Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands
Mainhardt Graf von Nayhauß
Mainhardt Maria Stani Julius-Cäsar Eduard Franciscus Hubertus Graf von Nayhauß-Cormons, kurz auch Mainhardt Graf von Nayhauß-Cormons, Mainhardt von Nayhauß-Cormons oder Mainhardt von Cormons (* 1. Juli 1926 in Berlin) ist ein deutscher Journalist. Mainhardt von Nayhauß, dessen Vorfahren aus Schlesien stammen, ist der Sohn des Offiziers, Publizisten und Gegners der Nationalsozialisten Stanislaus von Nayhauß, der nach der „Machtergreifung“ von ihnen gefoltert und am 26. Juni 1933 ermordet wurde. Er lebte – mit zwei Jahren Unterbrechung – bis 1956 in seiner Heimatstadt, wo er seine Schullaufbahn an der Napola absolvierte und von 1947 bis 1948 den Beruf des Wirtschaftsjournalisten als Volontär bei den „Nachrichten für Außenhandel“ erlernte. Von 1948 bis 1955 war er in der Presseabteilung des Schwedischen Generalkonsulats in Berlin tätig und arbeitete parallel dazu von 1951 bis 1952 als Redakteur beim RIAS. Anschließend zog er nach Bonn und wurde Korrespondent verschiedener Tages- und Wochenzeitungen: Der Spiegel (1956–1958), Stern (1958–1960), der Illustrierten Quick (1963–1966), JASMIN Die Zeitschrift für das Leben zu zweit (1967–1972), Wirtschaftswoche (1974–1978), Die Welt und Welt am Sonntag (1975–1981), Bunte, SUPERillu und Bild am Sonntag. Von 1981 bis 2011 schrieb er politische Kolumnen für die Bild-Zeitung – bis 1999 unter dem Titel „Bonn vertraulich“, von 1999 bis 2005 unter dem Titel „Berlin vertraulich“, die von der Kolumne Berlin Intern von Hugo Müller-Vogg abgelöst wurde, und seit 2005 eine Kolumne unter dem Titel „Meine Top 10 der Woche“. Außerdem ist Nayhauß Buchautor und war Kolumnist für die Illustrierte Bunte und die im Internet erscheinende Netzeitung. Er veröffentlichte unter anderem Biografien über Helmut Schmidt (1988) und Richard von Weizsäcker (1994). Die meisten seiner Bücher sind im Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach beziehungsweise im Kölner Lingen Verlag erschienen. Nah, näher, Nayhauß Mainhardt Graf von Nayhauß kannte alle Kanzler und kam ihnen näher als jeder andere Journalist. Wie hat er das geschafft? Seine Lebenserinnerungen geben die Antwort: Nayhauß hat sich angepasst - immer und jedem. Dass er es sich mit Helmut Kohl schließlich verscherzt habe, weil er mit dem Zollstock die Größe von dessen Kanzlerklobrille in der Regierungsmaschine vermessen habe, dementiert Nayhauß allerdings entschieden: Die Maßanfertigung für das kohlsche Gesäß sei zuerst anderswo kolportiert worden, im SPIEGEL nämlich. Bei der Präsentation seines Buches in der bayerischen Landesvertretung in Berlin lobte sein langjähriger Freund Hans-Dietrich Genscher, auch dieser legendär flexibel, das Werk des Weggefährten mit freundlichen Worten. Er habe zunächst von hinten angefangen zu lesen, sagte Genscher, nämlich beim Personenverzeichnis, und befriedigt festgestellt: "Ein Buch, in dem man selbst häufig vorkommt, kann so schlecht nicht sein." Kanzler sind leider keine gekommen.
Dateianhänge: |
nayhauß.jpg [ 170.16 KiB | 149-mal betrachtet ]
|
|