlungen“ teil, wo er als starker Fürsprecher der deutschen Einheit auftrat. Die Unterstützung der USA gilt als wichtige Ursache für deren Gelingen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Fr 21. Dez 2018, 18:05 
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Roland Dumas

Roland Dumas (* 23. August 1922 in Limoges) ist ein französischer Rechtsanwalt und Politiker.
Dumas war in der Résistance (wie sein Vater Georges Dumas, der deswegen im März 1944 von der Division Brehmer hingerichtet wurde). Er studierte von 1945 bis 1949 Jura an der Universität von Paris, am Institut d’études politiques in Paris und an der London School of Economics and Political Science.
Dumas vertrat als Rechtsanwalt zu Beginn der Fünften Republik erfolgreich François Mitterrand (1916–1996) in einem Verleumdungsprozess. Später vertrat er als Prominentenanwalt unter anderem Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre, Plácido Domingo und Luciano Pavarotti. Er vertrat Pablo Picasso, als dieser sein Bild Guernica zurückführen ließ, und regelte dessen Erbschaftsangelegenheiten.
1983 wurde Dumas Europaminister unter Präsident Mitterrand. Mitte 1984 wurde er zum Regierungssprecher berufen. Wegen des Tschad-Konflikts wurde er zum Unterhändler mit Libyen ernannt. Von 1984 bis 1986 wurde er Außenminister unter Premierminister Laurent Fabius, während dessen er 1985 das Projekt EUREKA als gemeinsame deutsch-französische Initiative präsentierte. Von 1988 bis 1993 war er erneut Außenminister unter den Premierministern Michel Rocard, Édith Cresson und Pierre Bérégovoy, danach 1995 Präsident des Conseil constitutionnel, des französischen Verfassungsgerichts.
ZEITmagazin: Herr Dumas, Sie waren einer der Unterzeichner des Zwei-plus-Vier-Vertrags, der die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglicht hat. Und das trotz Ihrer grausamen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.

Roland Dumas: Lange Zeit war ich gegen alles Deutsche.
Mein Vater war in der Résistance aktiv. 1944 wurde er kurz vor Kriegsende von der Gestapo verhaftet und unter dem Vorwurf erschossen, Juden versteckt zu haben. Ich musste dann seine Leiche identifizieren. Jede Nacht träume ich noch von ihm. Ich war ebenfalls im Widerstand. 1942 erfuhren wir, dass die Berliner Philharmoniker nach Lyon kamen, um die Besatzer zu unterhalten, und wir versuchten, alle Tickets aufzukaufen. Als die Deutschen das merkten, haben sie uns verhaftet und in eine halb verfallene Festung gesperrt. Um nicht zu erfrieren, durften wir im Wald Holz sammeln. Es gab nur zwei Wachen, und da bin ich einfach losgerannt. Am Bahnhof sprang ich auf einen Zug auf. Der Schaffner sagte zu mir: "Wenn ich zurückkomme, will ich dein Ticket sehen." Anständigerweise kam er nicht wieder. Ein befreundeter Jude besorgte mir dann falsche Papiere und Geld. Mit seiner Hilfe konnte ich nach Paris fliehen. Er sagte: Roland, du musst auf deinen Vater aufpassen, er ist ein Held. Vielleicht hat er mich deshalb gerettet.

ZEITmagazin: Was hat Ihre Einstellung den Deutschen gegenüber geändert?

Dumas: 1983 lernte ich Hans-Dietrich Genscher kennen. Er wusste, was mir und meinem Vater widerfahren war, und war sehr herzlich und offen mir gegenüber. Und er überzeugte mich, nicht in der Vergangenheit zu verharren. François Mitterrand hatte mich gerade zum Europaminister ernannt; das war ein guter Zeitpunkt, neu anzufangen. Tief in mir war ich immer noch misstrauisch und wachsam. Aber ich habe beschlossen, dass es an der Zeit war, den wahren Deutschen wiederzuentdecken. Ich hatte bereits in der Schule Deutschunterricht, und die deutsche Musik und Literatur waren mir immer sehr nahe. Wenn ich als kleiner Junge von Franz Lehár Dein ist mein ganzes Herz sang, lobten alle meine tolle Stimme.

ZEITmagazin: Sie überlegten ja auch, Opernsänger zu werden.

Dumas: Nach dem Krieg verliebte ich mich in eine Opernsängerin und begann, Gesangsunterricht zu nehmen. Aber dann entschied ich mich, Jura zu studieren. Ich wollte einen seriösen Lebensunterhalt haben. Aber ich blieb der Oper und den schönen Frauen treu. Ich war auch oft bei den Festspielen in Bayreuth.

ZEITmagazin: Als Anwalt waren Sie sehr erfolgreich, galten aber auch als skrupellos.

Dumas: Recht ist eine Sache, Moral die andere. In manchen Situationen stimmen die beiden nicht überein. Sehen Sie, ich war ein schüchternes, wohlerzogenes Kind und immer Klassenbester, und dann war auf einmal Krieg, mein Vater wurde hingerichtet und mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Um zu überleben, akzeptiert man die neuen Regeln und spielt das Spiel mit.

ZEITmagazin: Für uns Deutsche sind Sie eine schillernde Persönlichkeit mit Skandalen und Affären.

Dumas: Diese Einstellung ist ein Überbleibsel aus dem Krieg. Genieße jeden Moment, als wäre es dein letzter! Ich habe immer schon junge und schöne Frauen geliebt. So lebe ich mein Leben. Andere lesen solche Geschichten lieber in der Zeitung.

ZEITmagazin: In der Affäre um Elf Aquitaine wurden Sie in erster Instanz wegen Bestechung verurteilt.

