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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Feb 2019, 17:37 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Dr. Norbert Lammert

Norbert Lammert (* 16. November 1948 in Bochum) ist ein deutscher Politiker der CDU. Nach Anfängen in der Kommunalpolitik gehörte er von 1980 bis 2017 dem Deutschen Bundestag an und war von 1989 bis 1998 Parlamentarischer Staatssekretär. Ab 2002 war er Vizepräsident und von 2005 bis 2017 Präsident des Bundestages. Seit dem 1. Januar 2018 ist Lammert Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Lammert ist das erste von sieben Kindern des Bäckermeisters Ferdinand Lammert und dessen Ehefrau Hildegard. Er besuchte von 1959 bis 1967 das altsprachlich-humanistische Gymnasium am Ostring in Bochum. Nach dem Abitur 1967 leistete er von 1967 bis 1969 seinen Wehrdienst bei der Artillerietruppe in Ahlen und Dülmen ab.

Von 1969 bis 1972 studierte er als Stipendiat des Cusanuswerkes Politikwissenschaft, Soziologie, Neuere Geschichte und Sozialökonomie an der Ruhr-Universität Bochum und für ein Semester an der University of Oxford (1971); er schloss das Studium 1972 als Diplom-Sozialwissenschaftler ab. 1975 wurde er an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum mit der Dissertation Die Bedeutung regionaler und nichtregionaler Organisationsstrukturen im Willensbildungsprozess politischer Parteien auf unterer Organisationsebene (DNB 118003674) zum Dr. rer. soc. promoviert. Sein Doktorvater war Erwin Faul. Die Promotionsschrift wurde 1976 unter dem Titel Lokale Organisationsstrukturen innerparteilicher Willensbildung – Fallstudie am Beispiel eines CDU-Kreisverbandes im Ruhrgebiet bei der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlicht.
Von 1984 bis 1991 war Lammert als freiberuflicher Dozent in der Erwachsenen- und Weiterbildung tätig, von 1983 bis 1989 war er Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Bochum (Abteilung Wirtschaft) und der Fachhochschule Hagen (Abteilung Öffentliche Verwaltung).
Seit 2004 hat Lammert einen Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum, an der er seit 2008 Honorarprofessor ist.
Lammert trat 1964 in die Junge Union ein und wurde 1966 Mitglied der CDU. 1975 wurde er in den Bochumer Stadtrat gewählt, wo er bis 1980 Ratsherr blieb. Von 1978 bis 1984 war er außerdem stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union in Westfalen-Lippe. Von 1986 bis 2008 war er Mitglied des CDU-Landesvorstandes von Nordrhein-Westfalen und von 1986 bis 2008 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Ruhrgebiet, dessen Ehrenvorsitzender er seitdem ist.
Für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1995 bewarb er sich um die Spitzenkandidatur der CDU, unterlag aber in einem Mitgliederentscheid Helmut Linssen. Lammert war Mitglied des Präsidiums der CDU.
Am 1. Dezember 2017 wurde Lammert als Nachfolger von Hans-Gert Pöttering zum Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung gewählt.
Abgeordnetentätigkeit
Seit 1980 war Lammert Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1983 bis 1989 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. Von 1996 bis 2006 war er Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und von 1998 bis 2002 kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.
Norbert Lammert im Deutschen Bundestag, 2014
Am 17. Oktober 2002 wurde Lammert zu einem der Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages gewählt. Nach der Bundestagswahl 2005 nominierte ihn die CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 11. Oktober 2005 einstimmig für das Amt des Bundestagspräsidenten. In der konstituierenden Sitzung des 16. Deutschen Bundestages am 18. Oktober 2005 wurde Lammert im ersten Wahlgang mit 564 von 606 Stimmen (93,1 % der gültigen Stimmen) zum Bundestagspräsidenten gewählt. Dies war das beste Wahlergebnis eines Bundestagspräsidenten bei der Erstwahl und das insgesamt zweitbeste Ergebnis für einen Kandidaten nach Hermann Ehlers 1953 (95,8 % = 467/487).
Bei der konstituierenden Sitzung des 17. Deutschen Bundestages am 27. Oktober 2009 wurde Lammert mit 84,6 % der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang in seinem Amt bestätigt. Lammert ist stets über die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2013 wiedergewählt, wurde er bei der konstituierenden Sitzung des 18. Deutschen Bundestages am 22. Oktober 2013 mit 94,6 % der gültigen Stimmen als Bundestagspräsident bestätigt.
Lammert ist der erste Bundestagspräsident, der vier Mal eine Bundesversammlung leitete (2009, 2010, 2012 und 2017). Zudem ist Lammert – obwohl Eugen Gerstenmaier insgesamt zwei Jahre länger amtierte – der bisher einzige Bundestagspräsident, der das Amt über drei ganze Legislaturperioden ausübte.
Im Oktober 2016 teilte Lammert mit, dass er bei der Bundestagswahl 2017 nicht mehr kandidieren würde. Am 5. September 2017 hielt er seine letzte Rede dort und schied mit dem Ende des 18. Bundestages aus dem Parlament aus.
Öffentliche Ämter
Am 21. April 1989 wurde Lammert als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 1994 wechselte er am 17. November 1994 in gleicher Funktion zum Bundesminister für Wirtschaft.
Unter anderem war er als Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt zuständig. Für diesen Bereich blieb er weiterhin verantwortlich, als er Mitte Mai 1997 ins Verkehrsministerium wechselte.
Nach der Bundestagswahl 1998 schied Lammert am 26. Oktober aus der Bundesregierung aus.
Sonstiges Engagement
Lammert ist seit 2004 „neutrales Mitglied“ im Aufsichtsrat der Ruhrkohle AG. Er leitet die Vergütung vollständig an die von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung verwaltete, gemeinnützige Norbert-Lammert-Stiftung weiter.
Am 23. April 2016 wurde er vom Deutschen Brauer-Bund zum Botschafter des deutschen Bieres ernannt.
Er unterstützt die vorgeschlagene Aufnahme der deutschen Sprache als Landessprache ins Grundgesetz.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 10. Feb 2019, 17:41 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Matthias Gehler

