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 Betreff des Beitrags: Re: Kroatien - Croatia ab 1991
BeitragVerfasst: So 7. Aug 2022, 09:16 
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Kroatien - Croatia ab 1991

Kroatien bekommt den Euro

Der Euro wird am 1. Januar 2023 offiziell eingeführt, damit endet die Kuna Währung und Croatien ist ein abgeschlossenes Sammelgebiet.
Kroatien, amtlich Republik Kroatien, ist ein Staat in der Übergangszone zwischen Mittel- und Südosteuropa. Kroatien ist Mitglied der Europäischen Union, der NATO, der Welthandelsorganisation, der OSZE und der Vereinten Nationen. Hauptstadt und größte Stadt ist Zagreb, zu den weiteren Großstädten zählen Split, Rijeka und Osijek.
Das Staatsgebiet liegt östlich des Adriatischen Meeres und zum Teil im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Es grenzt im Nordwesten an Slowenien, im Norden an Ungarn, im Nordosten an Serbien, im Osten an Bosnien und Herzegowina und im Südosten an Montenegro. Das Gebiet der einstigen Republik Ragusa (Dubrovačka Republika), das heute den südlichsten Teil des Staates ausmacht, verfügt mit der Pelješac-Brücke erst seit 2022 über eine direkte Verbindung zum übrigen Staatsgebiet, da der wenige Kilometer breite Meereszugang von Bosnien und Herzegowina dazwischen liegt.
Vor- und Frühgeschichte
Die ältesten Siedlungsbelege auf dem Gebiet des heutigen Kroatien sind etwa 130.000 Jahre alt. Es existieren bedeutende paläoanthropologische Fundstätten: bei Krapina befinden sich die von Dragutin Gorjanović-Kramberger im Jahr 1899 entdeckte Neandertaler-Fundstätte Hušnjakovo brdo (mit Neandertalermuseum) sowie die Vindija-Höhle. Das Neolithikum begann mit der Starčevo-Kultur im Inland und der Impresso-Kultur an der Küste. Darauf folgten die Danilo-Kultur und die Hvar-Kultur an der Küste, im Inland die Sopot/Vinča-Kultur. Nahe der Stadt Vukovar befindet sich in Vučedol-Gradac die namensgebende Fundstätte der spät-äneolithischen Vučedol-Kultur. Zahlreiche Grabhügel (Gomila) datieren aus der Bronze- und Eisenzeit.
Altertum und frühes Mittelalter
Die ersten griechischen Siedlungen an der Ostküste des Adriatischen Meeres entstanden im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. im Zuge der Ionischen bzw. auch später der großen griechischen Kolonisation. So geht die Gründung der Siedlung Split auf diese Zeit zurück (Split von gr. Aspalatos oder Spalatos = Höhle). 2021 wurden neue archäologische Funde entdeckt, die auf eine griechische Besiedlung Dalmatiens auch im 8. Jahrhundert v. Chr. und 4. Jahrhundert v. Chr. hindeuten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. erwähnte der griechische Historiker Herodot in seinen Werk die Illyrer. Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wuchs der politische Einfluss der Römer auf die illyrischen Stämme zwischen der Küste und der pannonischen Ebene. Im Jahr 34 v. Chr. verleibte Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, nach einem 20 Jahre andauernden Krieg in der Schlacht von Zerek dieses Gebiet Rom ein.Unter Kaiser Augustus erbautes römisches Amphitheater in Pula zu sehen auf der 10 Kuna Banknote.
Zu Beginn des 1. Jahrhunderts wurde die römische Provinz Dalmatia, benannt nach dem Stamm der Delmatae, gebildet. Im Jahr 293 wurde unter der Herrschaft des Kaisers Diokletian die Provinz entlang des Flusses Drina geteilt. Nach Teilung des Römischen Reiches in West- und Ostrom im Jahre 395 kam das Gebiet Kroatiens zu Westrom.
Oströmisches bzw. Byzantinisches Reich (550–1270)
