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 Betreff des Beitrags: Motiv - Dichter + Schriftsteller
BeitragVerfasst: Do 15. Mär 2018, 19:24 
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Motiv - Dichter + Schriftsteller

James Joyce , vollständig James Augustine Aloysius Joyce (* 2. Februar 1882 in Rathgar, nahe Dublin; † 13. Januar 1941 in Zürich, Schweiz) war ein irischer Schriftsteller. Besonders seine wegweisenden Werke Dubliner, Ulysses und Finnegans Wake verhalfen ihm zu großer Bekanntheit. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der literarischen Moderne. James Joyce lebte vorwiegend in Dublin, Triest, Paris und Zürich.
Sein erstes veröffentlichtes Buch ist der Gedichtband Chamber Music (1907) (dt. Kammermusik), dessen Gedichte oft vertont und aufgenommen worden sind. Von allen Joyce bekannt gewordenen Vertonungen haben ihm selbst jene von Geoffrey Molyneux Palmer am besten gefallen, weshalb Joyce um 1927/28 deren Veröffentlichung mit dem Komponisten Palmer und dem Verleger Jan Slivinski vereinbart hat. Die Publikation kam zu Joyce’ Bedauern nicht zustande, weshalb Palmers Vertonungen erst 1993 aus dem Nachlass veröffentlicht wurden.
Erst 1914 folgte der Erzählungsband Dubliners (dt. Dubliner), eine Sammlung von fünfzehn Erzählungen, die im Dublin der Jahrhundertwende spielen. Sprachlich bleibt das Buch weitgehend konventionell, dennoch wurde die Erstveröffentlichung in der Zeitung The Irish Homestead nach wenigen Erzählungen eingestellt. Das um 1907 abgeschlossene Buch fand erst 1914 einen Verleger. Die Einführungsgeschichte The Sisters ist besonders aufschlussreich, da sie zentrale Motive des Zyklus ouvertürenhaft anklingen lässt. Die Erzählung The Dead (dt. Die Toten) gilt als eine der brillantesten Erzählungen in englischer Sprache.
Dubliner vermittelt kritische Einblicke in das Dublin und die städtische Gesellschaft Irlands jener Zeit. Joyce zeigt ein Land zwischen nationalem Aufbruch und kolonialer Mutlosigkeit, aufstrebendem Bürgertum und Emigration, der Beengtheit Dubliner Häuser und Familien und der Sehnsucht nach der „weiten Welt“. Viele der handelnden Personen stehen am Ende der Erzählung wieder am Ausgangspunkt.
Im Jahre 1918 erschien das Drama Exiles (dt. Verbannte), ein zu großen Teilen autobiographisch gefärbtes Bühnenstück um Themen wie Eifersucht und Vertrauen.
Zwei Jahre später erschien der erste Roman Ein Porträt des Künstlers als junger Mann (englisch A Portrait of the Artist as a Young Man, in der ersten Übersetzung durch Georg Goyert: Jugendbildnis). Dabei handelt es sich um eine neue Bearbeitung der Themen seines früheren, aber nur fragmentarisch erhaltenen und erst posthum veröffentlichten Werks Stephen Hero (dt. Stephen der Held).
In den fünf Kapiteln des Romans beschreibt James Joyce Kindheit, Jugend und Adoleszenz von Stephen Dedalus, der in Konflikten mit der Familie und geistlichen wie weltlichen Autoritäten im Irland der Jahrhundertwende zu einer künstlerischen Identität findet. Parallelen der Biografie der literarischen Figur Stephen Dedalus zu Joyce’ Jugend sind offensichtlich, doch gelegentlich irreführend. In diesem Porträt wird exemplarisch eine katholische Jugend in Dublin beschrieben, die im freiwilligen Exil endet.
Deutlicher als in Dubliner tritt in diesem Werk Joyce’ charakteristische Schreibweise hervor, die neue Wörter erfindet und Geräusche lautmalerisch in Worte fasst. Dies bestimmt den Gesamteindruck jedoch weit weniger als in den späteren Werken. Stephen Dedalus erscheint in Ulysses wieder als eine der Hauptfiguren.
Joyce’ berühmtestes Werk ist der Roman Ulysses, der auszugsweise in der Zeitschrift The Little Review 1918–1920 vorabgedruckt wurde, und 1922 im Verlag der Pariser Buchhandlung „Shakespeare and Company“ als Buch erschien. Es entstand in den Jahren 1914 bis 1921. Die ersten Kapitel legte Harriet Weaver im April 1918 der Hogarth Press vor, doch das Verleger- und Schriftstellerehepaar Virginia und Leonard Woolf konnte sich zu einer Veröffentlichung nicht entschließen, da sie wegen des zum Teil obszönen Inhalts keinen Drucker fanden, der das Risiko auf sich nehmen wollte.[23] Joyce beeinflusste mit seinem Ulysses die Geschichte des modernen Romans ebenso maßgeblich wie etwa Marcel Proust mit A la recherche du temps perdu (deutsch: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit) (1913–1927).
Joyce’ bedeutendster Beitrag zur modernen Literatur bestand im Einsatz des stream of consciousness (Bewusstseinsstrom) bzw. des inneren Monologs. Joyce hatte diese literarische Technik zwar nicht erfunden, jedoch erstmals konsequent angewandt und bedeutend weiterentwickelt. Beispielsweise besteht das letzte Kapitel des Romans ausschließlich aus den Gedanken Marion („Molly“) Blooms, der Frau der Hauptfigur Leopold Bloom, geschrieben in acht Sätzen ohne Interpunktionszeichen.
Nach dem Protagonisten des Romans wird der 16. Juni (der Roman spielt nur innerhalb dieses einen Tages und in den Morgenstunden des folgenden im Jahr 1904) in literarischen Kreisen – auch vermehrt aus touristischen Gründen – inzwischen Bloomsday genannt.
Der Roman Finnegans Wake (1939) gilt, mehr noch als Ulysses, als eines der kompliziertesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts, beide gelten als unübersetzbar. Der Ulysses wurde aber dennoch in über dreißig Sprachen übersetzt, zum Teil sogar mehrmals. Finnegans Wake wurde erst 1993 vollständig in einer deutschen Komplettübersetzung vorgelegt, nachdem deutsche Teilfassungen schon zuvor existierten. Es erschienen außerdem vollständige Übersetzungen in den Sprachen Französisch (1982), Italienisch (1982), Japanisch (1993 und eine weitere 2004), Spanisch (1997), Koreanisch (1998) und Niederländisch (2002).
Einer Stelle des Buches verdanken die sogenannten Quarks, subatomare Teilchen, aus denen ein Teil der Materie aufgebaut ist, ihren Namen. Der extrem vernetzte Text von Finnegans Wake gilt als literarische Analogie zum semantischen Web des Internets. Ein deutsches Pendant hierzu bietet in gewissem Sinne Arno Schmidts Werk Zettels Traum.

