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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 15:14 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Stefan Körber

Stefan Körber (* 5. März 1947 in Brandenburg an der Havel) ist ein ehemaliger deutscher Politiker.
Nachdem er 1965 sein Abitur gemacht hatte, studierte Körber Technische Kybernetik und promovierte 1973. 1987 folgte ein Zusatzstudium der Fachschulpädagogik. Er war 13 Jahre lang in der gewerblichen Wirtschaft im Bereich Technik und Controlling tätig, danach war er vier Jahre lang Dozent für technische Kybernetik und Informatik.
1990 trat Körber in die SPD ein, wo er Vorstandsmitglied der SPD Brandenburg wurde. Von März bis Oktober 1990 war er Mitglied der ersten und einzigen frei gewählten Volkskammer der DDR. Nach der Wiedervereinigung saß er von 1990 bis 1994 im Landtag von Brandenburg. Er wurde im Wahlkreis Brandenburg II direkt gewählt. Im September 1993 trat Körber jedoch aus der SPD aus. Er saß bis zum Ende der Wahlperiode als Fraktionsloser im Landtag.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 15:17 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Dr. Hermann Otto Solms

Hermann Otto Prinz zu Solms-Hohensolms-Lich (* 24. November 1940 in Lich) ist ein deutscher Politiker der FDP und mit Unterbrechungen seit 1987 Schatzmeister der Partei. Er war von 1991 bis 1998 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und von 1998 bis 2013 einer der Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages. Seit 2017 ist er Alterspräsident des 19. Deutschen Bundestag. In der Öffentlichkeit verwendet er den Namen Hermann Otto Solms, unter dem er auch bekannt ist.
Von 1980 bis 2013 war Solms Mitglied des Deutschen Bundestages und ist dies erneut seit 2017.
Solms engagiert sich ehrenamtlich in der Deutschen Stiftung Eigentum, in der er Vorsitzender des Stiftungsrates ist. Er war Gründungsmitglied des Fördervereins Gedenkstätte Berlin‑Hohenschönhausen e.V., der die Arbeit der Gedenkstätte der Stasi-Haftanstalt Hohenschönhausen unterstützt. Seit 2003 ist er Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 15:20 
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Friedhelm Ost

Friedhelm Ost (* 15. Juni 1942 in Castrop-Rauxel) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Politiker (CDU).
Friedhelm Ost studierte von 1961 bis 1965 Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Freiburg und Köln. Das Studium schloss er mit dem Grad eines Dipl. rer. pol. ab. Von 1966 bis 1969 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Großbank, danach von 1969 bis 1972 Referent im Bundesverband deutscher Banken. Zwischen 1973 und 1985 arbeitete er als Wirtschaftsredakteur, Moderator und Kommentator beim ZDF, wobei er 1980 in die CDU eintrat. 1985 wurde Ost Staatssekretär und Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Danach, von 1989 bis 1990, war er als wirtschaftspolitischer Berater des Bundeskanzlers, freier Journalist und Publizist tätig. Bis Ende 1990 war Ost Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Bergbau und Generalbevollmächtigter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Zudem war er Präsident der „Luftbrücke für atemwegserkrankte Kinder in Deutschland“ und Mitglied des Bundes Katholischer Unternehmer, sowie Mitglied der Akademie der Naturwissenschaften Russland, Moskau, Mitglied im Gouverneursrat der Universität Haifa (Israel) und Vorsitzender des Krone-Kreises. Ost ist Mitglied der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung und war von 1990 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1991 bis 1998 war er Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft. Er ist Mitglied im Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas und Vorstandsvorsitzender des Mid-Atlantik Club Bonn e. V.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 19:02 
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Mainhardt Graf von Nayhauß