Nach Auflösung des Römischen Reiches gehörte das Gebiet des heutigen Kroatiens größtenteils (Dalmatien, Istrien und Slawonien) von 550 bis 1270 mit mehrfachen Unterbrechungen dem Oströmischen bzw. Byzantinischen Reich an. Im 6. Jahrhundert wanderte das zentralasiatische Reitervolk der Awaren in das von den Langobarden zusätzlich besiedelte Pannonien ein. Die Kroaten wurden im 7. Jahrhundert vom byzantinischen Kaiser Herakleios in ihr heutiges Siedlungsgebiet gerufen, um ihm beim Kampf gegen die Awaren zu helfen. Nach dem Bericht des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos stammten die Kroaten aus dem Gebiet des heutigen Kleinpolens. Während dieser Zeit der Zugehörigkeit zu Konstantinopel wurden die südslawischen Stämme größtenteils von den Byzantinern im 7. Jahrhundert bis 9. Jahrhundert im Zuge der Slawenmission christianisiert, nördliche Teile Kroatiens und auch Slowenien wurden von Salzburg aus missioniert. Der Machtverlust der Byzantiner nach den Frankenkriegen, das zeitweilig autonome kroatische Königreich und die darauffolgende Zugehörigkeit eines Großteils des heutigen Kroatien zu westeuropäischen Herrschaften wie dem Frankenreich und dem Königreich Ungarn markieren die allmähliche Entfernung von der byzantinisch-orthodoxen Kultur. Kroatien geriet in die Einflusssphäre der römisch-katholischen Kirche und somit in den westeuropäischen Kulturraum.
Der Name der Kroaten ist erstmals in einer Quelle aus dem 9. Jahrhundert belegt. Der Name „Hrvat“ selbst hat keine slawischen Wurzeln, sondern entstand mit größter Wahrscheinlichkeit als Fremdbezeichnung eines iranischen Volkes für Slawen. Man geht davon aus, dass das Volk der „Hrvati“ aus der Gegend des persischen Flusses (in der sarmatischen Sprache) „Harahvaiti“ stammt, der heute durch die Lautverschiebung („h“ zu „s“) „Sarasvati“ genannt wird.
Im Jahr 879 wird Fürst Branimir von Papst Johannes VIII. mit „dux Croatorum“ angeschrieben und angesprochen, was seinerzeit einer Anerkennung des mittelalterlichen kroatischen Staates gleichkommt.
Kroatisches Königreich (925–1102)
Um 925 wurde Tomislav der erste König Kroatiens. Gleichzeitig war dies auch der erste Königstitel in der Geschichte der Südslawen. Papst Johannes X. erkannte diesen Titel sofort an. Im Jahr 925 sprach ihn Johannes X. in einem Brief mit dem Titel rex croatorum (König der Kroaten) an. Während seiner Herrschaft fielen die Magyaren im pannonischen Becken ein. Tomislav verteidigte sein Königreich, das aus Zentralkroatien, Slawonien und Teilen Dalmatiens und Bosniens bestand, erfolgreich gegen die Ungarn.
Seine Blütezeit erreichte das Königreich unter der Regentschaft von König Petar Krešimir IV. Unter seiner Herrschaft wurde im Jahr 1059 die Kirche in Anlehnung an den Römischen Ritus reformiert. Dies war hinsichtlich des Schismas von 1054 und der Treue zu Rom von Bedeutung. Das Königreich existierte bis ins Jahr 1102 weiter.Kroatisches Königreich (925–1102)
Um 925 wurde Tomislav der erste König Kroatiens. Gleichzeitig war dies auch der erste Königstitel in der Geschichte der Südslawen. Papst Johannes X. erkannte diesen Titel sofort an. Im Jahr 925 sprach ihn Johannes X. in einem Brief mit dem Titel rex croatorum (König der Kroaten) an. Während seiner Herrschaft fielen die Magyaren im pannonischen Becken ein. Tomislav verteidigte sein Königreich, das aus Zentralkroatien, Slawonien und Teilen Dalmatiens und Bosniens bestand, erfolgreich gegen die Ungarn.
Seine Blütezeit erreichte das Königreich unter der Regentschaft von König Petar Krešimir IV. Unter seiner Herrschaft wurde im Jahr 1059 die Kirche in Anlehnung an den Römischen Ritus reformiert. Dies war hinsichtlich des Schismas von 1054 und der Treue zu Rom von Bedeutung. Das Königreich existierte bis ins Jahr 1102 weiter. Tomislav (lateinisch Tamisclaus oder Tamislaus; † um 928) gilt als der erste König der Kroaten. Er verwendete als erster kroatische Herrscher den Titel rex.
Kroatien als unabhängiger Staat (seit 1991)