James Joyce als Kind, 1888

James Augustine Aloysius Joyce wurde am 2. Februar 1882 als erstes Kind von John Stanislaus Joyce und Mary Jane Murray im Dubliner Vorort Rathgar geboren (das seit 1930 zu Dublin gehört). Von seinen zwölf Geschwistern starben zwei an Typhus. Sein ursprünglich aus dem in County Cork gelegenen Fermoy stammender Vater besaß vormals eine kleine Saline und ein Kalkwerk. Sowohl sein Vater als auch der Großvater väterlicherseits hatten in eine wohlhabende Familie eingeheiratet. 1887 wurde sein Vater bei der Dublin Corporation als Steuereintreiber eingestellt. Die Familie konnte in die zwölf Kilometer von Dublin entfernt gelegene aufstrebende Stadt Bray ziehen. Zur selben Zeit wurde Joyce von einem Hund gebissen, worauf er eine Furcht vor Hunden entwickelte, die sein Leben lang anhielt. Joyce litt zusätzlich an einer Furcht vor Gewittern, die ihm von einer tiefreligiösen Tante als Zeichen des Zornes Gottes beschrieben worden waren.

1891 verfasste der neunjährige Joyce das Gedicht Et Tu Healy, das den Tod Charles Stewart Parnells behandelt. Sein Vater kritisierte die Behandlung Parnells durch die katholische Kirche und die Fehler in Bezug auf die irische Home Rule. In seinen späteren Jahren ließ Joyce das Gedicht drucken und sandte eine Kopie an die Vatikanische Bibliothek. Im November desselben Jahres wurde John Joyce in die Stubs Gazette, ein offizielles Konkursverzeichnis, eingetragen und vom Dienst suspendiert. Obwohl John Joyce 1893 eine Pension erhielt, rutschte die Familie in den folgenden Jahren vor allem aufgrund des starken Alkoholkonsums und der finanziellen Fehlplanung John Joyce’ in die Armut ab.

Ab 1888 besuchte James Joyce das von den Jesuiten betriebene Clongowes Wood College, ein Internat im Ort Clane, County Kildare. 1892 musste er die Schule verlassen, nachdem sein Vater das Schulgeld nicht mehr hatte bezahlen können. Joyce lernte daraufhin zu Hause und besuchte kurzzeitig die von den Christian Brothers betriebene O’Connel School in Dublin. 1893 erhielt Joyce einen Platz an dem von den Jesuiten betriebenen Belvedere College in Dublin. Seitens der Jesuiten bestand die Erwartung, dass Joyce sich dem Orden anschließen würde. Joyce lehnte ab seinem 16. Lebensjahr den Katholizismus ab, wenngleich ihn die Philosophie des Thomas von Aquin lebenslang beeinflusste.

1898 trat Joyce in das kurz zuvor eingerichtete University College Dublin ein, wo er moderne Sprachen, insbesondere Englisch, Französisch und Italienisch studierte. Erstmals wurde er in literarischen und Theaterkreisen aktiv. Als erstes veröffentlichtes Werk erschien 1900 der Artikel Ibsen’s New Drama. Henrik Ibsen schickte Joyce in Folge ein Dankesschreiben. Während seiner Universitätszeit verfasste Joyce mehrere Artikel und mindestens zwei nicht erhaltene Theaterstücke. Viele seiner Freunde an der Universität wurden zu Vorbildern für die Charaktere seiner Werke. Joyce war aktives Mitglied der Literary and Historical Society der Universität Dublin und legte ihr 1900 sein Magazin Drama and Life vor.