Matthias Gehler (* 4. August 1954 in Crimmitschau) ist ein deutscher Journalist. Er war Regierungssprecher im Kabinett de Maizière, der letzten DDR-Regierung unter Lothar de Maizière. Seit 1992 ist er Programmchef von MDR Thüringen (ehemals MDR 1 Radio Thüringen).
Matthias Gehler wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern in einem nach seinen Angaben sehr gläubigen und liberalen Elternhaus auf. Er verweigerte die Mitgliedschaft in der DDR-Jugendorganisation FDJ. Nach Abschluss der Schule erlernte er in einem privaten mittelständischen Unternehmen in Crimmitschau den Beruf als Elektriker für Anlagentechnik.
Gehler studierte von 1975 bis 1980 Theologie an der Theologischen Hochschule Friedensau der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Ab 1984 studierte er Psychologie und Kommunikation an der University of Exeter (Großbritannien).[2] Er war Pfarrer, bis er aufgrund seiner Ehescheidung 1987 aus dem kirchlichen Dienst schied. Anschließend war er – zunächst als technischer Redakteur – im Zeitungsverlag Neue Zeit tätig. Zudem trat Gehler als freischaffender Liedermacher auf und gab pro Jahr etwa 50 Konzerte.
1990 holte ihn Lothar de Maizière als Staatssekretär und Regierungssprecher in das Kabinett der ersten frei gewählten DDR Regierung. Seine Stellvertreterin war Angela Merkel. Nach der Wiedervereinigung beriet er das Bundespresseamt. 1991 gehörte er zum Beraterstab des Rundfunkbeauftragten für die neuen Bundesländer und war maßgeblich an der Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den neuen Ländern beteiligt.
Seit November 1991 arbeitet Matthias Gehler beim Mitteldeutschen Rundfunk. Er ist Chefredakteur der Radio-, Fernseh- und Online-Programme des MDR in Thüringen. Gehler hat in verschiedenen Fachgebieten veröffentlicht und Lehraufträge übernommen, so an der Universität Erfurt. Matthias Gehler ist verheiratet und hat drei Kinder.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: Mo 18. Feb 2019, 13:04 
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Dr. Hans-Jürgen Misselwitz