Nachdem sich am 19. Mai 1991 in einem Referendum über die Unabhängigkeit Kroatiens 93,2 % der Wahlbeteiligten für die Souveränität ausgesprochen hatten, erklärte Kroatien im Juni 1991 unter Franjo Tuđman seine Unabhängigkeit. Die erste Anerkennung erfolgte am 26. Juni 1991 durch Slowenien, das sich ebenfalls gerade für unabhängig erklärt hatte. Die de facto von Serbien dominierte Jugoslawische Volksarmee (JNA) versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der militärische Versuch, kroatische Gebiete sowohl mit großem als auch geringem Anteil an serbischer Bevölkerung von Kroatien abzuspalten und mittelfristig an Serbien anzugliedern, mündete in den fast vier Jahre andauernden Kroatienkrieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 in der Militäroperation „Sturm“ (Oluja) mit dem Abkommen von Erdut vom 12. November 1995 endete. Ihren Abzug aus Kroatien vollzog die JNA unter Zerstörung vieler militärischer Objekte und Verminung strategisch wichtiger Zonen, so auf der am weitesten vom Festland entfernten Insel Vis oder in den Donausümpfen an der kroatisch-serbischen Grenze.
Die Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der Europäischen Union wurden nach allgemeinem politischen Konsens aller politischer Parteien in Kroatien als oberste Staatspriorität erachtet. Das Land stellte am 21. Februar 2003 den Antrag auf Vollmitgliedschaft und erhielt daraufhin am 18. Juni 2004 den offiziellen Status als Beitrittskandidat der Europäischen Union. Die eigentlichen Verhandlungen zum Beitritt begannen am 4. Oktober 2005, nachdem die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien die volle Zusammenarbeit Kroatiens mit dem Tribunal bestätigt hatte, was seitens der EU als Grundbedingung für die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen gefordert worden war. Bereits zuvor trat am 1. Februar 2005 ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) zwischen der EU und Kroatien in Kraft.
Im Juni 2011 wurden die Beitrittsverhandlungen mit Kroatien nach Abschluss aller Verhandlungskapitel formell beendet. Die letzten Verhandlungskapitel wurden im Rahmen der abschließenden Beitrittskonferenz am 30. Juni 2011 unter ungarischem Vorsitz abgeschlossen.
Mit dem Beitritt Kroatiens beabsichtigt die EU den anderen Staaten Südosteuropas zu signalisieren, dass bei entsprechendem Reformwillen und einer Annäherung an europäische Grundwerte ein EU-Beitritt möglich ist. Im Lande selbst wurde seitens kroatischer Politiker stets die Notwendigkeit von Reformen um des eigenen Willens und der Zukunft des Staates im europäischen Kontext hervorgehoben. Die kroatischen Beitrittsverhandlungen dauerten in ihrer Gesamtheit 5 Jahre und 8 Monate. Als neu hinzugekommener Mitgliedstaat ist Kroatien gemäß vertraglicher Vorgaben verpflichtet, den Euro als Währung einzuführen, muss allerdings zunächst einige Kriterien erfüllen.
Jetzt zum 1. Januar 2023 wird der Euro als alleiniges Zahlungsmittel eingeführt.
Kroatien hat am 9. Dezember 2011 im Rahmen des Europäischen Rates in Brüssel den Beitrittsvertrag unterzeichnet. Laut Beschluss des kroatischen Parlaments wurde das Referendum über den EU-Beitritt am 22. Januar 2012 abgehalten. Dabei haben zwei Drittel für den Beitritt zur EU gestimmt. Mit Hinterlegung der letzten Ratifikationsurkunde am 21. Juni 2013 war der Ratifikationsprozess erfolgreich abgeschlossen worden, so dass Kroatien am 1. Juli 2013 in der siebten EU-Erweiterungsrunde in die Europäische Union aufgenommen wurde. Seit dem Beitritt Kroatiens ist die kroatische Sprache die 24. Amtssprache der EU.
Der letzte gültige Satz der Kuna Währung, mit dem viele Urlauber Bekanntschaft machten, von 5 Kuna bis 1000 Kuna.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kroatien - Croatia ab 1991
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2022, 19:11 
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Kroatien - Croatia ab 1991