Mainhardt Maria Stani Julius-Cäsar Eduard Franciscus Hubertus Graf von Nayhauß-Cormons, kurz auch Mainhardt Graf von Nayhauß-Cormons, Mainhardt von Nayhauß-Cormons oder Mainhardt von Cormons (* 1. Juli 1926 in Berlin) ist ein deutscher Journalist.
Mainhardt von Nayhauß, dessen Vorfahren aus Schlesien stammen, ist der Sohn des Offiziers, Publizisten und Gegners der Nationalsozialisten Stanislaus von Nayhauß, der nach der „Machtergreifung“ von ihnen gefoltert und am 26. Juni 1933 ermordet wurde.
Er lebte – mit zwei Jahren Unterbrechung – bis 1956 in seiner Heimatstadt, wo er seine Schullaufbahn an der Napola absolvierte und von 1947 bis 1948 den Beruf des Wirtschaftsjournalisten als Volontär bei den „Nachrichten für Außenhandel“ erlernte.
Von 1948 bis 1955 war er in der Presseabteilung des Schwedischen Generalkonsulats in Berlin tätig und arbeitete parallel dazu von 1951 bis 1952 als Redakteur beim RIAS. Anschließend zog er nach Bonn und wurde Korrespondent verschiedener Tages- und Wochenzeitungen: Der Spiegel (1956–1958), Stern (1958–1960), der Illustrierten Quick (1963–1966), JASMIN Die Zeitschrift für das Leben zu zweit (1967–1972), Wirtschaftswoche (1974–1978), Die Welt und Welt am Sonntag (1975–1981), Bunte, SUPERillu und Bild am Sonntag.
Von 1981 bis 2011 schrieb er politische Kolumnen für die Bild-Zeitung – bis 1999 unter dem Titel „Bonn vertraulich“, von 1999 bis 2005 unter dem Titel „Berlin vertraulich“, die von der Kolumne Berlin Intern von Hugo Müller-Vogg abgelöst wurde, und seit 2005 eine Kolumne unter dem Titel „Meine Top 10 der Woche“.
Außerdem ist Nayhauß Buchautor und war Kolumnist für die Illustrierte Bunte und die im Internet erscheinende Netzeitung. Er veröffentlichte unter anderem Biografien über Helmut Schmidt (1988) und Richard von Weizsäcker (1994). Die meisten seiner Bücher sind im Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach beziehungsweise im Kölner Lingen Verlag erschienen.
Nah, näher, Nayhauß
Mainhardt Graf von Nayhauß kannte alle Kanzler und kam ihnen näher als jeder andere Journalist. Wie hat er das geschafft? Seine Lebenserinnerungen geben die Antwort: Nayhauß hat sich angepasst - immer und jedem.
Dass er es sich mit Helmut Kohl schließlich verscherzt habe, weil er mit dem Zollstock die Größe von dessen Kanzlerklobrille in der Regierungsmaschine vermessen habe, dementiert Nayhauß allerdings entschieden: Die Maßanfertigung für das kohlsche Gesäß sei zuerst anderswo kolportiert worden, im SPIEGEL nämlich.
Bei der Präsentation seines Buches in der bayerischen Landesvertretung in Berlin lobte sein langjähriger Freund Hans-Dietrich Genscher, auch dieser legendär flexibel, das Werk des Weggefährten mit freundlichen Worten. Er habe zunächst von hinten angefangen zu lesen, sagte Genscher, nämlich beim Personenverzeichnis, und befriedigt festgestellt: "Ein Buch, in dem man selbst häufig vorkommt, kann so schlecht nicht sein." Kanzler sind leider keine gekommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 19:05 
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Prof. Dr. Karl-Hans Laermann

Karl-Hans Laermann (* 26. Dezember 1929 in Kaulhausen, Kreis Erkelenz) ist ein deutscher Politiker (FDP) und Hochschulprofessor.
Er war 1994 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft.
Seit 1968 ist Laermann Mitglied der FDP. Von 1981 bis 1994 war er Vorsitzender des Bundesfachausschusses für Forschung und Technologie der FDP.
Von 1974 bis 1998 war Laermann Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1977 bis 1994 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung.
Unterlagen über seine Tätigkeit als Mitglied des Deutschen Bundestages sowie für die FDP aus den Jahren 1974 bis 1999 befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 19:09 
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Dr. Martin Böttger