Hans-Jürgen Misselwitz (* 29. März 1950 in Altenburg) ist ein deutscher Politiker.
Hans-Jürgen Misselwitz studierte Biologie und Biophysik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1974 bis 1981 arbeitete er als Biochemiker am Zentralinstitut für Herz-Kreislaufforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch und an der Humboldt-Universität. Nachdem er bereits seinen Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee geleistet hatte, verweigerte er sich einer erneuten Einberufung. Deshalb musste er seine Tätigkeit an der Humboldt-Universität beenden. Misselwitz begann daraufhin ein Theologie-Studium am Sprachenkonvikt Berlin und war im Herbst 1981 neben dem Grafiker Martin Hoffmann, Freya Klier, Vera Lengsfeld und anderen Gründungsmitglied des Friedenskreises Pankow, der größten Oppositionsgruppe in Ostberlin. Zusammen mit seiner Frau, der Pfarrerin Ruth Misselwitz, leitete er dessen Arbeit. Von 1987 bis 1988 war Misselwitz Stipendiat des Ökumenischen Rats der Kirchen in den USA. Im kirchlichen Dienst stand er ein halbes Jahr lang, von September 1989 bis März 1990 in Hennigsdorf.
Parallel dazu wirkte er in der SDP-Gründungsinitiative mit und engagierte sich ab Januar 1990 beim Aufbau der zentralen SDP-Arbeitsgremien. Ab März desselben Jahres saß Misselwitz für die Sozialdemokraten in der ersten frei gewählten Volkskammer, wurde Parlamentarischer Staatssekretär im Außenministerium und übernahm die Leitung der DDR-Delegation bei den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen. Bis Dezember 1990 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Von 1991 bis 1999 war Misselwitz Leiter der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam. Von 1999 bis August 2015 war er beim Parteivorstand der SPD tätig. Von 1999 bis 2005 war er Büroleiter von Wolfgang Thierse und von 2002 bis 2006 Kreisvorsitzender der SPD Pankow. Bis Ende 2010 war Misselwitz Geschäftsführer des Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e.V. Seitdem arbeitete er im Referat Grundsatzfragen beim Parteivorstand; er ist beratendes Mitglied und Sekretär der Grundwertekommission der SPD. Außerdem ist er Mitglied und Schatzmeister des Willy-Brandt-Kreises. Aus Altersgründen beendete er 2015 seine Tätigkeit beim Parteivorstand der SPD. Gelegentlich äußert sich Misselwitz in Aufsätzen kritisch und „wider den Zeitgeist“ zu aktuellen politischen Ereignissen. Er ist Gründungsmitglied des Instituts Solidarische Moderne.
Misselwitz lebt seit 1972 in Berlin, heiratete seine Frau Ruth 1974 und hat zwei erwachsene Töchter.


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BeitragVerfasst: Mo 18. Feb 2019, 14:12 
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Gisela Steineckert und Dirk Michaelis

Dirk Michaelis (* 26. November 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz)) ist ein deutscher Sänger und Komponist. Von 1985 bis 1991 war er der Frontmann der Rockband Karussell. Als sein bekanntester Titel gilt die Ballade Als ich fortging.
Dirk Michaelis’ Eltern waren Tänzer, sein Stiefvater war Gerd Michaelis, der Leiter des Gerd Michaelis Chors. Der gelernte Maurer besuchte die Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. Seit 1980 reiste er als Amateurmusiker durch die DDR. Er bestritt seinen Lebensunterhalt in dieser Zeit unter anderem als Krankenpfleger und Kindergärtner.
Mit dem Einstieg bei der Gruppe Karussell 1985 als Sänger wurde er Berufsmusiker und verschaffte der Band vor allem mit seiner Komposition Als ich fortging (Text: Gisela Steineckert) den wohl größten Erfolg ihrer Geschichte. Die Musik zu diesem Titel, den er mit Bezug auf Paul McCartney als sein Yesterday bezeichnete, hatte er als Kind komponiert. Nach Auflösung der Gruppe Karussell 1991 startete Dirk Michaelis seine Sololaufbahn. Auf seinem eigenen Label RCS (ROCKchanSONG) veröffentlichte er seit 1992 mehrere Tonträger, auf denen er anfänglich die bereits zu Karussell-Tagen begonnene Zusammenarbeit mit dem Texter Michael Sellin fortführte, sich aber immer stärker auch als Texter seiner Lieder profilierte. Ab 1993 trat Dirk Michaelis hin und wieder gemeinsam mit den Sängern André Herzberg und Dirk Zöllner unter dem Namen „Die drei HIGHligen“ auf. Nach seinem Duett mit dem Startenor José Carreras wurde Dirk Michaelis im Juli 2009 von Carreras zum Botschafter der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung ernannt. Außerdem engagiert er sich für das Kinderhilfswerk UNICEF.
Seit 2011 ist Dirk Michaelis beim Berliner Label Heart of Berlin unter Vertrag und veröffentlichte sein elftes Album unter dem Titel Dirk Michaelis singt … mit Welthits in deutscher Sprache. Die textlichen Neudichtungen stammen von Gisela Steineckert und Michael Sellin.
2018 veröffentlichte er über sein Label RockChanSong sein Album Mir gehörn.
Dirk Michaelis hat zwei erwachsene Söhne und eine kleine Tochter. Er lebt in Berlin. Sein Bruder ist der Schauspieler Torsten Michaelis.