WILLKOMMEN - KROATIEN - WILLKOMMEN - EURO

Die Eurozone wächst: Am 1. Januar 2023 führt Kroatien als 20. Land den Euro als Bargeld ein. Von den 27 Mitgliedsländern der EU haben bislang 19 den Euro als Währung. Dänemark, Bulgarien, Schweden, Rumänien, Ungarn, Polen und Tschechien haben landeseigene Währungen.

Banknoten der bisherigen nationalen Währung Kroatiens, Kuna (HRK), können kostenlos an den Schaltern der Bundesbank vom 1. Januar 2023 bis zum 28. Februar 2023 getauscht werden. Der Umtausch erfolgt zum festgelegten Umrechnungskurs 1 Euro = 7,53450 HRK. Bitte beachten Sie die Obergrenze von HRK 8.000 pro Person und Tag.

Die Europäische Kommission hat den Weg für die Einführung des Euro durch Kroatien am 1. Januar 2023 geebnet. Damit erhöht sich die Zahl der Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets auf zwanzig. Grundlage für die Entscheidung ist der heute (Mittwoch) vorgestellte Konvergenzbericht. Kroatien habe auf dem Weg zur Einführung des Euro einen wichtigen Schritt nach vorne getan, erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.Sie sagte weiter: „Durch die Einführung des Euro in Kroatien wird auch der Euro gestärkt. Zwanzig Jahre nach der Einführung der ersten Banknoten ist der Euro zu einer der wichtigsten Währungen der Welt geworden und hat die Lebensgrundlagen von Millionen von Bürgerinnen und Bürgern in der gesamten Union verbessert. Der Euro ist ein Symbol der europäischen Stärke und Einheit. Meinen Glückwunsch an Kroatien!“.

Valdis Dombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident für eine Wirtschaft im Dienste der Menschen, lobte die große Leistung Kroatiens, das weniger als ein Jahrzehnt nach dem EU-Beitritt die gemeinsame Währung Europas einführen kann.

Der Konvergenzbericht 2022 bewertet auch die Fortschritte Bulgariens, Tschechiens, Kroatiens, Ungarns, Polens, Rumäniens und Schwedens im Hinblick auf den Beitritt zum Euro-Währungsgebiet. Diese sieben Mitgliedstaaten gehören nicht dem Euro-Währungsgebiet an, sind aber rechtlich verpflichtet, den Euro einzuführen. Der Bericht kommt zu folgenden Ergebnissen:

1. lediglich Kroatien und Schweden erfüllen das Kriterium der Preisstabilität;
2. alle Mitgliedstaaten erfüllen das Kriterium solider öffentlicher Finanzen, mit Ausnahme Rumäniens, bei dem es sich um den einzigen Mitgliedstaat handelt, der einem Defizitverfahren unterliegt;
3. Bulgarien und Kroatien erfüllen beide das Wechselkurskriterium;
4. Bulgarien, Kroatien, Schweden und Tschechien erfüllen das Kriterium für die langfristigen Zinssätze.

In dem Bericht wird festgestellt, dass Kroatien die vier nominalen Konvergenzkriterien erfüllt und seine Rechtsvorschriften voll und ganz mit den Anforderungen des Vertrags und den Satzungen des Europäischen Systems der Zentralbanken/der EZB vereinbar sind.

Die Bewertung der Kommission wird durch den Konvergenzbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) ergänzt, der ebenfalls heute veröffentlicht wurde.
Wegfall von Grenzkontrollen

Am 1. Jänner 2023 tritt Kroatien dem Schengener Abkommen bei. Im Schengen-Raum, dem mit Kroatien 27 europäische Länder angehören, gibt es in der Regel keine Personenkontrollen an den Grenzen. Zusätzlich würde ein Beitritt zum Schengenraum aufgrund der fehlenden Grenzkontrollen zu kürzeren Wartezeiten bei der Ein- und Ausreise führen und die Fahrt in den Urlaub damit angenehmer gestalten.

Während das Schengener Abkommen an den Landgrenzen bereits zum Jahreswechsel Anwendung findet, ist die Umsetzung an den Flughäfen für März 2023 geplant.

Die Wartezeiten an der slowenisch-kroatischen Grenze, die seit Jahren insbesondere bei der Rückreise zu längeren Wartezeiten führen, dürften damit der Vergangenheit angehören.