Martin Böttger (* 14. Mai 1947 in Frankenhain) ist ein Politiker und ehemaliger Vertreter der Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Er war von 1990 bis 1994 Mitglied des Sächsischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion Neues Forum – Bündnis – Grüne (Forum).
Böttger studierte 1965 bis 1970 Physik an der TU Dresden und war danach bis 1972 Bausoldat. Seit 1972 war er in der kirchlichen Friedensarbeit aktiv. Bis 1976 war er als Programmierer bei Robotron Karl-Marx-Stadt, bis 1979 beim Versorgungskontor Leder und bis 1983 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Deutschen Bauakademie tätig. 1982 wurde er an der TU Dresden bei Günther Landgraf zur technischen Mechanik promoviert.
1976 und 1980 wurde er nach der Teilnahme an Maidemonstrationen mit einem selbstgefertigten Transparent vom MfS „zugeführt“ und im September 1983 wegen „versuchter Teilnahme an einer Menschenkette zum Weltfriedenstag“ verhaftet. Ab 1985 war Böttger als Programmierer beim Kombinat Minol beschäftigt. Er war 1985 Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), deren Arbeitsgruppe „Menschenrechte und Justiz“ er leitete, und war an der Herausgabe und Verbreitung von Samisdat-Zeitschriften beteiligt.
1989 war er Gründungsmitglied des Neuen Forum und Koordinator dieser Bürgerbewegung im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Im März 1990 wurde er auf der Liste von Bündnis 90 in die Volkskammer gewählt, gab aber das Mandat unmittelbar an Werner Schulz ab. Bis 1994 war er Abgeordneter des Sächsischen Landtages, davon bis 1992 als Fraktionsvorsitzender. Ab 1994 war er Geschäftsführer einer Seniorenpflegeeinrichtung in Kirchberg. Von 2001 bis 2010 war er Leiter der Chemnitzer Außenstelle der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Er lebt in Sachsen im Ruhestand und gehört seit 2009 als bündnisgrüner Abgeordneter dem Zwickauer Stadtrat an. Er ist Vorsitzender des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage in Werdau.


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BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 19:13 
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Friedrich Magirius

Friedrich Magirius (* 26. Juni 1930 in Dresden) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und ehemaliger Kommunalpolitiker.
Der Vater, Martin Magirius, war Amtsgerichtsrat, die Mutter Hannah als Berufsschullehrerin tätig. Friedrich Magirius wuchs bis zum Abitur in Radebeul auf. Er studierte Theologie 1948–1950 an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Zehlendorf in West-Berlin und von 1950 bis 1953 an der Universität Greifswald. Sein Vikariat absolvierte er bei der Inneren Mission in Sachsen und in der Kirchengemeinde Löbau. Ab 1955 wirkte Magirius als Internatsleiter und Lehrer an der Kirchlichen Vorschule am Diakonissenhaus Moritzburg.