Nach seiner Graduation zog Joyce unter dem Vorwand, Medizin studieren zu wollen, nach Paris, wo er den von seiner Familie unter großen Bemühungen aufgebrachten Unterhalt für einen hedonistischen Lebensstil aufwandte. Joyce kehrte nach Dublin zurück, nachdem sich im April 1903 eine vermeintliche Leberzirrhose seiner Mutter als Krebserkrankung herausgestellt hatte. Da sie die Gottlosigkeit ihres Sohnes fürchtete, bat sie ihn erfolglos, die Kommunion zu nehmen und die Beichte abzulegen. Sie fiel in die Bewusstlosigkeit und starb am 13. August. James Joyce hatte sich zuvor geweigert, mit dem Rest der Familie am Totenbett zu beten. Nach ihrem Tod setzte Joyce seinen hohen Alkoholkonsum fort, während sich die Situation der Familie verschlechterte. 1904 gewann Joyce die Bronzemedaille im Wettbewerb der Tenöre beim Musik-Festival Feis Ceoil. Am 7. Januar 1904 versuchte Joyce eine essayhafte Erzählung unter dem Titel Portrait of the Artist as a Young Man zu veröffentlichen, die vom freidenkerischen Magazin Dana abgewiesen wurde. An seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag beschloss Joyce, die Erzählung zu überarbeiten und unter dem Titel Stephen Hero zu veröffentlichen. Nach einer weiteren Überarbeitung erschien das Buch unter dem Titel Portrait of the Artist as a Young Man (Ein Porträt des Künstlers als junger Mann).

Am 16. Juni 1904 begann die Beziehung zu seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Nora Barnacle; Joyce ließ später die Handlung seines Romans Ulysses an diesem Datum spielen. Nach einem Trinkgelage wurde Joyce wegen eines Missverständnisses in ein Handgemenge verwickelt, woraufhin ihn Alfred H. Hunter, ein Bekannter seines Vaters, nach Hause brachte. Hunter wurde nachgesagt, Jude zu sein, jedoch eine ungläubige Frau zu haben. Hunter ist eines der Modelle für Leopold Bloom, den Protagonisten von Ulysses. Joyce freundete sich mit Oliver St. John Gogarty an, der die Basis für den Charakter des Buck Mulligan in Ulysses bildete. Nachdem Joyce sechs Nächte in Gogartys Martello Tower in Dún Laoghaire übernachtet hatte, kam es zu einem Streit zwischen den beiden Männern, in dessen Verlauf Gogarty mit einer Pistole auf mehrere Pfannen schoss, die über Joyce’ Bett hingen. Joyce ging nachts zu Fuß nach Dublin, wo er bei Verwandten übernachtete. Ein Freund holte am folgenden Tag Joyce’ Habe aus dem Martello Tower. Kurz darauf zog er mit Nora Barnacle auf das europäische Festland.

Joyce und Barnacle gingen in ein selbstgewähltes Exil. Zuerst versuchten sie, in Zürich Fuß zu fassen, wo Joyce über einen Agenten in England einen Lehrerposten an der Berlitz-Sprachschule arrangiert zu haben glaubte. Es stellte sich heraus, dass der Agent getäuscht worden war, der Direktor der Schule sandte ihn jedoch mit dem Versprechen eines Postens nach Triest. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass wiederum kein freier Posten existierte, vermittelte ihn Almidano Artifonti, Direktor der Triester Berlitz-Sprachschule, nach Pola, einem in Istrien gelegenen österreichisch-ungarischen Flottenstützpunkt, wo Joyce von 1904 bis 1905 hauptsächlich Marineoffiziere unterrichtete. Nachdem 1905 ein Spionagering entdeckt worden war, wurden alle Ausländer aus der Stadt ausgewiesen.

Mit Artifonis Unterstützung zog er für die nächsten zehn Jahre wieder nach Triest und begann dort, Englisch zu unterrichten. James Joyce, der freiwillige Exilant, tat in Triest hauptsächlich das, was man heute jedem Touristen ans Herz legen möchte: Er wanderte durch die Stadt, saugte bei seinen Erkundigungen und Spaziergängen die Atmosphäre auf, saß in den Kaffeehäusern und trank mit Arbeitern in den Spelunken. Der düster-goldene Eindruck der griechisch-orthodoxen Kirche San Nicolò faszinierte Joyce so sehr, dass er ihn in die Dubliner Erzählungen einfließen ließ. Genauso suchte er aber in den Freudenhäusern in der Via della Pescheria Inspirationen. Es gibt Literaturwissenschaftler die meinen, Joyce hätte im Ulysses Triest und nicht Dublin ein Denkmal gesetzt.

Von 1905 bis 1906 wohnte er in Triest in der Via San Nicolo 30 im 2. Stock, und Barnacle gebar dort am 2. Juli 1905 als erstes Kind den Sohn Giorgio. Zu seinen Schülern in Triest zählte unter anderen der als Italo Svevo bekannte Ettore Schmitz, den Joyce erstmals 1907 traf. Mit Schmitz verband ihn eine langjährige Freundschaft, die beiden Autoren beurteilten sich auch gegenseitig. Schmitz, ein jüdischer Freidenker, der in eine katholische Familie jüdischer Abstammung geheiratet hatte, gilt als Hauptmodell für Leopold Bloom. Schmitz beriet Joyce in vielen Details über den jüdischen Glauben, die Joyce in Ulysses verwendete. Joyce überredete nach der Geburt Giorgios seinen Bruder Stanislaus, nach Triest zu ziehen, um ebenfalls an der Sprachschule zu unterrichten. Als Begründung seines Ersuchens gab Joyce an, in seiner Gesellschaft ließe sich in Triest ein interessanteres Leben führen als das eines Sekretärs in Dublin. Tatsächlich hatte Joyce auf finanzielle Unterstützung durch seinen Bruder gehofft. Stanislaus erlaubte James Joyce, sein Gehalt in Empfang zu nehmen, um „die Dinge zu vereinfachen“. Das Verhältnis zwischen Stanislaus und James Joyce war während des gesamten Aufenthalts in Triest gespannt. Ursache der Konflikte waren James Joyce’ nachlässiger Umgang mit Geld und sein hoher Alkoholkonsum. Die Konflikte erreichten im Juli 1910 ihren Höhepunkt. Ebenfalls 1906 vollendete Joyce die Arbeit an Dubliners. In den folgenden Jahren befasste er sich mit Ulysses, das in Vorformen als Teil von Dubliners geplant war.

