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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:30 
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Zeitzeugen - Wiedervereinigung Deutschlands

Gerd Poppe

Gerd Poppe (* 25. März 1941 in Rostock) ist ein deutscher Politiker. Bekannt wurde er als Bürgerrechtler in der DDR. Nach der friedlichen Revolution war er Minister ohne Geschäftsbereich der DDR, später Politiker bei Bündnis 90/Die Grünen und erster Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe.
Poppe studierte von 1959 bis 1964 Physik an der Universität Rostock und arbeitete von 1965 bis 1976 als Physiker im Halbleiterwerk Stahnsdorf. Seit 1968 war er in oppositionellen Kreisen aktiv, 1975 sechs Monate Bausoldat. Wegen seines Protestes gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns wurde 1976 eine Einstellungszusage der Akademie der Wissenschaften zurückgezogen. Er arbeitete bis 1984 als Maschinist in einer Berliner Schwimmhalle und bis 1989 als Ingenieur im Baubüro des Diakonischen Werkes.
1985/86 war Poppe Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM). Er war Mitherausgeber und Autor mehrerer illegaler Samisdat-Publikationen: „grenzfall“ (1986), „SPUREN. Zur Geschichte der Friedensbewegung in der DDR“ (1988), „Fußnote 3“ (1988), „Ostkreuz“ (1989). Die Staatssicherheit hat ihn seit Ende der 1960er Jahre intensiv überwacht und mit Zersetzungsmaßnahmen überzogen. Aus zahllosen abgehörten Telefongesprächen wird allerdings ersichtlich, dass ihn und seine Frau Ulrike Poppe dies nicht einschüchterte oder in seinem politischen Engagement beirren konnte.
Von 1989 bis 1990 war er Sprecher und Vertreter der IFM am Zentralen Runden Tisch. Von Februar bis April 1990 war er Minister ohne Geschäftsbereich der DDR und von März bis Oktober stellvertretender parlamentarischer Fraktionsführer der Volkskammerfraktion von Bündnis 90.
Von 1990 bis 1998 war Poppe Mitglied des Deutschen Bundestages und außenpolitischer Sprecher der Abgeordnetengruppe bzw. Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Danach war er von 1998 bis 2003 Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe und ist seit November 1998 Mitglied des Vorstandes der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Gerd Poppe hat aus erster Ehe zwei Kinder, darunter die Schriftstellerin Grit Poppe (* 1964). Er war von 1979 bis 1997 in zweiter Ehe mit Ulrike Poppe verheiratet, die ebenfalls in der Bürgerrechtsbewegung aktiv war. Auch mit ihr hat er zwei Kinder.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:35 
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Dr. Manfred Overhaus

Manfred Overhaus (* 8. Juni 1939 in Hamburg; † 26. August 2019) war ein deutscher Beamter, der von 1993 bis 2004 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium war.
Nach dem Abitur an der Hebbelschule, dem Studium der Volkswirtschaft und der Promotion in Kiel war er seit 1968 im Bundesfinanzministerium beschäftigt, beginnend als Referent in der Haushaltsabteilung im Referat für die Mittelfristige Finanzplanung und die konjunkturpolische Steuerung des Bundeshaushaltes, später als Leiter des Generalreferates für den Bundeshaushalt, als Unterabteilungsleiter, als Leiter der Haushaltsabteilung und seit 1993 als Staatssekretär (Nachfolger von Peter Klemm). Er war zuständig für die Abteilungen Bundeshaushalt, Zölle, Verbrauchsteuern, Branntweinmonopol, Bundesliegenschaften, Bundesbeteiligungen sowie den Bereich der Nachfolgeorganisationen der Treuhandanstalt. Eine Verlängerung seiner Amtszeit wurde verwehrt. Später ging er als Berater zur RAG.
Er galt als graue Eminenz und als Muster des unpolitischen und loyalen Beamten.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand lebte der Vater von zwei Söhnen in Sankt Augustin.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zeitzeugen - Wiedervereinigung
BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:40 
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Franz Jochen Schoeller