1958 trat er seine erste Pfarrstelle in Einsiedel an, später wurde er Pfarrer an der Dresdener Kreuzkirche. Von 1974 bis 1982 war er Leiter der Aktion Sühnezeichen in der DDR, wobei er sich in Polen Ansehen erwarb.
Von 1982 bis zu seiner Pensionierung 1995 war Magirius Superintendent des Kirchenbezirks Leipzig-Ost und gemeinsam mit Christian Führer Pfarrer an der Leipziger Nikolaikirche, wo er Einfluss auf den Verlauf der Leipziger Montagsdemonstrationen und der Revolution von 1989 hatte.
Von 1990 bis 1994 bekleidete er überdies das Amt des Stadtpräsidenten von Leipzig, das es nur während dieser Übergangszeit gab.
Politisches Wirken
Seine Rolle vor und während der friedlichen Revolution 1989 ist umstritten. Ihm Wohlgesinnte versuchen ihn als „Mann des Ausgleichs“ darzustellen. Die Leipziger DDR-Bürgerrechtler kritisieren, Magirius habe als Kirchenfunktionär stets gegen sie gearbeitet. Auch als Moderator des „Runden Tisches“ habe er seine Einseitigkeit zugunsten der alten Parteien und Organisationen des SED-Staates nicht zu verbergen vermocht. Er sei für die Beendigung der Montagsdemonstrationen eingetreten, habe sich damit jedoch nie durchsetzen können.
Besonders im Vorfeld von Auszeichnungen wandten sich Akteure aus dem einstigen organisierten Widerstand an die Öffentlichkeit, zuletzt 2005 vor Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Leipzig.
Die Absetzung des SED-kritischen Pfarrers Christoph Wonneberger als Koordinator für die Friedensgebete an der Leipziger Nikolaikirche im August 1988 geht auf eine Entscheidung von Magirius zurück. Er schrieb: „Lieber Bruder Wonneberger […] Wir haben eine neue Gestaltung der Friedensgebete für die nächsten Wochen vorbereitet. Meinerseits stelle ich noch einmal fest, dass Sie damit von Ihrer bisherigen Aufgabe entbunden sind.“ Auch Christian Führer, der Pfarrer der Nikolaikirche, beugte sich dem Druck staatlicher Stellen und unterstützte die Superintendentur Ost beim Ausschluss aller Leipziger Bürgerrechtsgruppen von der Gestaltung der Friedensgebete.
Erst nach mehreren Monaten intensiver Protestaktionen konnten Christoph Wonneberger und die organisierte Leipziger Opposition – wie Arbeitsgruppe Menschenrechte, Arbeitskreis Gerechtigkeit Leipzig, Initiativgruppe Leben, Arbeitsgruppe Umweltschutz, Frauen für den Frieden – einen Kompromiss erreichen, der den Gruppen die Gestaltung der Friedensgebete unter der Leitung und Verantwortung jeweils eines Pfarrers ermöglichte. Die Gruppen wurden dann neben Christoph Wonneberger von den evangelischen Pfarrern Klaus Kaden und Rolf-Michael Turek sowie dem katholischen Priester Hans-Friedrich Fischer unterstützt.
Magirius selbst verteidigte sein Handeln laut Hamburger Abendblatt vom 15. Februar 1992 mit den Worten: „Als Christ sitzt man immer zwischen den Stühlen. Christus wurde dafür ans Kreuz geschlagen.“