Nachdem er sich an das Leben in Triest gewöhnt hatte, zog Joyce im späteren Verlauf des Jahres 1906 nach Rom, wo er bei einer Bank angestellt war. Als ihm im früheren Jahresverlauf 1907 Rom missfiel, zog er nach Triest zurück. Seine Tochter Lucia Joyce wurde im Sommer 1907 geboren. Im Sommer 1909 besuchte er mit seinem Sohn Giorgio seinen Vater in Dublin und bereitete die Veröffentlichung von Dubliners vor. In Galway besuchte er erstmals die Eltern seiner Lebensgefährtin Nora Barnacle. Während der Vorbereitung seiner Rückkehr gelang es ihm, seine Schwester Eva zur Übersiedelung nach Triest zu bewegen, wo sie Barnacle im Haushalt unterstützen sollte. Nach einem Monat in Triest reiste er wieder nach Dublin, wo er als Vertreter eines Kinoeigentümers versuchte, ebenfalls ein Kino zu eröffnen. Die Unternehmung war erfolgreich, löste sich jedoch nach seiner Abreise auf. Mit ihm reiste seine Schwester Eileen nach Triest. Während Eva Joyce nach einigen Jahren nach Dublin zurückkehrte, verbrachte Eileen den Rest ihres Lebens auf dem europäischen Festland, wo sie den tschechischen Bankkassier František Schaurek heiratete.

Im Sommer 1912 hielt sich Joyce für kurze Zeit in Dublin auf, um die durch einen jahrelangen Konflikt mit seinem Verleger George Roberts beeinträchtigte Veröffentlichung von Dubliners voranzutreiben. Nachdem er keinen Erfolg hatte erzielen können, verfasste er auf der Rückreise das Gedicht Gas from a Burner, einen offenen Angriff gegen Roberts. Joyce kehrte nicht mehr nach Irland zurück, obwohl ihn sein Vater mehrmals darum bat und er von verschiedenen befreundeten irischen Schriftstellern, unter anderen von William Butler Yeats, eingeladen wurde.

Joyce versuchte mehrmals, sich selbstständig zu machen, unter anderem durch den letztendlich nicht verwirklichten Plan, irischen Tweedstoff nach Triest zu importieren. Wegen der Eröffnung seines Kinos wird er in der filmwissenschaftlichen Literatur als erster Kinobetreiber Dublins angesprochen. Sein Einkommen lag deutlich unter dem, das er als Lehrer an der Berlitz-Sprachschule und durch Privatunterricht erzielt hatte. Während seines Aufenthalts in Triest erkrankte Joyce erstmals an einem Augenleiden, das zahlreiche Behandlungen und Kuren notwendig machte.

1915 zog Joyce nach Zürich, da ihm als britischer Staatsbürger in Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges die Inhaftierung als feindlicher Ausländer drohte. Bei der Ausreise war er vielfach auf Unterstützung durch seine Privatschüler angewiesen. In Zürich kam er mit August Suter, Siegfried Lang und Frank Budgen in Kontakt, der ihn beim Schreiben von Ulysses und Finnegans Wake beriet und unterstützte. Ebenfalls in Zürich kam er durch Vermittlung von Ezra Pound mit der englischen Feministin und Verlegerin Harriet Shaw Weaver in Kontakt, die ihn in den nächsten 25 Jahren finanziell unterstützte, wodurch er nicht mehr auf die Lehrtätigkeit angewiesen war. Nach Kriegsende kehrte Joyce nach Triest zurück, fand sich aber nun nicht mehr heimisch, auch weil die Stadt nun italienisch-national und wirtschaftlich verändert war. Rückblickend war Joyce vor 1915 in Triest mit einer weltoffenen prosperierenden Hafenstadt in einem Vielvölkerstaat in Kontakt getreten und hatten sich nach 1918 viele Parameter verändert, wobei er das untergegangene Staatswesen Österreich-Ungarn später mit „They called the Austrian Empire a ramshackle empire, I wish to God there were more such empires“ bezeichnete.

1916 wurde Portrait of the Artist as a Young Man veröffentlicht. Die Beziehung zu seinem Bruder Stanislaus, der wegen seiner pro-italienischen politischen Haltung in einem österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenenlager interniert worden war, war sehr gespannt. 1918 veröffentlichte Joyce sein einziges erhaltenes Theaterstück Exiles. Mehrere Gedichtbände folgten in den nächsten Jahren.