Franz-Joachim (Jochen) Philipp Schoeller (* 24. Juli 1926 in Düsseldorf; † 13. Mai 2019) war ein deutscher Diplomat und Botschafter.
Schoeller studierte an den Universitäten von Köln und Paris Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Nach Abschluss seiner Examina wurde er ab 1955 in den höheren auswärtigen Dienst übernommen. Hier verrichtete Schoeller erste Auslandseinsätze an den Botschaften in Frankreich, Italien, Tansania, Spanien und schließlich im Iran, wo er als ständiger Vertreter des deutschen Botschafters in Teheran seinen Dienst versah. Ab 1973 wurde er in den Protokollstab des Auswärtigen Amtes berufen und im Jahr 1975 zum Chef des Protokolls im deutschen Auswärtigen Amt befördert. Dabei zeichnete er sich durch Organisationstalent, protokollarische Disziplin und eine enorme Nervenstärke aus.
Es folgten Berufungen als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland an den deutschen Botschaften in Brasília, Paris und Warschau. Als Botschafter in Warschau gewährte Schoeller in der zweiten Jahreshälfte 1989 ausreisewilligen DDR-Staatsbürgern auf dem Gelände der Botschaft Asyl. Bereits wenige Monate später jedoch, im November 1989, wurde Schoeller auf eigenen Wunsch offiziell aus „gesundheitlichen Gründen“ in den Ruhestand versetzt, womit er einer fristlosen Entlassung auf Grund des Verdachts von Verstrickungen in zweifelhafte Rüstungsgeschäfte zuvorkam.
Franz Jochen Schoeller gehörte darüber hinaus noch als Ehrenpräsident dem Vorstand von EuroDefense an, einer Organisation, die sich zusammen mit ihren Partnerassoziationen unter anderem um eine gemeinsame europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik bemüht. Außerdem war Schoeller Mitglied in der Deutschen Gesellschaft der Mitglieder der Französischen Ehrenlegion und des Französischen Nationalen Verdienstordens e.V.


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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:44 
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Thilo Steinbach

Thilo Steinbach (* 15. Mai 1963 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Unternehmensberater.

Nach dem Abschluss der Schule absolvierte Steinbach eine Lehre als Baufacharbeiter. Anschließend arbeitete er im Volkseigenen Betrieb WAB Berlin im Betriebsbereich der Kläranlage Berlin-Falkenberg, bevor er Tiefbau- und Wasserwirtschaft an einer Ingenieurschule in Berlin studierte. Später nahm er ein Fernstudium an der Fachschule für Außenhandel „Josef Orlopp“ auf.
1985 trat Steinbach in die CDU der DDR ein und wurde Mitglied in der Lateinamerika-Gruppe der CDU. Nach Medienberichten hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass Lothar de Maizière noch am 10. November 1989 zum Parteivorsitzenden der CDU bestimmt wurde. Nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten der DDR bei der Volkskammerwahl am 7. März 1990 machte Lothar de Maizière ihn zu seinem außenpolitischen Berater und Delegationsmitglied bei den Verhandlungen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag. In den Medien wurde Steinbach daher als „Teltschik der DDR“ bezeichnet. Nachdem de Maizière jedoch wegen seiner Enttarnung als IM „Czerny“ zurücktrat, verließ auch Steinbach die bundespolitische Ebene.
Steinbach ist alleiniger Geschäftsführer der Firma MULT-Consult (Berlin).