Gisela Steineckert wurde 1931 in Berlin geboren.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie, gemeinsam mit anderen Kindern, aus dem bebomten Berlin nach Oberösterreich geschickt (Kinderlandverschickung), von wo sie 1946 zurückkehrte.
Sie begann eine Lehre als Industriekauffrau, arbeitete als Sachbearbeiterin und Sprechstundenhilfe.
Die ersten schriftstellerischen „Schritte“ machte sie bei der Zeitschrift EULENSPIEGEL in der DDR. Dabei arbeitete sie redaktionell und im Bereich Feuilleton, begann Kinder und Erwachsenen – Hörspiele zu schreiben.
Bis heute probierte sich die bekannte Autorin in allen Genres der schreibenden Zunft. Das Einzige, was sie nie schrieb, waren Romane. In den 70er Jahren entdeckte Steineckert ihre Leidenschaft zum Schreiben von Liedtexten.
So entstanden hunderte Lieder, u.a. für Jürgen Walter, Kurt Nolze, Veronika Fischer und viele weitere Künstler. Zu ihren bekanntesten Liedtexten zählen bis heute „Clown sein“ (Jürgen Walter), „Der einfache Frieden“ und „Als ich fortging“ (Dirk Michaelis).
Von 1984 bis 1990 war die Autorin Präsidentin der Neuen Interessenvertretung der Unterhaltungskünstler (Komitee für Unterhaltungskunst).
Für ihr vielseitiges literarisches Schaffen erhielt sie eine Vielzahl von Preisen, darunter den Heinrich Heine Preis, die Johannes R. Becher – Medaille sowie zwei Mal den Nationalpreis.
Auch im Metier „Film“ hinterließ Gisela Steineckert ihre Spuren. So entstanden mit ihrer Hilfe u.a. „Auf der Sonnenseite“, „Liebe mit 16“ und „Martha, Martha“.
Bis heute tourt die gefragte Autorin für Lesungen durch die Lande.
Neben Solo – Veranstaltungen gestaltet sie auch Konzert – Lesungen, u.a. mit Dirk Michaelis, Veronika Fischer und Jürgen Walter.
Gisela Steineckert, verheiratet, lebt und arbeitet in Berlin.


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BeitragVerfasst: Mo 18. Feb 2019, 18:02 
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Angelika Barbe

Angelika Barbe (* 26. November 1951 als Angelika Mangoldt in Brandenburg an der Havel) ist eine deutsche Politikerin. Sie war DDR-Oppositionelle, Gründungsmitglied der Sozialdemokratischen Partei in der DDR und von 1990 bis 1994 Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Parteivorstandes der gesamtdeutschen SPD. Seit 1996 ist Barbe CDU-Mitglied.
Angelika Barbe studierte 1970 bis 1974 an der Humboldt-Universität zu Berlin Biologie. Von 1975 bis 1979 war sie als Biologin bei der Hygieneinspektion Berlin-Lichtenberg beschäftigt, danach war sie Hausfrau.
Sie war seit 1986 im Pankower Friedenskreis um Ruth Misselwitz aktiv, war 1987 Mitbegründerin des Johannisthaler Frauenarbeitskreises und engagierte sich 1988/89 im Friedensarbeitskreis um Ulrike Poppe, Jens Reich und Marianne Birthler. Vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit wurde sie bis 1989 im Operativen Vorgang „Hysterie“ beobachtet. Sie gehörte zum Kreis derer, die kurz vor dem Ende der DDR die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) gründeten.
Nach der Wende wurde sie Mitglied des Parteivorstandes der gesamtdeutschen SPD und gehörte vom 20. Dezember 1990 bis zum 10. November 1994 dem 12. Deutschen Bundestag an. Sie wurde über die Landesliste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Berlin gewählt. 1995 bis 1998 arbeitete sie als Assistentin des Ärztlichen Leiters des Krankenhauses Prenzlauer Berg. 1996 war sie Mitbegründerin des Berliner Bürgerbüros zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur und trat aus Protest gegen die Zusammenarbeit der SPD mit der PDS mit weiteren DDR-Bürgerrechtlern wie Günter Nooke und Vera Lengsfeld der CDU bei.
Seit 2001 war sie Mitglied des Bundesvorstandes der Dachorganisation Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e. V. (UOKG), bis Juli 2007 amtierte sie als stellvertretende Vorsitzende.
Im Jahre 2000 wurde Angelika Barbe als Kandidatin für das Amt des Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen in Sachsen vorgeschlagen. Bis zum Frühjahr 2017 war sie bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung tätig und befindet sich heute im Ruhestand.
Barbe nahm mehrfach an Versammlungen der PEGIDA-Bewegung in Dresden teil. In einem offenen Brief an ihre Partei (CDU) bezeichnete sie den Islam als „eine rassistische Ideologie“ und beklagte eine angebliche Besserstellung von Migranten gegenüber „der einheimischen Bevölkerung“. Im März 2018 gab die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung bekannt, dass sie Barbe in das Kuratorium der Stiftung berufen habe.
Seit 24. Dezember 2017 ist sie Autorin des Cicero.
Angelika Barbe ist verheiratet und hat drei Kinder.