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BeitragVerfasst: So 10. Mär 2019, 19:16 
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Dr. Ernst Paul Dörfler

Ernst Paul Dörfler (* 15. Mai 1950 in Kemberg) ist ein deutscher Autor und Umweltschützer und war Mitbegründer der Grünen Partei in der DDR.
Ernst Paul Dörfler wuchs in Meuro bei Bad Schmiedeberg auf und absolvierte in Pretzsch an der Elbe das Abitur. Er studierte 1968 bis 1973 Chemie an der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ in Magdeburg, war danach vier Jahre in Forschung und Lehre tätig. Dörfler wurde zum Dr. rer. nat. promoviert. Nach einer Saison als Rettungsschwimmer an der Ostseeküste im Jahr 1977 arbeitete er als Operativtechnologe für Mikroelektronik im Werk für Fernsehelektronik in Berlin-Oberschöneweide. Von 1978 bis 1982 war er als Ökochemiker am Institut für Wasserwirtschaft in Berlin und Magdeburg beschäftigt. 1979 unterbrach er seine Berufstätigkeit für ein Babyjahr mit seiner Tochter Anne.
1983 verließ Dörfler er seine Stelle am Institut, um sich als freier Schriftsteller verschiedenen Umweltthemen umfänglich zu widmen. Hatte er bereits zuvor an mehreren Studien zur ökologischen Situation in der DDR (darunter an der Nitrat- und der Pestizidstudie) mitgearbeitet, die vor 1989 unveröffentlicht bleiben mussten, so schrieb der auf einem Bauernhof aufgewachsene Dörfler in seinem international Aufsehen erregenden und mehrfach aufgelegten Bestseller „Zurück zur Natur?“ über die Zusammenhänge zwischen Natur und menschlichen Aktivitäten in Wald, Acker und Wasser und auch über die Grenzen des Wachstums und die Notwendigkeiten von Technikfolgenabschätzung unter Bedingungen von Komplexität.
So problematisiert er 1986 in „Zurück zur Natur?“ nach einer historischen Einordnung des Ackerbaus z. B. die Schwierigkeiten bei den neuartigen Belastungen durch den Einsatz von Düngemitteln. Demzufolge spiegelt sich im Mineraldüngereinsatz ein ökologisches Gesetz von Eilhard Alfred Mitscherlich vom abnehmenden Ertragszuwachs durch den Düngereinsatz bei landwirtschaftlichen Kulturpflanzen wider, da für den dreifachen Anstieg der Ernte von 1910 bis in die 1980er der Aufwand „im gleichen Zeitraum um das Fünf- bis Zehnfache erhöht“ werden musste. Diese Vermutung wurde 2009 im Science Journal bestätigt. Das entstehende Lachgas ist dabei schädlicher als FCKW und wirkt sich auch auf den Klimawandel aus, auch im Kraftstoffvergleich hat es eine schlechte Bilanz. Dörfler zitiert im Buch einen Nitrat-Grenzwert von 45 mg/l als Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation. In einer Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2017 zu den Kosten der Trinkwasserbeeinträchtigung durch Überdüngung wird ein Zielwert von 37,5 mg Nitrat pro Liter Trinkwasser angegeben und es werden die Kosten für das Minimierungsgebot aus §6 der Trinkwasserverordnung für Zielwerte von 25 bzw. 10 mg Nitrat pro Liter berechnet.
Als einer der ersten ostdeutschen Natur- und Umweltschützer hielt Dörfler zahlreiche Vorträge über Umweltprobleme und wurde deshalb vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR mit Abhöranlagen auch im Privatleben überwacht. „Zurück zur Natur?“ – von den öffentlichen DDR-Medien totgeschwiegen – wurde zu einem Kultbuch der ostdeutschen Umweltbewegung.
Im November 1989 waren er und seine Frau Marianne Dörfler Mitbegründer der Grünen Partei und bis März 1990 Vertreter der Grünen am Zentralen Runden Tisch (er und seine Frau abwechselnd). Er war Gründungsmitglied der Stiftung Umwelt und Naturschutz und von April bis Oktober 1990 als Abgeordneter der Fraktionsgemeinschaft von Grünen und Bündnis 90 in der Volkskammer Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit. Bis Dezember 1990 war er Abgeordneter des Bundestages.
Gemeinsam mit Arnim Bechmann vom Zukunftsinstitut Barsinghausen bei Hannover arbeitete er 1991 eine Studie zu Arbeitsplatzeffekten bei der Umstellung auf ökologischen Landbau am Beispiel der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt aus. Ende der 1990er war für den German Marshall Fund zum Studienaufenthalt in den USA und bereiste Afrika und Asien.
Seit Beginn der 1990er Jahre setzt er sich gegen den geplanten Ausbau der Elbe zur Wasserstraße und für den Erhalt der naturnahen Flusslandschaft ein. Dafür und für sein Engagement zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen wurde er mit dem Euronatur-Preis 2010 ausgezeichnet.
Ernst Paul Dörfler lebt im UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe, wo sich die bedrohten Rückzugsräume von bestandsgefährdeten Arten wie Elbe-Biber, Fisch- und See-Adler. Kranich, Weiß- und Schwarzstorch und Wolfbefinden, und beschreibt als Autor die komplexen Beziehungen zwischen dem Menschen, der bedrohten Artenvielfalt und den Lebensräumen der Natur. Mit Artensterben, Selbstversorgung. Wildtieren, Stauden, Laub und Kompost, aber auch mit den Themen seiner Bücher wie den Vögeln, Insekten, den Flüssen und Auen ist er ein gefragter Referent und Naturführer, der die Nähe zur Natur emotional verstehbar macht und damit früh einen Trend der natürlichen Wissensvermittlung durch Naturerleben gesetzt hat.