1920 reiste Joyce nach einer Einladung von Ezra Pound für zunächst eine Woche nach Paris, wo er die nächsten 20 Jahre lebte. Am 2. Februar 1922, seinem 40. Geburtstag, beendete Joyce einer selbstgesetzten Frist gemäß die Arbeit an Ulysses. Die Arbeit an Ulysses hatte ihn dermaßen erschöpft, dass er für mehr als ein Jahr lang nicht schrieb. Am 10. März 1923 schrieb er in einem Brief an Harriet Shaw Weaver, dass er am 9. März als ersten Text nach Ulysses den Roman Finnegans Wake begonnen habe. 1926 hatte er die ersten beiden Teile des Buchs vollendet. In den folgenden Jahren setzte er die Arbeit an diesem zunächst als Work in Progress bezeichneten Werk fort, in den 1930er Jahren ließ seine Arbeitskraft jedoch nach. Maria und Eugene Jolas unterstützten James Joyce, während er Finnegans Wake schrieb. In ihrem Literaturmagazin Transitions veröffentlichten sie verschiedene Teile von Finnegans Wake unter der Überschrift Work in Progress. Es wird angenommen, dass Joyce ohne die konstante Unterstützung durch das Ehepaar Jolas viele seiner Werke nicht vollendet oder veröffentlicht hätte.

1931 heiratete Joyce Barnacle in London. Im selben Jahr starb sein Vater. Während dieser Zeit reiste Joyce häufig in die Schweiz, wo er sein Augenleiden behandeln ließ und wo seine Tochter Lucia, die laut Joyce an Schizophrenie erkrankt war, behandelt wurde. Lucia wurde unter anderen von Carl Gustav Jung untersucht, der nach der Lektüre von Ulysses zu dem Schluss gekommen war, dass auch James Joyce an Schizophrenie leide. Details der Beziehung zwischen James Joyce und seiner Tochter sind nicht bekannt, da der Enkel Stephen Joyce mehrere tausend Briefe zwischen Lucia und James Joyce verbrannte, die ihm nach Lucias Tod 1982 zufielen. Stephen Joyce gab an, dass er nur Briefe seiner Tante Lucia vernichtet habe, die an ihn und seine Frau gerichtet waren und erst nach dem Tod seiner Großeltern verfasst worden seien.

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich und der Besetzung von Paris im Juni 1940 wollte Joyce zurück nach Zürich. Die Schweizer Behörde zierte sich aber, den berühmten Mann aufzunehmen. Nach monatelangen zähen Verhandlungen zwischen Fremdenpolizei und einem kleinen Kreis seiner Verehrer wurde im Dezember die Einreisebewilligung erteilt. Am 11. Januar 1941 wurde er mit heftigen Oberbauchbeschwerden in das Rotkreuzspital Zürich eingeliefert, wo man ein perforiertes Geschwür des Zwölffingerdarms feststellte und behandelte. Nachdem sich sein Zustand zunächst gebessert hatte, verschlechterte er sich am folgenden Tag. Trotz mehrerer Transfusionen fiel Joyce in Bewusstlosigkeit. Am 13. Januar 1941 wachte er gegen 2 Uhr morgens auf und bat eine Krankenschwester, seine Frau und seinen Sohn herbeizuholen. Joyce starb 15 Minuten später.

Er wurde auf dem Friedhof Fluntern in Zürich in einem einfachen Grab begraben. Obwohl sich zum Zeitpunkt des Begräbnisses zwei hochrangige irische Diplomaten in der Schweiz aufhielten, war kein irischer Offizieller beim Begräbnis anwesend. Die irische Regierung lehnte Nora Barnacles Ersuchen um die Überführung der Gebeine ab. Während der Vorbereitungen zu James Joyce’ Begräbnis versuchte ein katholischer Priester, Barnacle von der Notwendigkeit einer Begräbnismesse zu überzeugen. Sie lehnte eine Messe ab, da sie Joyce „dies nicht antun“ könne. Der Schweizer Tenor Max Meili sang bei der Bestattung „Addio terra, addio cielo“ aus Claudio Monteverdis Oper L’Orfeo.

Nora Barnacle lebte bis zu ihrem Tod 1951 unter bescheidenen Verhältnissen in Zürich. Auch sie wurde auf Fluntern begraben. 1966 wurden die beiden Gräber in einem durch die Stadt Zürich errichteten Ehrengrab zusammengelegt. Auch ihr gemeinsamer Sohn Giorgio Joyce († 1976) und dessen Ehefrau Asta Jahnke-Osterwalder Joyce († 1993) wurden im Ehrengrab bestattet.


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BeitragVerfasst: Do 22. Mär 2018, 20:21 
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France Prešeren 1800 - 1849 und Ivan Cankar 1876 - 1918


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BeitragVerfasst: Do 8. Nov 2018, 22:20 
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Jules Verne


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BeitragVerfasst: Mo 26. Nov 2018, 16:12 
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Johann Wolfgang von Goethe

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BeitragVerfasst: So 16. Dez 2018, 12:56 
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Carmen Lyra
Schriftstellerin
Beschreibung
Carmen Lyra war das Pseudonym der ersten prominenten costa-ricanischen Schriftstellerin, geboren Maria Isabel Carvajal Quesada. Sie war Lehrerin und Gründerin der ersten Montessori-Schule des Landes. Sie war Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Costa Ricas und einer der ersten Arbeitergewerkschaften des Landes.