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BeitragVerfasst: Mo 18. Feb 2019, 18:05 
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Frank Richter

Frank Richter (* 20. April 1960 in Meißen) ist ein deutscher Theologe, Bürgerrechtler und parteiloser Politiker. Seit 2019 ist er Abgeordneter im Sächsischen Landtag und gehört dort der SPD-Fraktion an.
In der Friedlichen Revolution in der DDR wurde er als Gründer der Gruppe der 20 in Dresden bekannt. Von 2009 bis 2016 war Richter Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung; vom 1. Februar 2017 bis zum 30. Juli 2018 Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche in Dresden. Im September 2018 war er Kandidat für die Wahl des Oberbürgermeisters in Meißen und unterlag dem bisherigen Amtsinhaber knapp in der Stichwahl.
Richter moderiert und analysiert regelmäßig Konflikte und Problemlagen in den Bereichen Fremdenfeindlichkeit und Migration in Sachsen.
Frank Richter wuchs als Sohn eines evangelischen Maurers und einer römisch-katholischen Bürokauffrau in Großenhain auf und besuchte die dortige Pestalozzi-Oberschule (POS). Geprägt durch seine katholische Erziehung, sah er sich früh zur kritischen Auseinandersetzung mit der Staatsideologie der DDR gedrängt und konnte sein Ziel eines Pädagogikstudiums aus politischen Gründen nicht verwirklichen. Nach seinem Abitur 1978 besuchte er das katholische Vorseminar in Schöneiche bei Berlin, wo er Latein und Griechisch lernte, und war von 1979 bis 1981 Bausoldat der NVA in Stralsund. Anschließend studierte er am Priesterseminar Erfurt und in Neuzelle Theologie. 1987 wurde er zum katholischen Priester geweiht. Seine Zeit als Kaplan verbrachte er bis 1989 in Dresden-Pieschen und wurde danach Domvikar an der Dresdner Hofkirche. Als solcher nahm er im Herbst 1989 an den Demonstrationen gegen das DDR-Regime teil. Von 1994 bis 1997 war Richter Diözesanjugendseelsorger des Bistums Dresden-Meißen, anschließend bis 2001 Pfarrer in Aue. Von 2001 bis 2005 war Richter Referent für Religion und Ethik am Comenius-Institut in Radebeul.
Im Jahr 2005 ließ er sich laisieren, um zu heiraten. Er wechselte zur alt-katholischen Kirche, für die er von 2006 bis 2007 als Pfarrer in Offenbach tätig war. Nach Schwierigkeiten mit dem Gemeindeumfeld zog die Familie 2007 in eine andere Stadt in Hessen. Frank Richter arbeitete für einige Zeit als Latein- und Ethiklehrer am Gymnasium Dreieichschule in Langen bei Frankfurt am Main. Er konvertierte noch einmal und gehört seitdem der evangelischen Kirche an.
Auf Vorschlag des sächsischen Kultusministeriums wurde Frank Richter im Februar 2009 zum Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung ernannt, die er bis zum Jahresende 2016 leitete. 2011 wurde er zum Moderator der von der Dresdener Oberbürgermeisterin Helma Orosz 2009 ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe 13. Februar berufen, die eine Koordination der demokratischen Initiativen für das Gedenken an die Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945 anstrebte. Nach Unstimmigkeiten über die Ziele der Arbeitsgruppe verließ er diese im Oktober 2013.
In der Asyldebatte in Sachsen hat sich Richter seit 2013 als Vermittler und Moderator profiliert. Wegen seines auf Verständnis und Dialog zielenden Umgangs mit fremdenfeindlichen Haltungen und Protesten wird er bisweilen als „Pegida-Versteher“ eingeordnet, wogegen der Chef des Kuratoriums der sächsischen Landeszentrale Lars Rohwer seine vermittelnde Arbeit lobte: „Er ist der beste Diplomat, den wir derzeit in Dresden haben.“ Als im August 2016 bekannt wurde, dass Richter die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung zum Jahresende verlassen und zur Stiftung Frauenkirche wechseln würde, bezeichneten die Dresdner Neuesten Nachrichten den Abgang Richters nach knapp achtjähriger Leitungstätigkeit als „Ende einer Ära“.
Richter war seit Anfang der 1990er Jahre Mitglied der CDU, trat aber 2017 aus der Partei aus. Zur Begründung verwies er unter anderem auf die seiner Meinung nach fehlende Streitkultur im sächsischen CDU-Landesverband.
Im September 2018 trat Richter als parteiloser Kandidat mit Unterstützung des Wahlbündnisses Bürger für Meißen – Meißen kann mehr! sowie der Parteien Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und SPD zur Wahl des Oberbürgermeisters in Meißen an. Dafür zog Richter in seine Geburtsstadt und gab seine Stellung als Geschäftsführer bei der Stiftung Frauenkirche zum 30. Juli 2018 auf. Im ersten Wahlgang am 9. September 2018 setzte sich Richter mit 36,7 % gegen den CDU-unterstützten Amtsinhaber Olaf Raschke durch, der mit 32,5 % das zweitbeste Ergebnis erreichte. Da beide die absolute Mehrheit verfehlten, entschied der zweite Wahlgang zwei Wochen später. In der Stichwahl unterlag Richter dem von CDU und AfD unterstützten Amtsinhaber am 23. September 2018 mit einer Differenz von weniger als einhundert Stimmen: Für Raschke stimmten mit 4772 Wahlberechtigten 43,5 Prozent, für Richter 4675 und damit 42,6 Prozent der Wähler.
Nach der gescheiterten Bürgermeisterkandidatur, die weit über Meißen und Sachsen hinaus beachtet worden war, kündigte Frank Richter an, ein Buch über den Wahlkampf schreiben und sich weiter politisch engagieren zu wollen. Bei der Landtagswahl in Sachsen 2019 zog Richter als parteiloser Kandidat auf Platz 7 der Landesliste der SPD in den Sächsischen Landtag ein.
Beteiligung an der Bürgerbewegung in Dresden 1989
Frank Richter nahm an der Demonstration am 8. Oktober 1989 auf der Prager Straße in Dresden teil, bei der die Volkspolizei am Sonntagabend hunderte Menschen einkesselte. Aus der Menge heraus gelang es dem damals 29-jährigen Richter gemeinsam mit Kaplan Andreas Leuschner, in Verhandlungen mit den Polizisten einzutreten.Richter und Leuschner bildeten die aus Demonstranten bestehende Gruppe der 20, die als erste oppositionelle Gruppierung offiziell als Gesprächspartner der Staatsmacht, in Dresden in Person des Oberbürgermeisters Wolfgang Berghofer, akzeptiert wurde. Obgleich er sich aufgrund des kirchenrechtlichen Verbots der politischen Betätigung für katholische Geistliche auf Wunsch seines Bischofs bereits nach dem ersten Dialog am 10. Oktober zugunsten des späteren Dresdner Oberbürgermeisters Herbert Wagner aus der Gruppe zurückzog, blieb Richter bis zu den ersten freien Wahlen im März 1990 einer der wichtigsten Exponenten der Bürgerbewegung in Dresden.