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Stanislaw Tillich

Stanislaw Rudi Tillich * 10. April 1959 in Neudörfel bei Kamenz) ist ein deutscher Politiker (CDU) sorbischer Nationalität. Vom 28. Mai 2008 bis zum 12. Dezember 2017 war er der dritte Ministerpräsident des Freistaates Sachsen nach der Wende und vom 24. Mai 2008 bis 9. Dezember 2017 auch Vorsitzender der sächsischen CDU. Am 18. Oktober 2017 gab er seinen Rückzug vom Posten des Ministerpräsidenten im Dezember 2017 bekannt. Er war vom 1. November 2015 bis 31. Oktober 2016 der 70. Präsident des Bundesrates. Seit September 2019 ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Braunkohle-Unternehmens MIBRAG.
1987 trat Tillich nach eigenen Angaben aus eigenem Entschluss in die Ost-CDU ein, die als Blockpartei das Machtmonopol der SED stützte. In Potsdam-Babelsberg nahm er vom 2. Januar bis zum 10. März 1989 an einem Lehrgang der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft – einer der bedeutendsten „Kaderschmieden“ der SED – teil. Im Nachhinein bezeichnete Tillich diesen Lehrgang jedoch als „einen der vielen M-L-Kurse“, der ihn „persönlich nicht innerlich überzeugt“ habe. In einem Fragebogen aus dem Jahr 1999 zu seiner Vergangenheit in der DDR verneinte Tillich Kontakte zur Staatssicherheit. Im November 2008 wurden Vorwürfe gegen ihn laut, seine Biographie und insbesondere seine Rolle im Staatsapparat der DDR geschönt zu haben. Tillich räumte zwei Befragungen durch Stasimitarbeiter ein, die wegen eines beschädigten Siegels an der Tür eines betrieblichen EDV-Raumes und bei der Aufklärung von Versorgungsengpässen erfolgt seien. Nach Angaben der Birthler-Behörde waren in diesem Kontext keine Hinweise auf eine Zusammenarbeit Tillichs mit der Stasi erkennbar. Einer Veröffentlichung des Fragebogens aus dem Jahr 1999, die von der Sächsischen Staatskanzlei zuvor abgelehnt worden war, stimmte Tillich erst 2009 zu. Ab 1989 gehörte Tillich dem Kreisvorstand seiner Partei an.
1990 wurde Tillich Mitglied der gesamtdeutschen CDU und am 18. März 1990 zum Abgeordneten der ersten frei gewählten Volkskammer gewählt. Dort kümmerte sich Tillich um die Belange der Sorben und um SED-Opfer. Nach der Auflösung der Volkskammer im Zuge der deutschen Wiedervereinigung arbeitete er bis 1994 als Beobachter im Europäischen Parlament. Dem 4. Europäischen Parlament (1994–1999) gehörte er als gewählter Abgeordneter für Deutschland an und war stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses und Generalberichterstatter für den Haushalt der Europäischen Union. Von 1992 bis 1999 war er Mitglied des EVP-Vorstandes.


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Gaby Rückert

Gaby Rückert (* 1. Juli 1951 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Balladensängerin, deren Karriere in der DDR begann.
Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie 1969 als Sängerin beim Felix-Sextett, einer Studentenband der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Nach dem Abitur und ihrer Ausbildung zur Krankenschwester studierte sie von 1971 bis 1975 an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar Musik. 1974 wurde sie Gesangssolistin im Tanzorchester von Fips Fleischer und wechselte 1975 zur Big Band von Hellmut Richter. Beim Interpretenwettbewerb 1976 erhielt sie einen Nachwuchspreis verbunden mit einem Fördervertrag beim Komitee für Unterhaltungskunst.
1977 begann Gaby Rückert ihre Solokarriere. Bei der Plattenfirma Amiga nahm sie 1978 ihren ersten, von Siegfried Schulte komponierten Singlehit auf: So ging noch nie die Sonne auf. In Zusammenarbeit mit Franz Bartzsch und Ingeburg Branoner platzierte sie sich 1979 mit Hochzeitmachen und Schneewittchen hat’s gut in mehreren DDR-Hitparaden. Ihr 1980 erschienenes Debütalbum Berührung verkaufte sich 250.000 Mal. Der Titelsong – ihr größter Hit – wurde von Ingrid Peters gecovert. Gemeinsam mit Thomas Natschinski, Jürgen Walter und Angelika Mann produzierte sie die Kinder-LP Kinderfest. Beim 10. Internationalen Schlagerfestival Dresden 1981 gewann sie mit Immer weiter geht die Reise den 1. Preis und wurde mit einem Kunstpreis geehrt. Im gleichen Jahr erschien ihr Singlehit Teil mit mir. In der Show von Frank Schöbel war sie von 1981 bis 1982 Stargast. Ihr zweites Soloalbum Guten Tag nahm sie 1982 auf.
Gaby Rückert 1983 beim Pop- und Chanson-Festival „Kärnten International“ in Villach
1983 trat sie beim Chanson- und Popfestival Kärnten International in Villach auf.
Noch im gleichen Jahr produzierte sie gemeinsam mit Natschinski und Walter die zweite Kinder-LP, Märchenlieder. Weiterhin tourte sie bis 1983 als Solistin mit verschiedenen Tourneeprogrammen. Mit ihrer Band YOYO – bestehend aus den Bandmitgliedern von Holger Biege, der die DDR verlassen hatte – tourte sie von 1983 bis 1987 im In- und Ausland. Zu dieser Band gehörten:

Thilo Pietschmann (* 1954), Schlagzeug, der später zu Lift ging;
Peter Hähner (* 1954), Bassgitarre;
Andreas Kruppke, Keyboard;
Victor Heyse Gitarre, der vorher bei Babylon und Peter-Holten-Sextett gespielt hatte und später zu Hufeisen ging;
Bernd Bangel (* 1953), ehemals Babylon und Peter-Holten-Sextett, ging später zu Bona Dea.

1987 lernte sie den Gitarristen und Sänger Ingo Koster von der Band Drei kennen; mit ihm nahm sie 1992 das Album Talisman auf, etablierte sich als Textautorin und beendete die Zusammenarbeit mit ihrer ehemaligen Band. 1989 begann Carsten Görner († 2019) seine Solokarriere und verließ Drei, Gaby Rückert arbeitete fortan nur noch mit Burkhard Neumann und Ingo Koster zusammen und sie benannten sich in Little Boat um.
Wegen unzureichender Auftrittsmöglichkeiten zur und nach der Wende arbeitete Gaby Rückert vorübergehend in Niedersachsen als Krankenschwester. 1993 heiratete sie ihren Lebenspartner und Produzenten Ingo Koster. 1995 nahmen sie ihre Arbeit in der Musikbranche wieder auf. Im Dezember 1995 war sie zu Gast im Riverboat und gemeinsam mit Koster in der TV-Sendung Weihnachten bei uns mit dem Song Zu Haus, eine Auskoppelung aus dem Album Meine größten Erfolge.
Bei BMG Ariola erschien im Januar 1996 das Album Gaby Rückert – Meine größten Erfolge. Im April 2000 produzierten Rückert und Koster das Album Meine Geheimnisse mit dem Song Der Sand von Rügen, der sich fünf Wochen unter den Top Ten der Hitparade von NDR1 Radio MV hielt. Mit der Single Kerzenschein in der Seele platzierten sich Rückert & Koster 2001 in der Schlagerhitparade von Antenne Brandenburg mehrere Wochen unter den Top Ten. Seit 2002 sind Rückert & Koster unplugged wieder auf Kleinkunst- und Theaterbühnen unterwegs. 2003 veröffentlichten sie gemeinsam ihr Album Immer weiter geht die Reise.
2005 begegneten sich Gaby Rückert und Gisela Steineckert. Es kam zur Zusammenarbeit; wenig später standen beide gemeinsam auf der Bühne. Bei Choice of Music erschien anlässlich ihres 30-jährigen Bühnenjubiläums 2006 das Album Berührung – Gaby Rückert: Das Porträt. Gaby Rückert erlebte 2007 ein Comeback auf dem Berliner Gendarmenmarkt, wo sie gemeinsam mit Thomas Natschinski zur East Rock Symphony 2007 ihren Hit Berührung interpretierte.
Im Frühjahr 2010 veröffentlichte Gaby Rückert mit Lebenswert – Zwischen Liebe und Schmerz erstmals ein gemeinsames Album mit Ingo Koster, der dabei auch als Sänger tätig war. Noch im gleichen Jahr veröffentlichten sie mit Weihnachtszeit ein Weihnachts-Album zu Gunsten der Tierhilfe Wendland e.V.
Rückert lebt in Berlin und im Wendland.


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