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BeitragVerfasst: Mo 7. Jan 2019, 13:03 
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Rosa Mayreder (geb. Obermayer, Pseudonym: Franz Arnold) (* 30. November 1858 in Wien, Kaisertum Österreich; † 19. Jänner 1938 ebenda) war eine österreichische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Kulturphilosophin, Librettistin, Musikerin und Malerin.
Leben
Rosa Mayreder war als eines von 12 Geschwistern die Tochter des wohlhabenden Wiener Gastwirts vom Winterbierhaus. Sie konnte sich von Jugend an als Malerin und Schriftstellerin betätigen. Sie liebte die Wissenschaft und kämpfte früh gegen den männlichen Primat in der Bildung. Dies schien ihr im Herkommen begründet, das sie durch „die neuen, besseren Sitten“ ersetzen wollte. Selbst ging sie zunächst von Anthropologie und Physik aus, stieß aber bald auch auf die besondere Bedeutung der Sprache. Mit 37 Jahren brachte sie gemeinsam mit Hugo Wolf die Oper „Der Corregidor“ (nach der Novelle „Der Dreispitz“ von Alarcon) heraus, deren Libretto sie verfasst hat; sie gehörte zu Wolfs Förderinnen. Unter dem Pseudonym Franz Arnold schrieb sie als Kunstkritikerin für die „Neue Freie Presse“.

1881 heiratete Rosa ihren Jugendfreund, den Architekten und späteren Rektor der Technischen Hochschule Wien, Karl Mayreder. Bei der Frauenrechtlerin Marie Lang lernte sie Anfang der 1890er Jahre Marianne Hainisch kennen und gründete 1893 den Allgemeinen Österreichischen Frauenverein mit, deren Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin sie wurde. Ab 1899 gab sie gemeinsam mit Marie Lang und Auguste Fickert die Zeitschrift Dokumente der Frauen heraus.

Sie stand auch mit der Komponistin Mathilde Kralik von Meyrswalden in Kontakt. In einem Brief vom 13. Mai 1936 schrieb die Komponistin ihr einen Brief, hier ein Auszug: „Sehr verehrte Frau, Ich bin entzückt von Ihren herrlichen Sonetten, die gleicherweise formvollendet und gedankentief und so reich an Sprachschönheit sind, dass sie schon die Musik in sich tragen …“

In ihren Büchern, aber auch in Gesprächen, die sie in ihren Tagebüchern niederlegte, versuchte sie als Kulturschaffende, ein gleichwertiges Verhältnis der Geschlechter durchzusetzen, durch das weder der Mann die Frau noch diese den Mann nur körperlich begehrt. Mit ihrem Ansinnen stieß sie in literarischen Kreisen auf Anerkennung und Zustimmung. Ihre Gegner sah sie vor allem unter Vertretern der Medizin, die von Mayreder als ein Hort seelischer Willkür und der Herabwürdigung von Frauen zum Sexualobjekt empfunden wurde. Sie wandte sich gegen die Diskriminierung ihres Geschlechts und die bestehende Doppelmoral. Ihre Werke fanden weite Verbreitung und wurden auch ins Englische übertragen.

Auf der letzten herausgegebenen 500-Schilling-Banknote fand sich neben ihrem Abbild das Zitat „Die beiden Geschlechter stehen in einer zu engen Verbindung, sind voneinander zu abhängig, als dass Zustände, die das eine treffen, das andere nicht berühren sollten“ (1905). Allerdings liebte Rosa Mayreder selbst durchaus auch großbürgerliche Sitten, die sie mit ihren inneren Anliegen in eins zu verschmelzen suchte.

Ambivalent blieb ihr Verhältnis zu Rudolf Steiner: zeigt der gemeinsame Briefwechsel ein echtes Angezogensein, so sind die Tagebucheintragungen von Missfallen an der Ferne des – wenn auch als Schriftsteller für bedeutend gehaltenen – Jugendgefährten vom Praktischen geprägt.

Mayreder, die selbst zuerst als Malerin tätig gewesen war, gründete in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg mit Olga Prager, Ernestine Federn und deren Sohn Karl Federn die „Kunstschule für Frauen und Mädchen“ (später umbenannt in Wiener Frauenakademie). Zu ihren engen Wegbegleitern zählte der Wiener Frauenarzt und 1907 Begründer des Mutterschutzes in Österreich, Hugo Klein (1863–1937).

Vor und während des Krieges engagierte sie sich gemeinsam mit Bertha von Suttner in der Friedensbewegung und wurde 1919 Vorsitzende der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ (IFFF), obwohl sie durch die Pflege ihres psychisch erkrankten Mannes ab 1912 in ihrer Arbeit stark eingeschränkt war. Sie kritisierte alle Formen des Militarismus, den sie als typisch männliches Machwerk sah. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg konstatierte Mayreder scharfsichtig einen kulturellen Rückschritt ins 19. Jahrhundert.

1928 wurde Rosa Mayreder die Auszeichnung als „Ehrenbürgerin der Stadt Wien“ zugesagt, nachdem sie sich aber öffentlich zu ihrem jüdischen Großvater bekannt hatte, wurde sie aber nur als „Bürgerin ehrenhalber der Stadt Wien“ gewürdigt.