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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:47 
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Dr. Hans Otto Bräutigam

Hans Otto Bräutigam (* 6. Februar 1931 in Völklingen) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat und parteiloser Politiker.
Nach dem Abitur in Meschede 1950 studierte Bräutigam von 1951 bis 1954 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn, von 1956 bis 1958 an der Sorbonne in Paris und an der Harvard Law School in Cambridge (Massachusetts). 1960 wurde er an der Universität Bonn zum Dr. jur. promoviert. 1961 absolvierte er die Zweite juristische Staatsprüfung in Stuttgart.
Ab 1962 arbeitete er im Auswärtigen Amt. Als Legationssekretär arbeitete er von 1964 bis 1966 im Büro des damaligen Außenministers Gerhard Schröder, danach drei Jahre in London, wo er die britische Überseepolitik beobachtete. Ab April 1969 gehörte er zum Referat für Deutschland- und Berlin-Politik im Außenministerium unter Günther van Well. Später arbeitete er im Bundeskanzleramt und war von 1982 bis 1989 als Staatssekretär Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR in Ost-Berlin.
Nach einer kurzen Zeit als deutscher UN-Botschafter in New York City (1989/1990) holte ihn Manfred Stolpe als Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten nach Brandenburg. Dieses Amt bekleidete er bis 1999. Mit einer Unterbrechung von einem Jahr war er von 2000 bis 2006 Vorsitzender bzw. im Vorstand der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.
Im Jahr 2001 wurde Bräutigam mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Er ist der Neffe des Diplomaten und Juristen Otto Bräutigam (1895–1992).
Bräutigam lebt in Berlin und ist verheiratet.


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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 16:50 
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Dr. Peter Pollack

Peter Pollack (* 30. August 1930 in Dresden; † 20. Oktober 2017) war von April bis August 1990 Minister für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft der DDR.
Pollack absolvierte 1949 das Abitur und arbeitete bis 1952 als Landwirtschaftsgehilfe. Von 1952 bis 1955 folgte ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Halle-Wittenberg, das er 1955 als Diplom-Landwirt abschloss. Von 1956 bis 1963 war Pollack wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Halle am Institut für Futterbau und Kulturtechnik. 1963 wurde er an der Universität Halle mit der Arbeit „Untersuchungen über die Ertragsleistung, über die Inhaltsstoffe des Aufwuchses und über die Entwicklung des Pflanzenbestandes auf speziellen Grünlandflächen in der Altmärkischen Wische in Abhängigkeit von verschiedenen Nährstoffgaben“ zum Dr. agr. promoviert.
In der Forschungsstelle Altmärkische Wische in Falkenberg war Pollack von 1963 bis 1968 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, von 1969 bis 1990 dann als Direktor des wissenschaftlichen Zentrums zur landwirtschaftlichen Vorbereitung von Meliorationen für den Bezirk Magdeburg.
Am 12. April 1990 wurde der parteilose Peter Pollack auf Vorschlag der SPD Minister für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft der DDR in der Regierung de Maizière. Am 16. August 1990 schied er gemeinsam mit den SPD-Ministern aus der Regierung aus. Von 1991 bis 1993 folgte die Arbeit als Dezernent im Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung Salzwedel in Sachsen-Anhalt. 1993 wurde er Sonderbeauftragter des Ministers für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Er übte diese Tätigkeit bis 1996 aus, bis er in den Ruhestand ging.
Seit 1998 war Peter Pollack Gemeindevertreter der havelländischen Gemeinde Paulinenaue für die SPD.