Die Euromünzen von Kroatien

Nach der Zentralbanksitzung verkündete Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenković das Ergebnis. So soll auf Kroatiens Euromünzen jeweils das berühmteste Nationalsymbol des Landes zu sehen sein, das auch vom Trikot der Fußballnationalmannschaft bekannte Schachbrettmuster. Auf die Rückseiten der Münzen über fünfzig, zwanzig und zehn Cent wolle man hingegen das Porträt Nikola Teslas prägen, erläuterte Plenković. Er versprach, dass seine Regierung alles tun werde, damit Kroatien die Kriterien für einen Eurozonenbeitritt 2023 erfülle.

In Kroatiens östlichem Nachbarstaat Serbien rufen die kroatischen Illustrationspläne derweil Empörung hervor. Man ist dort schon gewohnt, dass viele Menschen eine amerikanische Automarke namens Tesla kennen, aber nichts über den Mann wissen, nach dem sie benannt ist. Das war der menschlich zwar durchaus sonderbare, auf den Feldern seiner Begabung aber geniale Erfinder, Physiker und Ingenieur, der 1856 als Sohn einer serbischen Familie in der Ortschaft Smiljan in Kroatien geboren wurde.
Abstammungs- oder Geburtsortsprinzip?

Aus dieser Konstellation speist sich ein alter serbokroatischer Streit, in dem das Abstammungsprinzip gegen das Geburtsortprinzip ins Feld geführt wird. Darf Kroatien Tesla für sich beanspruchen, weil der in einem Ort zur Welt kam, der zur Zeit seiner Geburt zwar Teil des Habsburgerreiches war, heute aber zu Kroatien gehört, oder Serbien, da Tesla sich zeitlebens als Serbe definiert hat? Die kroatische Bevölkerung hat sich recht klar entschieden: Tesla soll auf den Euromünzen zu sehen sein, als Ausweis seiner Zugehörigkeit zu Kroatien. In Belgrad hatte man dieses Unheil offenbar kommen sehen, denn noch am Tag von Plenković’ Pressekonferenz protestierte Serbiens Zentralbank in einer ausführlichen Stellungnahme gegen die Zagreber Entscheidung.

Die Bank teilte mit, eine etwaige kroatische Münzprägung mit Tesla auf der Rückseite wäre „die Aneignung des kulturellen und wissenschaftlichen Erbes des serbischen Volkes“. Tesla sei nun einmal Serbe gewesen und habe das auch stets von sich gesagt. Es sei „absolut sicher“, dass man „angemessene Maßnahmen“ ergreifen werde, um „die zuständigen Institutionen der EU“ auf die Vermessenheit des kroatischen Vorschlags hinzuweisen, so Serbiens Zentralbank weiter. Welche Maßnahmen das sein könnten, behielt die Bank für sich. Die Möglichkeiten sind indes stark eingeschränkt, da Serbien weder der EU noch der Eurozone angehört, also kein Mitspracherecht hat.

Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić hat sich bisher vergleichsweise zurückhaltend über die geplante Kehrseite der kroatischen Medaille geäußert. Teslas Genie gehöre der gesamten Menschheit, weshalb es kein Problem sei, dass er auch von Kroaten beansprucht werde, zitierten serbische Medien den Präsidenten. Der sagte demnach freilich auch, die Nachbarn könnten Tesla, wenn sie ihn schon ehren wollten, auch auf wichtigere Münzen als nur Cents prägen. Vučić bezeichnete Tesla als „Amerikaner serbischer Abstammung“, der als Serbe von serbischen Eltern geboren wurde. In Serbien selbst wird Tesla bereits auf vielfache Weise geehrt. Unter anderem ziert er den 100-Dinar-Schein der nationalen Währung und ist Namensgeber des Belgrader Flughafens. Seine Urne steht in einem ihm gewidmeten Museum.

Plenkovićc wies in einer Replik auf den Belgrader Protest darauf hin, er verstehe nicht, warum irgendwer etwas dagegen haben könnte, wenn das Land, in dem Tesla geboren wurde, ihn mit einer Münze ehre. Die Tatsache, dass Tesla Serbe gewesen sei, spreche doch nur für Kroatiens Offenheit, deutete der Regierungschef an und sagte: „Wenn ich die serbische Zentralbank wäre, würde ich sagen: ,Bravo.‘“


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