Rosa Mayreder starb am 19. Jänner 1938 im 80. Lebensjahr in Wien. Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann schrieben in einem Nachruf:

„Ihre Bücher geben unzähligen Frauen die schon verlorengeglaubte Selbstachtung zurück, sie wurden sich wieder des eigenen Wertes für die Menschheit bewußt, waren bereit, Vergewaltigung und Knechtschaft unserer Männer abzuschütteln, den Kampf für die Befreiung der Frau aufzunehmen. Wo dieses heiligen, die Welt umspannenden Kampfes gedacht wird, steht Ihr Name mit an erster Stelle… […] Ihr Menschentum hielt stand vor tiefstem Leid, gestaltete sich immer höher und köstlicher – das ist es, was Freunde in höchster Bewunderung zu Ihnen aufblicken läßt.“

– Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann: Nachruf in der Zeitung Gerechtigkeit vom 27. Jänner 1938

Sie ist in der auf dem Wiener Zentralfriedhof in der ersten Reihe hinter der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus gelegenen Familiengrabstätte „Mayreder“ an der Seite ihres Ehegatten Karl, ihrer Schwiegereltern Leopold und Henriette Mayreder (Besitzer des berühmten Hotels Matschakerhof in Wien I, Spiegelgasse 5/Seilergasse 7), ihres Schwagers, des Architekten Julius Mayreder und ihrer Schwägerinnen beerdigt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Motiv - Dichter
BeitragVerfasst: Di 8. Jan 2019, 11:00 
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August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben (* 2. April 1798 in Fallersleben, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; † 19. Januar 1874 in Corvey) war ein deutscher Hochschullehrer für Germanistik, der wesentlich zur Etablierung des Fachs als wissenschaftlicher Disziplin beitrug, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb die spätere deutsche Nationalhymne, Das Lied der Deutschen, sowie zahlreiche populäre Kinderlieder. Zur Unterscheidung von anderen Trägern des häufigen Familiennamens Hoffmann (zum Beispiel dem Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann vom Struwwelpeter) nahm er als Zusatz den Herkunftsnamen von Fallersleben an.


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Motiv - Dichter

Wilhelm Karl Raabe (Pseudonym: Jakob Corvinus; * 8. September 1831 in Eschershausen; † 15. November 1910 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller (Erzähler). Er war ein Vertreter des poetischen Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen Erzählungen, Novellen und Romane. Raabe lebte mehrere Jahre in Wolfenbüttel (davon sechs als Schriftsteller), acht Jahre in Stuttgart und fast 40 Jahre in Braunschweig.

Notgeld - Eschershausen


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Motiv - Dichter

Božena Němcová
(* 4. Februar 1820 in Wien; † 21. Januar 1862 in Prag) war eine tschechische Schriftstellerin und Sammlerin von Volksmärchen. Ihr Roman Die Großmutter (Babička) gehört zu den bekanntesten Klassikern der tschechischen Literatur.
Babička - Die Großmutter
Berühmt geworden ist Božena Němcová mit dem 1855 erschienenen Roman Babička (Die Großmutter), mit dem sie der tschechischen Sprache zum Durchbruch verholfen hat. Das Werk ist in bisher über 350 Auflagen in tschechischer Sprache und in zahlreichen Übersetzungen erschienen. Es ist wohl das populärste Prosawerk der tschechischen Literatur. Der Roman trägt starke autobiographische Züge. Im Mittelpunkt steht die gütige Babička, die zu einer national-romantischen Identifikationsfigur wurde. Erzählt wird das idyllische Landleben im Aupatal, im Babiččino údolí (Großmuttertal), mit dem Dorf und Schloss Ratibořice. Auch die Schlossherrin Wilhelmine von Sagan wird idealisierend als verständnisvolle Fürstin (paní kněžna) charakterisiert.

In der Zeit, als Božena Němcová an der Babička schrieb, hatte sie physische, psychische und finanzielle Probleme. Die romantischen und idealisierenden Beschreibungen der Romanfiguren sowie der Landschaft können als Flucht vor der eigenen, bitteren Realität gedeutet werden – als ein idealisierender Blick Němcovás zurück in die behütete Kindheit. Der Roman wurde mehrmals erfolgreich verfilmt. Auch Karell Gott (Sänger) wurde mit dem Lied Babicka berühmt.
Leben
Das genaue Datum und der Ort der Geburt von Božena Němcová sind nicht bekannt. Üblicherweise wird angeführt, dass sie am 4. Februar 1820 in Wien, Alservorstadt 206, als Barbara Nowotny, die uneheliche Tochter der Theresia, Tochter des Georg Nowotny, geboren und am 5. Februar 1820 in der Alserkirche in der Alservorstadt getauft wurde. Im Sommer 1820 kam Theresia Nowotny (1797–1863) mit Tochter Barbara nach Ratibořice auf der Herrschaft Nachod, damals im Besitz der Herzogin Wilhelmine von Sagan, wo sie im Schloss die Anstellung als herrschaftliche Wäscherin bekam. Am 7. August 1820 heiratete sie in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Skalička, heute Teil von Česká Skalice (deutsch Böhmisch Skalitz), den aus Gainfarn in Niederösterreich stammenden herrschaftlichen Kutscher Johann Pankl (1794–1850), wodurch Barbara legitimiert wurde. In der Zweitschrift der Taufmatrikel der Alserkirche ist Johann Pankl bereits als Vater eingetragen.