Dumas: Ja, das war ein Skandal. Und ungerecht. Ich war unschuldig. Im Berufungsverfahren wurde ich auch freigesprochen.

ZEITmagazin: Was fanden Sie spannender: Recht oder Politik?

Dumas: Ich hatte viele berühmte Klienten, wie Jean-Paul Sartre oder Picasso. Er wollte verhindern, dass sein Gemälde Guernica nach Spanien zurückkehrt, solange der Diktator Franco am Leben und das Land nicht frei war. Und er setzte mich ein, um allein zu entscheiden, wann diese Bedingungen erfüllt seien. Dennoch sind Politik und der Geruch der Macht faszinierender. Das Gefühl, dass man politische Geschichte mitschreibt. Und solche Gespräche mit Menschen wie Gorbatschow und Genscher hat. Gemeinsam haben wir das neue Deutschland erschaffen.

ZEITmagazin: Gibt es etwas, was Sie bereuen? Oder halten Sie es mit Édith Piaf?

Dumas: Ich bedauere, dass mein Vater ermordet wurde.

ZEITmagazin: Und Ihre Skandale und Affären?

Dumas: In 100 Jahren wird sich niemand mehr daran erinnern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
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Lord Douglas Hurd

Douglas Richard Hurd, Baron Hurd of Westwell CH CBE PC (* 8. März 1930 in London) ist ein ehemaliger britischer Diplomat, Schriftsteller und Politiker der Conservative Party, der 23 Jahre Abgeordneter des House of Commons war und zwischen 1979 und seinem Rücktritt 1995 sowohl der Regierung von Margaret Thatcher als auch dem Kabinett unter John Major angehörte sowie von 1997 bis 2016 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords war.
Hurd, der 1974 Commander des Order of the British Empire wurde, wurde bei den Unterhauswahlen vom 28. Februar 1974 als Kandidat der Conservative Party erstmals als Abgeordneter in das House of Commons gewählt und vertrat dort zunächst den neugeschaffenen Wahlkreis Mid Oxfordshire sowie nach Auflösung dieses Wahlkreis seit den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 bis zu seinem Verzicht auf eine erneute Kandidatur bei den Unterhauswahlen am 1. Mai 1997 den ebenfalls neugeschaffenen Wahlkreis Witney.
Nach dem Wahlsieg der konservativen Tories bei den Unterhauswahlen am 3. Mai 1979 wurde Hurd von Premierministerin Margaret Thatcher am 4. Mai 1979 zum Europaminister (Minister for Europe) in deren Kabinett berufen und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablösung durch Malcolm Rifkind am 9. Juni 1983. 1982 erfolgt seine Berufung zum Privy Councillor.
Am 27. September 1984 kehrte Hurd als Minister für Nordirland (Secretary of State for Northern Ireland) in das Kabinett Thatcher zurück und folgte in dieser Funktion James Prior. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung wurde er am 2. September 1985 als Nachfolger von Leon Brittan Innenminister (Home Secretary), während Tom King sein Nachfolger als Nordirlandminister wurde. Das Amt des Innenministers bekleidete er bis zu seiner Ablösung durch David Waddington am 26. Oktober 1989.
Im Anschluss wurde Hurd im Rahmen einer weiteren Regierungsumbildung von Premierministerin Thatcher zum Nachfolger John Majors als Außenminister (Secretary of State for Foreign and Commonwealth Affairs) in deren Kabinett berufen. Als solcher war er 1990 Teilnehmer an den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen. Das Amt des Außenministers behielt er auch, nachdem John Major am 28. November 1990 als Nachfolger Thatchers als Premierminister ein neues Kabinett bildete. Am 5. Juli 1995 trat er schließlich als Außenminister zurück und wurde durch den bisherigen Verteidigungsminister Malcolm Rifkind abgelöst.
Durch ein Letters Patent vom 13. Juni 1997 wurde Hurd, der 1996 Mitglied des Order of the Companions of Honour wurde, als Life Peer mit dem Titel Baron Hurd of Westwell, of Westwell in the County of Oxfordshire aufgrund des Life Peerages Act 1958 in den Adelsstand erhoben und damit Mitglied des House of Lords. Am 9. Juni 2016 trat er gemäß den Regelungen des House of Lords Reform Act 2014 in den Ruhestand und schied aus dem House of Lords aus.
Am 19. April 2005 hat der ehemalige britische Außenminister Lord Douglas Hurd in einer brillianten Rede vor über 300 Zuhörern im Bonner Haus der Geschichte seine Gedanken zu den transatlantischen Beziehungen und zur zweiten Amtszeit von George W. Bush vorgetragen. Lord Hurd ist charmanter Realist, deswegen konnte er sein Publikum von manchen Dingen überzeugen, die hierzulande häufig verzerrt dargestellt werden: Die transatlantischen Beziehungen seien intakt, dies habe sich z.B. an der hervorragenden Kooperation im Umgang mit dem Iran gezeigt. Er bewertete die zweite Amtszeit von George W. Bush gelassen und nüchtern; sie werde neben einigen kniffligen Einzelfragen (z.B. Kyoto-Protokoll) viele Gemeinsamkeiten zwischen den EU-Staaten und den USA hervorbringen.
Auch sieht er mit Sympathie und Zuversicht der europäischen Einigung entgegen. Überzeugt davon, dass die Nationalstaaten nicht so bald verschwinden, erkennt er eine zunehmende und gewinnbringende Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten und bewertete den europäischen Verfassungsvertrag freundlich.
Nicht zuletzt bekannte er sich als jemand, den es immer wieder in die Bundesstadt am Rhein ziehe, an die er beste persönliche Erinnerungen aus seiner Zeit als britischer Außenminister habe und von deren neuer Zukunft er sich überzeugt zeigte.


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