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Dr. Käte Niederkirchner

Käte Niederkirchner (* 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk; † 19. November 2019 in Berlin) war eine deutsche Politikerin (SED und PDS) und Kinderärztin. Sie war die Nichte der vor allem in der DDR bekannt gewordenen Widerstandskämpferin Käthe Niederkirchner.
Käte Niederkirchner wurde unter dem Namen Käte Appel am 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk am Ural geboren. Appel war der Deckname des Vaters. Kätes Eltern waren Karl Dienstbach aus Frankfurt am Main und Mia Niederkirchner, eine Tochter von Michael Niederkirchner. Die Eltern hatten sich im Moskauer Hotel Lux kennengelernt und arbeiteten später für das NKFD in Kriegsgefangenenlagern.
Als die Mutter mit Käte im sechsten Monat schwanger war, verabschiedete sich deren ältere Schwester Käthe Niederkirchner zu einem riskanten Einsatz als bewaffnete Moskauer Fallschirmspringerin mit Operationsgebiet Berlin. Mia Niederkirchner versprach dabei: „Wenn es ein Mädchen wird, heißt es Käte.“ Nach der Rückkehr der Niederkirchners nach Deutschland nahm Kätes Vater wieder seinen richtigen Namen Dienstbach an, und Käte erhielt diesen Familiennamen.
Im Zuge der zunehmenden Verehrung der antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR wurde Käte Niederkirchner bereits früh von ihrer Mutter zu Gedenkveranstaltungen zu Ehren ihrer Tante Käthe mitgenommen, die häufig mit dem russischen Kosenamen Katja bezeichnet wurde. Als nahe Angehörige dieser Widerstandskämpferin nahm sie auch oft an Begegnungen mit institutionellen Namensträgern wie Arbeitskollektiven, Brigaden und Angehörigen von öffentlichen Einrichtungen teil. Nach dem bestandenen Abitur an der Berliner Käthe-Kollwitz-Oberschule nahm Käte Dienstbach 1963 ein Medizinstudium an der Humboldt-Universität in Berlin auf, das sie 1969 abschloss. Während des Studiums wurde sie von der FDJ als Kandidatin für die 6. Wahlperiode der Volkskammer gewonnen. 1965 wurde sie Mitglied der SED. Nach den Volkskammerwahlen 1967 wurde die mittlerweile verheiratete Käte, sie heiratete ihren Kommilitonen Jürgen Sima, der später Chefarzt im Krankenhaus Berlin-Weißensee wurde, als Berliner Vertreterin Abgeordnete der Volkskammer für die FDJ-Fraktion. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit 23 Jahren eine der jüngsten Abgeordneten und saß zunächst bis 1976 im Ausschuss für Volksbildung. Während Käte Sima nach dem Studium ihre Doktorarbeit schrieb, wurde sie hauptamtlich beim Zentralrat der FDJ angestellt, bis sie 1970 eine Stelle als Ärztin an der Berliner Charité bekam. Dort wurde sie zunächst weiter als Fachärztin für Kinderheilkunde ausgebildet. 1972 wurde Käte Sima Mutter einer Tochter. 1977 ließ sich Käte Sima scheiden. Zu dieser Zeit arbeitete sie bereits als Kinderärztin. Diese Ausbildung hatte sie 1976 erfolgreich abgeschlossen. Seit 1976 war sie Mitglied im Ausschuss für Gesundheitswesen der Volkskammer.
Da ein entfernter Verwandter der Niederkirchners diesen Nachnamen in der DDR sehr zu seinem eigenen Vorteil ausnutzte und sich im Briefwechsel mit Namensträgern als offizieller Vertreter der Niederkirchners ausgab, wurde seitens der Familie beschlossen, den Namen Niederkirchner in den Familiennamen wieder einzubringen. Fortan hieß Käte Sima nun Käte Sima-Niederkirchner. Unter diesem Namen wurde sie 1981 auch wieder Abgeordnete der Volkskammer, altersgerecht nunmehr der SED-Fraktion angehörig. Ende der 1980er Jahre änderte Käte Sima-Niederkirchner ihren Namen in Käte Niederkirchner. Am 13. November 1989 wurde Käte Niederkirchner Mitglied des neugewählten Volkskammerpräsidiums. Im Januar 1990 beerbte sie Werner Jarowinsky im Amt des stellvertretenden Volkskammerpräsidenten. Zu den Volkskammerwahlen am 18. März 1990 kandidierte sie erneut und wurde als Abgeordnete der PDS gewählt. In der ersten Sitzung der sich neu konstituierenden Volkskammer wurde sie als Vertreterin der PDS zu einer der Vizepräsidenten der Volkskammer gewählt. Sie erhielt dabei die meisten Stimmen von allen Kandidaten.