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Peter Brinkmann


Peter Brinkmann (* 15. März 1945 in Cloppenburg) ist ein deutscher Journalist.
Nach dem Abitur verpflichtete er sich als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Die Dienstzeit beendete er als Oberleutnant der Reserve. Anschließend studierte er von 1968 bis 1975 Jura, Volkswirtschaft und Politik an den Universitäten in Innsbruck, Münster, Hamburg und Lüneburg. Das Studium beendete er mit der Ersten Juristischen Staatsprüfung. Ab 1975 arbeitete Brinkmann als Journalist für die damals in Bonn ansässige Tageszeitung Die Welt, anschließend als Wirtschaftsredakteur für die Hamburg-Ausgabe der Bild. Ende der 1980er Jahre wechselte er zur Hamburger Morgenpost, um aber einige Zeit später zur Bild-Zeitung zurückzukehren, die ihn in der Wendezeit als Korrespondenten in die DDR schickte. Einem breiten Fernsehpublikum wurde er als einer der Fragesteller bei der legendären Maueröffnungs-Pressekonferenz mit dem Berliner SED-Chef Günter Schabowski bekannt. Brinkmann fragte Schabowski nach dem Inkrafttreten der neuen Verordnung: „Wann tritt das in Kraft?“ Schabowski sprach den vielzitierten Satz: „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“ Danach setzte ihn die Bild-Zeitung als Irak-Korrespondenten während des ersten Golfkrieges ein. Bekannt ist das Pressebild, das den von einer Bombenexplosion im Gesicht schwer gezeichneten Brinkmann in einem Bagdader Krankenhausbett zeigt, während er von Saddam Hussein besucht wird. Seine letzte Position bei der Bild-Zeitung war Bürochef in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn.
Nach einem kurzen Intermezzo als Bonner Büroleiter für die Zeitschrift Tango ging Brinkmann wieder zur Hamburger Morgenpost. Von hier wechselte er zum Berliner Kurier – auch hier war er wieder Bonner Bürochef. Von 1998 bis 2010 war Peter Brinkmann für die Zeitung als Chefkorrespondent für Politik, Wirtschaft und Recht im Hauptstadt-Büro tätig, seitdem ist er freier Journalist. Seit 2002 moderiert er auch die Sendung Standort Berlin im Lokalsender tv.berlin, seit 2013 ebenda mitverantwortlich auch die Interview-Sendung „Brinkmann und Asmuth“.


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Dr. Dieter Reiher

Dieter Reiher (* 17. April 1933 in Breslau) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Pädagoge sowie ehemaliger Politiker in der DDR-Wendezeit.
Reiher besuchte verschiedene Schulen in Liegnitz/Schlesien von 1939 bis 1945. Nach der Evakuierung bzw. Flucht aus Schlesien vor der sowjetischen Armee gelangte er nach Erfurt, wo er 1951 das Abitur ablegte. Von 1951 bis 1959 studierte er in Halle und Basel Theologie. Hier absolvierte er sein Vikariat und erhielt seine Ordination.
1972 promovierte Reiher an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. 1998 ging Reiher in die Pensionierung. Seitdem wohnt er bei Berlin.
1961 heiratete er Edith Meisel. Aus dieser Ehe gingen vier Töchter hervor.
Wirken
1960 bis 1966 war Reiher Pfarrer in Großkorbetha und Schkortleben. Ab 1966 bis 1977 arbeitete er als Referent der kirchlichen Erziehungskammer Berlin-Brandenburg sowie als Dozent für Katechetik und Pädagogik am Predigerseminar Brandenburg. Nach 1977 leitete er bis 1990 die kirchliche Erziehungskammer Berlin-Brandenburg und war nebenamtlicher Vorsitzender der Kommission für kirchliche Arbeit mit Kindern und Konfirmanden des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR. Von 1973 bis 1995 war er nebenamtlicher Schriftleiter der Zeitschrift „Die Christenlehre“.
Über Jahrzehnte hinweg bestimmte Reiher durch seine Publikationen und Arbeiten die Entwicklung und Theoriebildung der Katechetik und Gemeindepädagogik in der DDR.
In der Wendezeit war er zunächst kirchlicher Referent bei dem „Sachgespräch“ mit Vertretern der DDR-Volksbildung. In Zusammenarbeit mit dem religionspädagogischen Institut der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig war er an der Herausgabe der ersten Religionsbücher für die neuen Bundesländer beteiligt.
1990 war er Staatssekretär für Bildung und Erziehung im Ministerium für Bildung und Wissenschaft der letzten DDR-Regierung. Bis 1991 leitete er die gemeinsame Einrichtung der neuen Bundesländer für Bildung und Wissenschaft, die die Aufgabe hatte, die bildungspolitischen Aufgaben in die neuen Länderministerien zu überführen.[3] Anschließend war Reiher bis 1997 Oberkonsistorialrat und Gründer des Evangelischen Bildungszentrums Brandenburg an der Havel.