In den Jahren 1824–1830 besuchte Němcová die Schule in Česká Skalice, danach wurde sie in die Familie des Schlossverwalters in Chvalkovice, Augustin Hoch, „zur Erziehung“ geschickt, um ihre Allgemeinbildung zu vertiefen, Deutschkenntnisse zu perfektionieren, Klavier, Handarbeit und Manieren zu lernen. Sie verbrachte dort drei Jahre, bevor sie nach Ratibořice zurückkehrte. Aufgrund dieser Tatsachen, gestützt auf die Eintragungen in den Schulbüchern sowie Němcovás Mitteilungen in ihrer Privatkorrespondenz, ist anzunehmen, dass sie in Wirklichkeit früher als 1820 zur Welt kam. Dieses Jahr, das in ihrem Taufschein stand, wurde erst auch seit ihrer Verheiratung als das offizielle Geburtsjahr angegeben. Die Historikerin Helena Sobková führt das Jahr 1816, der Němcová-Forscher Jaroslav Šůla 1818 an.
Im Jahre 1837 heiratete sie auf Drängen der Mutter den Finanzbeamten Josef Němec (1805–1879) aus Červený Kostelec, einen tschechischen Patrioten, der ihr nationales Bewusstsein entscheidend prägte. Die Verbindung erwies sich als nicht glücklich; dies ist nicht zuletzt auf die ständigen finanziellen Schwierigkeiten der Familie zurückzuführen. Josef Němec mangelte es an Diensteifer, dafür fielen seine ausgeprägt nationalistischen Aktivitäten den Vorgesetzten unangenehm auf. Sein zur Schau getragenes Tschechentum negierte die Supranationalität der k. u. k. Beamtenschaft, die sich als ein wichtiges Integrationsinstrument des Vielvölkerstaates wahrnahm. Der berufliche Aufstieg blieb aus, der häufige Dienstortwechsel, den seine Familie mitmachen musste, ist jedoch nicht als Strafmaßnahme zu deuten. In den ersten fünf Ehejahren gebar Božena Němcová vier Kinder, jedes in einer anderen Stadt. Das erste Kind, Sohn Hynek, kam 1838 in Josefov zur Welt, das zweite, Sohn Karel, 1839 in Litomyšl. 1840 wurde Josef Němec nach Polná versetzt, wo 1841 Tochter Theodora geboren wurde. 1842 wurde Prag zum Geburtsort des dritten Sohns, Jaroslav. In der Hauptstadt des böhmischen Königreichs lernte Němcová führende Mitglieder der tschechischen Nationalbewegung kennen, wie František Palacký und Václav Bolemír Nebeský. Unter ihrem Einfluss begann sie zu schreiben und nahm den tschechischen Vornamen Božena an. Zwischen 1843 und 1847 lebte die Familie in Domažlice, danach kurz in Všeruby und Nymburk. 1850 wurde Josef Němec nach Ungarn versetzt. Seine Frau weigerte sich ihm zu folgen und übersiedelte nach Prag, auch um den Kindern den Besuch tschechischer Schulen zu ermöglichen. Němec’ dienstliche Probleme kulminierten 1856, als er nach einem Veruntreuungsverdacht an seiner letzten Dienststelle in Villach zwangspensioniert wurde. Er kehrte zur Familie nach Prag zurück. Bald kam es zu Auseinandersetzungen wegen der beruflichen Zukunft der Kinder und sogar zu gewalttätigen Ausbrüchen. Božena Němcová ist zweimal aus der gemeinsamen Wohnung geflohen, nach dem zweiten Mal verweigerte sie alle Versöhnungsversuche und zog 1861 nach Litomyšl.
In den Jahren 1842–1845 schrieb sie vor allem Märchen und Gedichte. Ihr erster veröffentlichter Text war 1843 das national gestimmte Gedicht An die tschechischen Frauen (Ženám Českým); aus dieser Zeit stammt auch das Märchen Über Aschenputtel (O Popelce), das 1973 unter dem Titel Drei Haselnüsse für Aschenbrödel in Koproduktion zwischen ČSSR und DDR verfilmt wurde. Der Märchenfilm ist seit Jahren fester Bestandteil des Weihnachtsprogrammes im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und gilt vielen als Kultfilm.
Ab 1845 publizierte sie die Reisebilder aus der Gegend von Taus (Obrazy z okolí domažlického) sowie viele Erzählungen und verschiedene Folgen von Märchen und Sagen, die sie gesammelt und in die tschechische Literatur eingeführt hatte. Ihr berühmtestes Werk ist Babička (Großmutter), das 1855 erschien und Eindrücke aus Němcovás Kindheit in Böhmen unter der prägenden Obhut ihrer Großmutter beschreibt. Dieses Werk gilt heute als eines der wichtigsten in der tschechischen Nationalliteratur.
Němcová besuchte ihren Mann mehrmals für längere Zeiträume in Ungarn. 1857 und 1858 sammelte sie Märchen (Slovenské pohádky) in slowakischer Sprache. Das war für eine Tschechin ungewöhnlich, da zu der Zeit Slowakisch von vielen ihrer Landsleute nicht als eigenständige Sprache betrachtet wurde.
Božena Němcová starb nach schwerer Krankheit 1862; sie wurde unter großer Anteilnahme auf dem Ehrenfriedhof Slavín in der Nähe der im heutigen Prag gelegenen Burg Vyšehrad beigesetzt. Dies ist unter anderem deshalb erwähnenswert, weil sie ihre letzten Lebensjahre verlassen und verarmt in Prag lebte, und keine der bedeutenden Persönlichkeiten, die ihrem Sarg nachgingen, sich in dieser Zeit ihrer annahm. Als Frau hatte sie sich um ein eigenständiges Leben bemüht, ein Versuch, sich den begrenzenden Konventionen ihres Jahrhunderts zu entziehen, und ein Ausdruck dafür, dass sie ihrer Zeit weit voraus war.


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