Im beruflichen Bereich eröffnete Käte Niederkirchner eine eigene Praxis als Kinderärztin.
Auf das Angebot der PDS zur Kandidatur für den Bundestag verzichtete sie und bildete sich stattdessen als Fachärztin weiter mit einer zusätzlichen Ausbildung für Kinderpsychotherapie.
Nach langer schwerer Krankheit starb Käte Niederkirchner am 19. November 2019 in einem Krankenhaus in Berlin-Lichtenberg.


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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Michael Beleites

Michael Beleites (* 30. September 1964 in Halle (Saale)) ist studierter Landwirt und war ein wichtiger Akteur der Umweltbewegung in der DDR.
Beleites ist der Sohn eines Pfarrers. Von 1981 bis 1983 absolvierte er eine Ausbildung zum zoologischen Präparator in Gera und Berlin. Seit 1982 war er in kirchlichen Friedens- und Umweltinitiativen aktiv. Seit dieser Zeit wurde er vom MfS mit dem Operativen Vorgang „Entomologe“ verfolgt (u. a. Reisesperren, Verhinderung von Abitur und Studium). 1984 war er Initiator der ersten Protestaktionen gegen Umweltzerstörung in der Chemieregion Wolfen-Bitterfeld und zusammen mit Reinhard Falter einer blockübergreifenden Parallelaktion der Friedensbewegungen in Fulda und Meiningen. In den Folgejahren organisierte er beide Treffen zwischen der ost- und westdeutschen Friedensbewegung in der ČSSR, Ungarn und Polen.
Seit 1986 recherchierte er illegal zu den gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Uranabbaus der SDAG Wismut. 1988 hielt er auf der 1. Ökumenischen Versammlung in Dresden einen Vortrag zum „Uranbergbau in der DDR“, das Kirchliche Forschungsheim Wittenberg veröffentlichte seine Dokumentation Pechblende – Der Uranbergbau in der DDR und seine Folgen.
1989 war er Mitglied des Bürgerkomitees zur MfS-Auflösung in Gera, 1990 Berater des Neuen Forums beim Zentralen Runden Tisch und engagierte sich für eine Öffnung der Stasi-Akten. In diesem Jahr war er auch Mitbegründer von Greenpeace in der DDR.
1991 war er Berater von Greenpeace in Hamburg und 1992 als Berater der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag aktiv. Von 1992 bis 1995 studierte er Landwirtschaft an der Humboldt-Universität Berlin und der Fachschule für Landwirtschaft in Großenhain. Für das Kirchliche Forschungsheim in Wittenberg erstellte er 1996 und 1998 Ausstellungen über Otto Kleinschmidt.
Von Dezember 2000 bis Dezember 2010 amtierte Beleites als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Seit 2011 lebt er als Gärtner, freier Autor und Referent in Blankenstein bei Dresden. 2014 publizierte er seine jahrzehntelangen Naturbeobachtungen und die auf diesen beruhenden Schlussfolgerungen im Buch Umweltresonanz – Grundzüge einer organismischen Biologie. Sein 2016 veröffentlichter Rückblick auf die Umweltbewegung in der DDR mit dem Titel Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte erschien auch als Sonderausgabe für die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung. In diesem Buch konstatiert er mit Blick auf die heutige Umweltzerstörung in China, Südostasien, Afrika und Südamerika infolge des westlichen Konsums, dass Menschen, die deshalb von dort nach Europa kommen, geholfen werden müsse.
Beleites nahm vom 19. bis 21. Januar 2018 an der 18. Winterakademie des als neurechte Denkfabrik geltenden Instituts für Staatspolitik (IfS) als Referent teil. Durch einen Artikel im Spiegel, der sich laut Überschrift mit dem Engagement ehemaliger DDR-Bürgerrechtler für die AfD befasst, sieht er sich verleumdet und diffamiert, da er „nie Mitglied der AfD oder einer ihr nahestehenden Organisation“ gewesen sei, sich auch „nie bei der AfD engagiert“ habe und auch die ihm unterstellte „rechte Gedankenwelt“ als unzutreffend ansieht. Er habe sich „nicht vorstellen können, in die rechte Ecke gestellt zu werden, weil [er] mit Rechten geredet habe“, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung. Bei der Landtagswahl in Sachsen 2019 kandidierte er für die Freien Wähler als Direktkandidat im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 4 und auf Listenplatz 13. Michael Beleites ist verheiratet und hat drei Kinder.