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Dr. Heiner Geißler

Heiner Geißler (eigentlich Heinrichjosef Georg Geißler; * 3. März 1930 in Oberndorf am Neckar; † 11. September 2017 in Gleisweiler) war ein deutscher Politiker (CDU).
Er war von Mai 1967 bis Juni 1977 Minister in der Landesregierung von Rheinland-Pfalz unter den Ministerpräsidenten Peter Altmeier, Helmut Kohl und Bernhard Vogel, 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit im Kabinett Kohl und von 1977 bis 1989 Generalsekretär der CDU. Besonders während der Zeit als Generalsekretär fiel Geißler öfter durch stark polarisierende Äußerungen über politische Gegner auf. Später sorgte seine Wendung zu tendenziell linken Positionen, vor allem in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, für beträchtliches Aufsehen und Kritik in seiner Partei, z. B. als er im Jahr 2007 der globalisierungskritischen Organisation attac beitrat.
Geißler wurde als viertes von fünf Kindern eines Oberregierungsrats geboren. Dieser war Mitglied der Zentrumspartei, passte sich nicht an die Nazi-Ideologie an und wurde oft strafversetzt, unter anderem nach Tuttlingen (1938 bis 1940) und nach Spaichingen, wo die Familie das Kriegsende erlebte. Er wurde in der Endphase des Zweiten Weltkrieges zum Schanzdienst eingezogen; ihm gelang mit einem Schulkameraden die Flucht nach Hause. Nach Schulbesuch in Ravensburg, Tuttlingen, Hannover und Spaichingen kam er mit 16 Jahren auf die als Eliteschule geltende Jesuitenschule Kolleg St. Blasien im Schwarzwald, da es in Spaichingen keine zum Abitur führende Schule gab. Nach dem Abitur 1949 trat er mit 19 Jahren als Novize dem Jesuitenorden bei. Nach vier Jahren verließ er ihn, bevor er dauerhaft die Ordensgelübde Armut, Keuschheit und Gehorsam hätte ablegen sollen: „Mit 23 Jahren habe ich gemerkt, ich kann zwei – also mindestens eins – dieser Gelübde nicht halten. Die Armut war es nicht.“
Geißler studierte Philosophie an der von Jesuiten betriebenen Hochschule für Philosophie München und anschließend Rechtswissenschaften in München und Tübingen. Dort wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung Alamannia im KV. Sein juristisches Studium schloss er 1957 mit dem ersten Staatsexamen ab. 1962 folgte das zweite Staatsexamen. 1960 wurde er zum Dr. jur. promoviert. 1962 war er als Richter am Amtsgericht Stuttgart tätig und von 1962 bis 1965 als Regierungsrat Leiter des Ministerbüros des Arbeits- und Sozialministers des Landes Baden-Württemberg Josef Schüttler.
Geißler war Mitglied der CDU. Zusammen mit Franz Sauter, Erwin Teufel und Josef Rebhan gründete er im Jahr 1956 den Kreisverband Rottweil der Jungen Union. Von 1961 bis 1965 war er Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg. 1977 wurde er als Nachfolger von Kurt Biedenkopf zum Generalsekretär der CDU gewählt. Als solcher managte er bis 1989 die CDU in drei Bundestagswahlen (1980, 1983 und 1987). Er ist bis heute der CDU-Generalsekretär mit der längsten Dienstzeit und der einzige, der gleichzeitig auch ein Ministeramt bekleidete. In dieser Zeit war er verantwortlich bei der Verabschiedung des Grundsatzprogramms der CDU und prägte entscheidend die neuen außenpolitischen Ideen der CDU, die auf dem Jugendparteitag in Hamburg entwickelt wurden und als Voraussetzung für die spätere Koalition mit der FDP galten, sowie die neue Frauenpolitik der CDU (Bundesparteitag 1985 in Essen).
Auf dem Bundesparteitag der CDU im September 1989 wurde Geißler nicht erneut als Generalsekretär vorgeschlagen, nachdem sich zwischen ihm und Helmut Kohl erhebliche Differenzen über den weiteren Kurs der CDU entwickelt hatten und er gemeinsam mit Lothar Späth und Rita Süssmuth die Ablösung Kohls von der Parteispitze vorbereitet hatte. Er gehörte danach bis 1998 dem Präsidium der CDU und bis 2002 dem CDU-Bundesvorstand an. Am 26. November 1999 räumte er im Verlauf der CDU-Spendenaffäre ein, dass die Partei in der Ära Kohl „schwarze Konten“ geführt hatte.
1977 verantwortete Geißler eine Broschüre, in der er viele linke und liberale Kulturschaffende und Politiker der Bundesrepublik Deutschland als „Sympathisanten des Terrors“ (gemeint waren die Anschläge der Rote Armee Fraktion) beschuldigte, darunter Helmut Gollwitzer, Heinrich Albertz, Günter Wallraff, Herbert Marcuse und Bundesinnenminister Werner Maihofer. 1983 sprach Geißler von der SPD als „Fünfte Kolonne der anderen Seite“, mit der der Ostblock gemeint war, als es um die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa ging.
Im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 1983 setzte Geißler das Zitat „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“ aus Bertolt Brechts Drama Leben des Galilei gegen die SPD ein.
Willy Brandt warf ihm am 12. Mai 1985 vor, „seit Goebbels der schlimmste Hetzer in diesem Land“ zu sein. Geißler wertete dies als Reaktion auf seine Bemerkung zum diktatorischen System der DDR, die er im Zusammenhang mit einer von der SPD initiierten Gedenkveranstaltung zum 40. Jahrestag des Endes der NS-Diktatur in Deutschland getätigt hatte. Fälschlich wird Brandts Ausspruch zuweilen mit Geißlers Auschwitz-Pazifismus-Vergleich (siehe unten) in Verbindung gebracht.
Geißler übte Kritik an der Verleihung des Friedensnobelpreises 1985 an International Physicians for the Prevention of Nuclear War, da deren Vizepräsident, der sowjetische Gesundheitsminister Jewgeni Tschasow, Dissidenten in psychiatrische Anstalten einweisen ließ.