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Dr. Peter Hartmann

Baumeister der Europäischen Union
Dr. Peter Hartmann
Staatssekretär a.D.; Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Europapolitik im Bundeskanzleramt (1990-1993)


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BeitragVerfasst: Mo 18. Feb 2019, 18:17 
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David Gill

David Gill (* 2. März 1966 in Schönebeck) ist ein deutscher Verwaltungsjurist und Diplomat. Seit Oktober 2017 ist Gill Generalkonsul am deutschen Generalkonsulat in New York. Zuvor war er von 2012 bis 2017 Chef des Bundespräsidialamtes unter Bundespräsident Joachim Gauck.
David Gill wuchs in Herrnhut auf. Er ist das zweitjüngste von sieben Kindern des Bischofs der Herrnhuter Brüdergemeine Theodor Gill. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule und einer Klempnerlehre machte er am Kirchlichen Oberseminar in Potsdam-Hermannswerder sein Abitur, das von der DDR-Regierung aber nur für ein Theologiestudium an Kirchlichen Hochschulen anerkannt war. Er begann ein Theologiestudium am Sprachenkonvikt der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg in Ost-Berlin. Im Zuge der Friedlichen Revolution wurde er Anfang 1990 Vorsitzender des Bürgerkomitees zur Auflösung der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin. Beim Aufbau der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen wurde er enger Mitarbeiter von Joachim Gauck und unter anderem ihr erster Pressesprecher. 1991 wurde er zusammen mit Christian Führer, Joachim Gauck, Anetta Kahane, Ulrike Poppe und Jens Reich stellvertretend für „Die friedlichen Demonstranten des Herbstes 1989 in der damaligen DDR“ mit der „Theodor-Heuss-Medaille“ der Theodor-Heuss-Stiftung ausgezeichnet.
Im Jahr 1992 verließ er die Behörde und begann ein Jura-Studium. Bei einem Auslandsjahr an der University of Pennsylvania in Philadelphia 1998 erwarb er den Grad eines Master of Laws (LL.M.). Zurück in Deutschland, legte er 2000 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Danach arbeitete er als Referent beim Bundesministerium des Innern und als Referent des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Hansjürgen Garstka.
Anfang 2004 wurde er vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Oberkirchenrat und Stellvertreter des Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union berufen. Der Bevollmächtigte war bis 2008 Stephan Reimers.
Nach der Nominierung von Joachim Gauck als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten übernahm David Gill die Leitung dessen Übergangsbüros. Am 19. März 2012 wurde er von Joachim Gauck zum beamteten Staatssekretär ernannt und war damit Chef des Bundespräsidialamtes. Nach der Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten im Februar 2017 wurde David Gill in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger wurde Stephan Steinlein.
Gills Frau Sheila ist Amerikanerin. Das Paar hat zwei Töchter. Er ist Mitglied der SPD. Seit Oktober 2017 ist Gill Generalkonsul des deutschen Generalkonsulats in New York.


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