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Hans-Wilhelm Ebeling

Hans-Wilhelm Ebeling (* 15. Januar 1934 in Parchim) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (DSU, CDU). Er war Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière.
Nach dem Abitur in Forst/Lausitz absolvierte Ebeling von 1952 bis 1954 eine Schlosserlehre beim Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus. Von 1954 bis 1957 studierte er Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden und von 1957 bis 1962 Evangelische Theologie an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Danach war er bis 1964 Vikar in Vetschau, 1964–1976 Pfarrer in Lieberose und ab 1976 an der Thomaskirche in Leipzig.
Er galt den staatlichen Stellen der DDR gegenüber als besonders loyal und wurde einem anderen Leipziger Pfarrer von Stasi-Offizieren als Beispiel problemloser Zusammenarbeit genannt. Während in anderen Kirchen der Innenstadt seit 1982 Friedensgebete stattfanden, blieb die Thomaskirche bis zum 9. Oktober 1989 der Protestbewegung verschlossen. Von Christian Führer zu Solidarität mit den anderen Pfarrern aufgefordert, versuchte er noch Anfang Oktober 1989, das bevorstehende Montagsgebet zu verhindern. Erst unter großem Druck, der Kirchenvorstand der Thomaskirche erzwang eine Abstimmung, ließ er am 9. Oktober die Kirchentore öffnen.
Nach der Wende war er neben Peter-Michael Diestel Mitbegründer der Christlich-Sozialen Partei Deutschlands (CSPD) und 1990 der Deutschen Sozialen Union (DSU), deren Vorsitzender er wurde. Er war von März bis Oktober 1990 Abgeordneter der Volkskammer und von April bis Oktober Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Juli trat er aus der DSU aus. Bis zum Vorruhestand 1991 war er Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Hans-Wilhelm Ebeling wurde 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet.


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